Wenn eine
Geschäftsführung Prozesse im Betriebsablauf eines S-Bahn
Unternehmens auf unnötigen Ballast überprüfen will, aber dabei
diejenigen übersieht die diese Prozesse umsetzen und ausführen, die
Beschäftigten, bezieht sie sich damit auf genau diese Beschäftigten.
Eine Geschäftsführung die mit diesem offenen Affront gegen die
Beschäftigten rücksichtslos und skrupellos auch über deren
tagtäglicher Arbeit, bei jeder Tages- und Nachtzeit, abfällig
urteilt, sieht offensichtlich auch in den persönlichen Existenzen
der Beschäftigten keinen Grund, ihr respektloses Vorgehen zu zügeln.
Welche
Geschäftsführung kann überhaupt so unverblümt gegen die
Beschäftigten agieren? Eine die keine Gegenwehr zu erwarten hat,
oder gar befürchtet. Gerade wenn sie sich einem Betriebsrat und
zweier Gewerkschaften gegenüber sieht, die ihre Aufgabe allein darin
sehen die Entscheidungen der Geschäftsführung auf
sozialpartnerschaftlicher Art und Weise zu begleiten. Auch tausende
Beschäftigte, die nach Ansicht der Geschäftsführung längst
unnötiger Ballast geworden sind und aus dem Unternehmen entfernt
wurden, ändern bis heute nichts an der Haltung der
"Interessenvertreter".
Schon einmal, im Jahr
2011, hat sich diese Geschäftsführung die Frechheit herausgenommen,
erkrankte Triebfahrzeugführer über ihre öffentlichen Kanäle, wie
der Presse, der Fernseh- und Radiosender, als Schuldige für ihre
Gewinnorientierte Personalplanung darzustellen. Dann waren es nun
nach Ansicht der Geschäftsführung kurzfristig erkrankte
Fahrdienstleiter, warum Züge nicht fuhren. Jetzt aber sind es alle
Beschäftigten, die mit ihrer Arbeit unter teilweise unhaltbaren
Arbeitsbedingungen genau die Prozesse noch am Leben halten, damit der
Laden überhaupt noch läuft, die die Geschäftsführung nun auf
ihren unnötigen Ballast überprüfen will.
Ziel der
Geschäftsführung ist es mit ihrem respektlosen Vorgehen gegenüber
den Beschäftigten wohl auch, die Gewerkschaften und den Betriebsrat
damit vollends ins Abseits zu stellen. Die Betriebsräte die nur über
dem Betriebsverfassungsgesetz hängen, wenn sie eine Antwort auf das
skrupellose Vorgehen der Geschäftsführung suchen, stellen sich
damit selber ins Abseits für die Beschäftigten. Denn eine deutliche
Antwort des Betriebsrates und der Gewerkschaften auf die Maßnahmen
der Geschäftsführung vermissen die Beschäftigten schon seit
langem. Schichtpläne, Ruhepläne, Arbeitsschutz, Pausenregelungen,
Arbeitsaufträge, Arbeitszeiten, Arbeitsplatzabbau, oder die Urlaubs-
und Überstundenabgeltung, immer rennt der Betriebsrat dem Vorgehen
der Geschäftsführung hinterher und die Vertreter der Gewerkschaften
schauen, mit dem erhobenen Fingerzeig auf ihre “tollen“
Tarifverträge, nur zu.
Ohne kämpferische
Betriebsräte und Gewerkschaften stecken selbst die letzten
Beschäftigten ihren Kopf in den Sand. Das Ziel der Geschäftsführung
ist damit erreicht. Beschäftigte die sich weder mit dem Mittel des
Betriebsrates und der Gewerkschaften noch ihren eigenen sehr
begrenzten Möglichkeiten zur Wehr setzen, die hat die
Geschäftsführung, ob sie wollen oder nicht, in der Tasche. Manager
die aufgrund eines fehlendem Widerstand in der Belegschaft keine
Rücksicht mehr nehmen müssen, ziehen blank, wann und wie es ihnen
beliebt. Eine offene Diffamierung von Beschäftigten als unnötigen
Ballast, ist verbunden mit der vorhandenen finanziellen Abhängigkeit
der Beschäftigten, eine moderne Sklavenhaltung. Doch wer soll diese
Sklavenhalter aufhalten?
Das können die
Betroffenen unter diesen Umständen nur selber. Indem sie sich
untereinander zu gemeinsamen Aktionen verabreden und diese, jeder für
sich und doch alle gemeinsam, umsetzen. Wie diese Aktionen aussehen
können will bestimmt nicht nur die Geschäftsführung jetzt gerne
wissen?! Doch diese können nur das Ergebnis des Willens der
Beschäftigten in ihrer Mehrheit sein, nicht aber die Einzelner. Dazu
braucht es dann auch keinen Betriebsrat und auch keine
Gewerkschaften. Wer dann letztendlich der Ballast für wen ist, zeigt
sich im Willen der betroffenen Beschäftigten, um mit der
Geschäftsführung und ihren Handlangern abzurechnen.
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