[www.stuttmann-karikaturen.de]
Wenn den Unternehmenssprechern auf den Betriebsversammlungen das Wort gehört ...
und der Betriebsrat und die Gewerkschaften schweigen.
Nur zum internen Gebrauch ...
in den Betrieben, Betriebsräten, Gewerkschaften, Betriebsversammlungen, Blogs, Foren, Redaktionen und Nachrichtenagenturen - weltweit!
Montag, 29. Dezember 2014
Nein zur Terrorisierung der Bürger in Griechenland
Nein zur Terrorisierung des
griechischen Volkes, nein zur Einmischung aus Berlin und Brüssel in den
Wahlkampf in Griechenland zu Gunsten der Regierung Samaras.
Deutsche Organisationen, Politiker, Gewerkschaftler, Aktivisten und
Persönlichkeiten unterzeichnen ein Manifest gegen die neue Kampagne zur
Terrorisierung des griechischen Volkes durch griechische und
ausländische Massenmedien und Politiker anlässlich der
Präsidentschaftswahl und der vorgezogenen Parlamentswahlen am 25. Januar 2015.
Sie erklären ihre Solidarität mit den Arbeitern, den griechischen Volk
im Kampf für die Beendigung der barbarischen neoliberalen Politik und
den Sturz der Memoranden in Europa, die mit der Politik der Troika (EZB, IWF u. EU-Kommission) die Bevölkerung in ganz Europa für die Gewinne der Banken bluten lassen!
Bezüglich der bevorstehenden Neuwahlen in Griechenland und nun folgenden angstschürenden, außerinstitutionellen Interventionen aus
dem Ausland (z.B. vom deutschen Finanzminister Schäuble und von Merkel's EU- Kommissionspräsident Juncker), aber auch aus dem Inland (z.B. vom
ehem. Finanzminister und jetzigen Präsidenten der Griechischen
Bank, Giannis Stournaras) kommentierend, prangert der Text der solidarischen Deutschen dieses Vorgehen und die durch die Regierungen und Finanzistitutionen gleichgeschalteten Medien an und
betonen: “Das griechische Volk braucht keine Vormunde und ‘wohlwollenden’ Ratgeber.“
Alles zeigt, dass die Gläubiger und Regierung einen gnadenlosen Krieg
beginnen, damit entweder die Linke besiegt wird, noch bevor sie an die
Macht zu gelangen schafft, oder – falls sie diese übernehmen sollte –
ein sehr kurzes Intermezzo darstellt. Die “Instrumente” begannen zu
spielen, und es sind die Trommeln des Krieges.
Den
vollständigen Wortlaut des deutschen Textes und die griechische
Übersetzung nebst der Liste der Erstunterzeichner können über
nachstehende Quellverweise aufgerufen werden.
(Quellen: ergasianet.gr – griechisch + deutsch, attac-netzwerk.de – nur deutscher Text)
Kriegstrommeln in Griechenland
Europas Angriff auf die Tarifpolitik
Mittwoch, 24. Dezember 2014
Grüße von der Weihnachtsfront!
Kolleginnen & Kollegen,
kommt gut, sicher und stressfrei über die Feiertage!
Dienstag, 23. Dezember 2014
Streik, Stress & Kampf … für einmalig 510 € (brutto)?
In
der laufenden Auseinandersetzung zwischen GDL und DB AG wurde nun ein
Tarifvertrag vereinbart. Ein Tarifvertrag, mit einer Gültigkeit vom
01.07.2014 bis zum 31.12.2014, der einzig und allein eine
Einmalzahlung in Höhe von 510 € (brutto)
beinhaltet. Für alle GDL Mitglieder des gesamten Zugpersonals. So
wie es vom DB Management auch der EVG und deren Mitglieder angeboten
wurde.
Damit
haben sich die DB Manager offensichtlich aus der laufenden
Auseinandersetzung freigekauft. Denn es wurde nun ein Tarifvertrag
zur bisherigen Tarifauseinandersetzung vereinbart, auch wenn dieser
nur eine Einmalzahlung von 510 € beinhaltet. Doch der Tarifvertrag
wurde bisher nur vereinbart und noch nicht zu Papier gebracht und
noch nicht unterschrieben. Es handelt sich also bisher nur um
eine Vereinbarung, keinen wirklich tatsächlichen Tarifabschluss.
Doch
damit ist der Teil, für den wir in einer Urabstimmung mehrheitlich
für einen unbefristeten Streik gestimmt haben, offensichtlich
verkauft und gegessen. Wo es eine erste Urabstimmung gibt, sollte
auch eine zweite Urabstimmung folgen, bei der wir Mitglieder der GDL
über die Beendigung des eh schon abgebrochenen Streiks abstimmen.
Doch das soll nun allein die GDL Tarifkommission für uns übernehmen.
(Nicht, dass nachher das Ergebnis nicht stimmt.)
Nun soll
es also nicht mehr um den klassischen LfTV gehen, über den die GDL
Vertreter ab dem 19.Januar mit der DB reden, diskutieren, sondieren,
philosophieren wollen. Es soll um einen Flächentarifvertrag für die
GDL Mitglieder beim Zugpersonal der DB gehen. Einem Tarifvertrag der
so nicht auf der Agenda und Forderungsliste der GDL und deren
Mitglieder stand.
