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Samstag, 8. Februar 2014

GDL - Anwendung von gewerkschaftlichen Mitteln

Wenn Gewerkschaftsfunktionäre darüber zufrieden sind, zur Durchsetzung ihrer Forderungen die Nutzung gewerkschaftlicher Mittel abgewendet zu haben, fragt sich ein emanzipiertes Gewerkschaftsmitglied, womit soll es dabei zufrieden sein? Mit dem weiterhin tagtäglich drohenden Arbeitsplatzverlust durch unerträgliche Arbeitsbedingungen? Oder, dass nach fast 5 Jahren erfolgloser Verhandlungen am 27.02.2014 endlich weiterverhandelt wird?


Die nun offensichtlich neuerliche Abkehr der GDL Verhandlungsführer von den Forderungen, nun von ihren eigenen Forderungen nach einer eng abgegrenzten Lizenzschutz-Versicherung, stellen sich dem Mitglied der GDL immer mehr Fragen zu seiner Gewerkschaft. Gerade wo es sich, in den Gesprächen zwischen GDL und DB AG am 07.02.2014, nicht mehr um die umfassenden und wirkungsvollen Forderungen der Gewerkschaftsmitglieder für einen Zukunftstarifvertrag handelte.


Im Gespräch der Vertreter der GDL und DB AG ging es, neben dem Demografietarifvertrag der EVG, offensichtlich wieder nur um die jährlich rund 30 Lokführer, die nach einem traumatischen Ereignis während der Arbeit untauglich werden. Mit dem traumatischen Ereignis wird diesen Kollegen, nach den Vorstellungen der Verhandlungspartner, neben dem Arbeitsplatzverlust gleich auch noch das Ausscheiden aus der DB AG mit einer Abfindung schmackhaft gemacht. In der Sache nicht verkehrt, reicht aber nicht für eine Absicherung aller Lokführer vor einem unverschuldeten Arbeitsplatzverlust.


Heute so, morgen so und übermorgen ...? Dass den Worten der Arbeitgebervertreter nicht getraut werden kann, bis sie umgesetzt sind, dürfte klar sein. Dass den Worten der Gewerkschaftsvertreter nun nur noch bis zu deren nächsten Gespräch mit dem Arbeitgeber vertraut werden kann, zeigt, dass sich ihr Handeln mehr auf die Worte des Arbeitgebers stützen, als auf die Gewerkschaftsmitglieder und die von ihnen getragenen Forderungen, um sie mit allen gewerkschaftlichen Mitteln auch umzusetzen.


Es hat den immer offensichtlicher werdenden Anschein eines Betteln um Anerkennung als Partner des Arbeitgebers, als um den Kampf und die Durchsetzung der Forderungen der Gewerkschaftsmitglieder, nach einem umfassenden und wirkungsvollen Schutz durch den von ihnen selber beschlossenen und mitgetragenen Zukunftstarifvertrag. So reden die Vertreter der GDL offensichtlich lieber und öfter mit der DB AG über deren Forderungen, als mit den Gewerkschaftsmitgliedern über ihre tatsächlichen Forderungen und mögliche Mittel und Wege diese gegenüber dem Arbeitgeber auch durchzusetzen.


In den am 27.02.2014 sich nun schon über fast 5 Jahren fortsetzenden Verhandlungen der Vertreter der GDL und DB AG, wird wohl kein Vorstandsmitglied der DB AG in seinem persönlichen Arbeits- und Privatleben auch nur einen einzigen Kompromiss machen müssen, um zum Ergebnis zu kommen. Die Einschnitte in unserem Arbeits- und Privatleben durch Untauglichkeit, aufgrund immer weiter zunehmenden Arbeitsbelastungen, durch Ausschreibungen, Optimierungen, Rationalisierungen und Outsourcing unserer Arbeitsplätze, sollen wir jedoch auch weiterhin völlig ungeschützt hinnehmen?!


Genau diese Türen sind es, die sich die Arbeitgeber immer wieder offen stehen lassen können, wenn sich eine Gewerkschaft nur mit all den Auswirkungen, nicht aber mit den Ursachen für die Situation ihrer Mitglieder beschäftigt. Eine Gewerkschaft per Gesetz handlungsunfähig zu machen, ist dann auch das Ergebnis, sich in seinem Handeln nicht auf die Mitglieder zu stützen, Die Gewerkschaft, die im Kampf um ihr Überleben einst eine kämpferische Alternative für viele Beschäftigte darstellte.


Es ist und bleibt jedoch unsere Gewerkschaft, nicht die der Funktionäre. So ist es heute notwendiger denn je, dass wir uns als Mitglieder unserer Gewerkschaft darauf besinnen, wer hier die Forderungen für erträgliche Arbeitsbedingungen und einen umfassenden und wirkungsvollen Schutz vor einem unverschuldeten Arbeitsplatzverlust stellt. Jeder von uns kennt seine Forderungen. So sollten wir sie gemeinsam in Versammlungen mit unseren GDL Ortsgruppen einfordern und umsetzen, bevor wir umgesetzt werden. Wir sollten uns dabei nicht das Recht nehmen lassen, für unsere berechtigten, von uns beschlossenen und getragenen Forderungen zu kämpfen und wenn nötig auch zu streiken!

Es ist Zeit zum Handeln, nicht zum Verhandeln!

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