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22'500 Lokführer gibt es bei der Deutschen Bahn AG, gut 80% aller
Lokführer. Seit dem Jahr 2012 haben die angestellten Lokführer der
Deutschen Bahn AG nun keinen tariflichen Schutz vor Kündigung,
Lohnverlust und einer “Landverschickung“ durch das Bahn
Management nach einem Arbeitsplatzverlust durch die unzähligen
Ausschreibungen im Regional- und Nahverkehr, eine medizinische
Untauglichkeit, oder den Wegfall von Zugleistungen im Güterverkehr.
Der energischen Forderung der betroffenen Lokführer ist es
geschuldet, dass die GDL nun wieder das Parkett des Arbeitskampfes
betritt, um zumindest etwas Zukunftsangst zu nehmen und Sicherheit zu
geben.
In den
letzten Verhandlungen zwischen GDL und Deutschen Bahn AG, ging der
Arbeitgeber von 22'500 Lokführern nicht auf die Forderung der GDL
nach einem Zukunft-Tarifvertrag ein. Vielmehr bot die Bahn den GDL
Verhandlungsführern den Demografie-Tarifvertrag der EVG als
Verhandlungsbasis an. Personalvorstand Weber positionierte sich mit
den Worten: „Einer unserer wichtigsten Grundsätze ist und bleibt:
wir verfolgen eine Personalarbeit aus einem Guss“. Was bedeutet,
dass der EVG Tarifvertrag auch für die GDL das Maß der Dinge sein
soll. Das 2007 von den Lokführern erkämpfte Vertretungsrecht der
GDL wird damit erneut vom Bahn Vorstand infrage gestellt.
Der EVG
Tarifvertrag sieht die so genannte "Landverschickung" von
Beschäftigten vor, die ihren Arbeitsplatz verlieren. Dieser
Tarifvertrag sieht auch einen Wettbewerb unter den Beschäftigten
durch deren Betriebsräte vor, indem diese von ihrem jeweiligen
Standort aus um die Zugleistungen und Arbeitsplätze bei der DB AG,
mit “freiwilliger“ Mehrarbeit, mehr auswärtigen Übernachtungen,
oder einer kollektiven Arbeitszeitabsenkung, untereinander
konkurrieren. Und dies in allen Bereichen der Deutschen Bahn.
Allein
im Jahr 2012 machten die Lokführer bei der Bahn 2,9 Millionen
Überstunden und im Jahr 2013 werden es voraussichtlich weit über
die 3 Millionen sein. Und das ohne tariflichen Kündigungsschutz. Als
“Dank“ kommt der DB Personalvorstand mit der Feststellung, dass
die Forderung der GDL, überzogen sei. Zeitgleich wird den
Beschäftigten mit zunehmenden Optimierungen und Flexibilisierungen
durch das Management immer mehr Belastungen aufgehalst. Eine
Teilnahme am sozialen Leben wird für immer mehr BahnerInnen
unmöglich.
Seit es
den Lokführern in diesem Land bewusst geworden ist, dass das
Bahnmanagement nun schon seit 2011 immer wieder auf Zeit spielt, um
mit der GDL keinen eigenen ZukunftTV abschließen zu müssen, wächst
auch der Druck auf die GDL Verhandlungsführer, den Lokführern
endlich einen wirkungsvollen Schutz zu präsentieren. Jeden Tag ohne
einen tariflichen Schutz vor Kündigung, Untauglichkeit und
“Landverschickung“, mussten bereits nicht nur unzählige
Lokführer über die Klinge des Managements springen. Und das
Management pokert mit genau dieser Angst der Beschäftigten vor
Kündigung, Untauglichkeit und “Landverschickung“.
Nach der
letzten Verhandlungsrunde am 16.09. bestätigten nun Mitglieder des
geschäftsführenden Vorstandes der GDL, dass wenn bei der
nächsten Verhandlung zwischen GDL und DB am 30.09.2013 von der Bahn
kein Angebot auf Basis des ZukunftTV der GDL vorgelegt wird, werden
diese Verhandlungen scheitern. Dass es ein Angebot geben wird, wird
stark bezweifelt. So sollen unmittelbar nach dem 30.09. von der GDL
auch erste Vorbereitungen für Streikmaßnahmen der Lokführer
vorgenommen werden.
Für
eine hohe Streikbereitschaft gibt es bei den betroffenen Lokführern
wohl mehr als nur einen Grund. STREIK ist und kann nur die einzige
Antwort auf die Blockadehaltung des DB Managements sein, damit die
Lokführer einen tariflichen Schutz ihrer Zukunft erhalten. Dann wird
die EVG auch nachsteuern müssen. Es ist das Recht der Beschäftigten
für ihre Belange zu kämpfen, nicht nur für die Gewerkschaften!
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