Der
erste Streikaufruf der GDL nach deren Urabstimmung ist nun an die
Mitglieder der GDL ergangen. Seit gestern 21.00Uhr stehen nun
bundesweit Züge still. Das Zugpersonal verlässt ihren Arbeitsplatz
und lässt ihr Arbeitsverhältnis mit ihrem Arbeitergeber Deutsche
Bahn AG ruhen. Keine Anweisung, kein Arbeitsdruck und keine
Arbeitshetze erreicht bis 06.00Uhr die Kollegen.
Mit dem
Bus, in organisierten Fahrgemeinschaften mit dem Auto, oder gar mit
dem Fahrrad verlassen die Kollegen des Zugpersonals ihren
Arbeitsplatz in Richtung Heimat oder Streiklokal. Dabei sind sie auf
diesem Weg wie die Reisenden ebenso von ihrem eigenen Streik
betroffen. Doch es sind die Forderungen die sie an das Management der
DB stellen, die von ihm noch immer nicht erhört werden, die sie zu
diesem Streik motivieren. Forderungen die sie nicht erst per
Post/Aushang/E-Mail vom Hauptverstand der GDL erhalten müssen,
sondern tagtäglich mit den teilweise unzumutbaren Arbeitsaufträgen
vom Arbeitgeber erhalten. Inklusive der darin enthaltenen ständig
ansteigenden Arbeitshetze. Druck der auch auf Kosten der Sicherheit
im Bahnverkehr geht. Das darf kein verantwortungsvoller Mitarbeiter
im Bahnbetrieb der Deutschen Bahn AG so länger hinnehmen darf.
Daher
gilt es jetzt, zusammen mit den ebenso bezüglich der
Sicherheitsaspekte Arbeitsdruck und Überstunden des Zugpersonals
betroffenen Reisenden NEIN zu sagen zu der Blockadehaltung des DB
Konzerns bei der Frage der Verbesserung der Arbeitsbedingungen des
Zugpersonals. Denn:
WIR
SITZEN ALLE IM SELBEN ZUG!
Was
ebenso wenig geht ist die Tatsache, dass die GDL Führung die
Forderungen des Zugpersonals nutzt, um der drohenden gesetzlichen
Tarifeinheit aus dem Weg zu gehen. Indem sie das gesamte Zugpersonal
tarfieren will, um so bei den Eisenbahnverkehrsunternehmen die
mehrheitliche Zahl der Beschäftigten zu vertreten und so als die
Gewerkschaft übrig bleibt die nicht von der Tarifeinheit betroffen
ist. Egal welcher Gewerkschaft die so tarifierten Beschäftigten beim
Zugpersonal angehören. Das darf es so nicht geben. Nur wenn es um
die Tarifierung der GDL Mitglieder beim Zugpersonal geht, sollte die
Tarifierung des Zugpersonals ok sein.
Dennoch
sollten die Forderungen des Zugpersonals von der GDL Führung nicht
als Kompromissmasse zum Erreichen der Tarifierung des Zugpersonals
genutzt werden! Denn es sind auf Grundlage des hohen
Altersdurchschnitt beim Zugpersonal bei vielen Kollegen existenzielle
Forderungen die sich insbesondere auf den Erhalt der Gesundheit der
Kollegen ausrichten.
Diese
Forderungen dürfen nicht zur Kompromissmasse werden, um der
eigentlichen Auseinandersetzung mit der Bundesregierung und deren
Pläne einer gesetzlichen Tarifeinheit aus dem Weg zu gehen. Einer
Tarifeinheit die mit ihrer Tarifdiktatur über Millionen
Beschäftigten und Gewerkschaftern in diesem Land treffen würde und
somit eine sehr großen Gegenmacht entgegenstehen würde. Wenn, ja
wenn die DGB Gewerkschaftsbosse mit ihrer Zustimmung zu einer
gesetzlichen Tarifeinheit nicht ihre eigenen Mitglieder in die Wüste
schicken würden und damit die Gewerkschaften noch unattraktiver
machen, als wie sie es heute eh schon sind.
So ist
es unumgänglich, dass der Kampf gegen die Pläne der Bundesregierung
offen von den Gewerkschaften und Gewerkschaftsmitglieder in diesem
Land geführt wird. Mit einem entschlossenen und offensiven Kampf
aller Gewerkschafter hierzulande die sich weder vorschreiben lassen
wollen welche Gewerkschaft für sie einen Tarifvertrag abschließt
noch die Tarifmacht ihrer Gewerkschaft verlieren wollen. Damit
endlich die bisherige Rechtssprechung zu der Möglichkeit von
politischen Streiks neu definiert wird. Denn nur wenn es einen Grund
für eine neue Rechtssprechung gibt, kann die bisherige
Rechtssprechung auch im Interesse aller Beschäftigten und
Gewerkschaftsmitglieder neu gesprochen werden. Aber nur wenn wir
gemeinsam und die Gewerkschaften übergreifend das Interesse daran
haben und die entschlossene Kraft dafür auf die Straße bringen!
Die politischen Angriffe der Bundesreigerung auf uns Beschäftigte und unsere Gewerkschaften braucht auch eine politische Antwort der Beschäftigten und Gewerkschaften in diesem Land!
Der
politische Streik gegen die gesetzliche Tarifdiktatur durch die Bundesregierung in den Unternehmen muss
geführt werden, um damit gleichzeitig den politischen Streik für alle
Beschäftigten zu erkämpfen!
"Gewerkschaft ohne Grenzen" wird immer mehr zum Sprachrohr von Weselsky ......, Halbwegs objektive Berichterstattung findet hier nicht mehr statt .....,
AntwortenLöschenEigentlich schade ..........