Rund 150.000 Gewerkschafter beteiligten sich am Samstag in der
polnischen Hauptstadt an einem Sternmarsch gegen die Sozialpolitik
der Regierung Tusk. Es war die größte Gewerkschaftsdemo in Polen
seit 1989. Die größten Gewerkschaftsverbände hatten aufgerufen und
forderten eine Rücknahme der Rente mit 67, ein Ende der
Kettenbefristungs-Verträge und die Erhöhung des Mindestlohnes.
Allerdings sind sich die Gewerkschaften nicht einig, wie der Kampf
weitergeführt werden soll.
Die Berliner Zeitung berichtet am 15.09.2013: Dieser „Sonnabend
des Zorns“ machte klar: Die seit sechs Jahre andauernde Herrschaft
des polnischen Premierministers ist vom Zusammenbruch bedroht. Mehr
als 100.000 Menschen demonstrierten am Wochenende allein in der
Hauptstadt Warschau gegen die Sozialpolitik der Regierung. Vor allem
aber forderten sie eine Auflösung des Parlaments. „Wenn der
Premier nicht auf den Boden der Tatsachen zurückkehrt, muss es
Neuwahlen geben“, verlangte der Chef der Gewerkschaft Solidarność,
Piotr Duda. ...
In die soziale Revolte mischen sich politische Forderungen.
Solidarność-Aktivisten trugen am Sonnabend eine überlebensgroße
Tusk-Figur durch die Stadt, die den Premier in Lenin-Pose zeigte.
„Rede mit uns!“ und „Komm runter von deinem hohen Ross!“,
riefen die Arbeiter. Die Zeitung Gazeta Wyborcza kommentierte das
Geschehen mit der Schlagzeile: „Die Gewerkschaften haben die
Jagdsaison eröffnet.“
http://www.berliner-zeitung.de/politik/kritik-an-donald-tusk-polen-protestieren-gegen-rente-mit-67,10808018,24323870.html
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