Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit ruft
unter tausenden Mitarbeitern der Lufthansa zu einer Urabstimmung für
einen Streik auf. Das Ergebnis wird darüber entscheiden, ob
Lufthansa-Piloten demnächst in den Streik treten.
Die Deutsche Lufthansa beschäftigt rund 5.400 Piloten, sowie
Co-Piloten, die bei der Lufthansa, Lufthansa Cargo, sowie Germanwings
täglich ihren Dienst leisten. Die Mitglied bei Cockpit
sollen nun darüber abstimmen, ob dieser tägliche Dienst im Frühjahr
eine Unterbrechung verdient. Hintergrund des zur Wahl stehenden
Streiks wären die seit Monaten unvollendeten Verhandlungen zum Lohn
sowie zur Zukunft älterer Piloten. Cockpit bemängelt, die Lufthansa
hätte bislang keine verhandlungsfähigen Angebote unterbreitet,
nachdem die im Tarifvertrag vorgesehene Alters- und
Übergangsversorgung der Piloten zum Jahresende 2013 von der
Lufthansa gekündigt wurde. Beim Gehalt seien außerdem schon
missachtete Forderungen aus 24 Monaten offen, was etwa 10 Prozent
entspricht.
Lufthansa reagiert entspannt
Die Deutsche Lufthansa reagiert auf die Forderungen
der Pilotenvereinigung bislang recht entspannt. Den Lohnforderungen
stellte die Fluggesellschaft im Mai 2013 ein Angebot von insgesamt 3
Prozent gegenüber, die über verschiedene Laufzeiten gestaffelt zu
erreichen gewesen wären. Eine Neuregelung für die Altersversorgung
und die Absicherung bei Fluguntauglichkeit wurde noch nicht
getroffen. Zuvor war es Piloten der Lufthansa möglich, mit 55 Jahren
und bis zu 60 Prozent des Bruttolohns auszuscheiden. Zudem plante die
Lufthansa einen „Beitrag zur Zukunftssicherung“, nach welchem
Piloten auf eine Beförderungsstufe sowie einen Teil ihres Gehalts
verzichten sollten, der nur noch erfolgsabhängig gezahlt werden
würde – für die Vereinigung Cockpit eine Anmaßung.
Ergebnis am 21. März
Das Resultat der Urabstimmung soll am 21. März
veröffentlicht werden. Dann steht fest, ob die Piloten der Lufthansa
in den Streik treten werden, um ihren Forderungen mehr Nachdruck zu
verleihen. Zeitgleich erhofft sich die Vereinigung Cockpit auf diese
Weise, schon Druck auf die Lufthansa ausüben zu können, ohne dass
Passagiere davon Konsequenzen erfahren und die Piloten in den Streik
treten müssen. Erst Ende Januar hatte der Fluglotsenstreik in Europa
zu Flugausfällen geführt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen