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Montag, 30. September 2013

STREIKZONE - Lokführer haften für ihre Zukunft!


















Ca. 22'500 Lokführer gibt es bei der Deutschen Bahn AG, gut 80% aller Lokführer. Seit dem Jahr 2012 haben die angestellten Lokführer der Deutschen Bahn AG nun keinen tariflichen Schutz vor Kündigung, Lohnverlust und einer “Landverschickung“ durch das Bahn Management nach einem Arbeitsplatzverlust durch die unzähligen Ausschreibungen im Regional- und Nahverkehr, eine medizinische Untauglichkeit, oder den Wegfall von Zugleistungen im Güterverkehr. Der energischen Forderung der betroffenen Lokführer ist es geschuldet, dass die GDL nun wieder das Parkett des Arbeitskampfes betritt, um zumindest etwas Zukunftsangst zu nehmen und Sicherheit zu geben.

In den letzten Verhandlungen zwischen GDL und Deutschen Bahn AG, ging der Arbeitgeber von 22'500 Lokführern nicht auf die Forderung der GDL nach einem Zukunft-Tarifvertrag ein. Vielmehr bot die Bahn den GDL Verhandlungsführern den Demografie-Tarifvertrag der EVG als Verhandlungsbasis an. Personalvorstand Weber positionierte sich mit den Worten: „Einer unserer wichtigsten Grundsätze ist und bleibt: wir verfolgen eine Personalarbeit aus einem Guss“. Was bedeutet, dass der EVG Tarifvertrag auch für die GDL das Maß der Dinge sein soll. Das 2007 von den Lokführern erkämpfte Vertretungsrecht der GDL wird damit erneut vom Bahn Vorstand infrage gestellt.

Der EVG Tarifvertrag sieht die so genannte "Landverschickung" von Beschäftigten vor, die ihren Arbeitsplatz verlieren. Dieser Tarifvertrag sieht auch einen Wettbewerb unter den Beschäftigten durch deren Betriebsräte vor, indem diese von ihrem jeweiligen Standort aus um die Zugleistungen und Arbeitsplätze bei der DB AG, mit “freiwilliger“ Mehrarbeit, mehr auswärtigen Übernachtungen, oder einer kollektiven Arbeitszeitabsenkung, untereinander konkurrieren. Und dies in allen Bereichen der Deutschen Bahn.

Allein im Jahr 2012 machten die Lokführer bei der Bahn 2,9 Millionen Überstunden und im Jahr 2013 werden es voraussichtlich weit über die 3 Millionen sein. Und das ohne tariflichen Kündigungsschutz. Als “Dank“ kommt der DB Personalvorstand mit der Feststellung, dass die Forderung der GDL, überzogen sei. Zeitgleich wird den Beschäftigten mit zunehmenden Optimierungen und Flexibilisierungen durch das Management immer mehr Belastungen aufgehalst. Eine Teilnahme am sozialen Leben wird für immer mehr BahnerInnen unmöglich.

Seit es den Lokführern in diesem Land bewusst geworden ist, dass das Bahnmanagement nun schon seit 2011 immer wieder auf Zeit spielt, um mit der GDL keinen eigenen ZukunftTV abschließen zu müssen, wächst auch der Druck auf die GDL Verhandlungsführer, den Lokführern endlich einen wirkungsvollen Schutz zu präsentieren. Jeden Tag ohne einen tariflichen Schutz vor Kündigung, Untauglichkeit und “Landverschickung“, mussten bereits nicht nur unzählige Lokführer über die Klinge des Managements springen. Und das Management pokert mit genau dieser Angst der Beschäftigten vor Kündigung, Untauglichkeit und “Landverschickung“.

Nach der letzten Verhandlungsrunde am 16.09. bestätigten nun Mitglieder des geschäftsführenden Vor­standes der GDL, dass wenn bei der nächsten Verhandlung zwischen GDL und DB am 30.09.2013 von der Bahn kein Angebot auf Basis des ZukunftTV der GDL vorgelegt wird, werden diese Verhandlungen scheitern. Dass es ein Angebot geben wird, wird stark bezweifelt. So sollen unmittelbar nach dem 30.09. von der GDL auch erste Vorbereitungen für Streikmaßnahmen der Lokführer vorgenommen werden.

Für eine hohe Streikbereitschaft gibt es bei den betroffenen Lokführern wohl mehr als nur einen Grund. STREIK ist und kann nur die einzige Antwort auf die Blockadehaltung des DB Managements sein, damit die Lokführer einen tariflichen Schutz ihrer Zukunft erhalten. Dann wird die EVG auch nachsteuern müssen. Es ist das Recht der Beschäftigten für ihre Belange zu kämpfen, nicht nur für die Gewerkschaften!

 

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