Der
inhaltliche Charakter der bisherigen Tarifauseinandersetzung hat sich
somit gewandelt. Doch eine Frage bleibt im Raum stehen. Ob man sich
vom DB Management getrieben nur weiter auf der Spirale der
Zeitschinderei dreht, bis das Gesetz zur Tarifeinheit auch vom
Bundestag beschlossen und rechtskräftig wird, und/oder ob die DB
damit faktisch eine Friedenspflicht für die GDL erwirkt hat, weil es
nun nicht mehr um die Forderungen des LfTV's geht, sondern um einen
Flächentarifvertrag für das Zugpersonal. Dieses Lied (Leid)
hat wohl noch kein Ende.
Die
tarifpolitische Gleichschaltung der Gewerkschaften wird zukünftig
vom DB Management mit seiner Haltung gegenüber den Gewerkschaften
bei den laufenden und kommenden Tarifrunden durchgedrückt. Ohne,
dass sich die Gewerkschaften dazu öffentlich verpflichten, erkennen
sie ihre Gleichschaltung durch das Management dennoch mit deren
Wissen darum stillschweigend an. So ist die Tarifeinheit zwar
offensichtlich vom Tisch, aber wird am Verhandlungstisch immer wieder
allgegenwärtig sein. Die Tarifeinheit wurde so nicht gelöst,
sondern wieder nur vertagt.
Das
Anbiedern der GDL Vertreter gegenüber dem DB Management, ohne jede
wirkliche Not auf wichtige Forderungen der Arbeitszeitabsenkung zu
verzichten, nachdem sich das Management mit 510 € pro Kopf
freigekauft hat, zeigt auf, dass mit unseren oft existenziellen
Forderungen leichtfertig umgegangen wird. Die Macht der
Gewerkschaftsvertreter am Verhandlungstisch um Kompromisse bei
unseren Forderungen zu kämpfen zählt offensichtlich mehr als die
Macht der Gewerkschaftsmitglieder im Streik kompromisslos für
bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen.
Wie wir
nun mit den Ergebnissen aus unseren Streiks, dem Stress & Kampf
umgehen entscheiden aber auch wir. Nun nicht mit Austritten aus der
Gewerkschaft, womit sich für uns erst recht nichts positiv verändern
wird. Vielmehr sollten wir uns jetzt über das weitere Vorgehen
unserer Gewerkschaften, aber auch über unser Vorgehen als
Beschäftigte und Gewerkschafter in Treffen und Versammlungen
einig sein, bzw. werden. Solange wir uns vom Management immer wieder
in den Gewerkschaften, sowie als Gewerkschafter und Belegschaft im
Betrieb, spalten lassen, solange hat das Management immer einen Grund
sich nicht nur als Sieger zu fühlen.
[ Wir sitzen alle im selben Zug! ]
Sonntag, 14. Dezember 2014
Generalstreik in Belgien
Für den 15. Dezember haben die Gewerkschaften in Belgien zum Generalstreik aufgerufen.
Ungefähr die Hälfte der Arbeitnehmer in
dem 11 Millionen Einwohner Land Belgien ist gewerkschaftlich
organisiert, die Mitgliederzahl wird auf ca. 3,2 Millionen geschätzt.
Zu den Mitgliedern zählen auch Erwerbslose, die ihr Arbeitslosengeld oft
direkt von den Gewerkschaften beziehen, mit einem Anteil von
durchschnittlich 31,1 % (Zeitraum 2001-10)
Somit haben die drei Verbände CSC/ACV (christliche Arbeiterschaft) FGTB/ABVV (sozialdemokratische Arbeiterschaft) und CGSLB/ACLVB (Liberale),
die sich über steigende Mitgliederzahlen freuen können, ganz andere
Möglichkeiten zur Mobilisierung als die Gewerkschaften in Deutschland,
die in den letzten 25 Jahren immer weiter zersplittet wurden.
Das erklärt auch die Teilnehmerzahlen
von 120.000 Menschen, die in der letzten Woche gegen die Sparpolitik auf
die Straße gingen – aus unterschiedlichsten Berufsgruppen.
Der Zorn der Gewerkschaften richtet sich
gegen die Sparmaßnahmen der neuen Regierungskoalition. Man stelle sich
vor, bei uns hätten die Gewerkschaften einst gemeinsam Hartz 4
verhindern wollen…
Die drei großen Gewerkschaften in Belgien, die christliche ACV, die sozialistische ABVV und die liberale ACLBV, kündigen für Montag, den 15. Dezember einen Generalstreik gegen das Koalitionsabkommen der neuen belgischen Bundesregierung an. Sie kündigten Widerstand gegen einen Koalitionsvertrag „voller blinder Einsparungen“ an. Quelle: Flandern Info Be
Nein, bei uns hingegen wurde zur
medialen Hatz auf den Vorsitzenden der kleinen Lokführergewerkschaft
gerufen. Der Streik ist rum, die Züge fahren wieder und das Thema ist
erledigt, bis die Kosten auf den Tisch kommen. Dann wird wieder
gejammert und Sozialneid geschürt.
Dass sich andere Gewerkschaften dem
Streik angeschlossen hätten, um auch für die anderen Berufsgruppen
Verbesserungen zu fordern, so etwas ist und bleibt eine Utopie.
Erwerbslose auf der Straße unterstützt von Gewerkschaften, die endlich
einen echten Mindestlohn für alle fordern – ein noch viel absurderer
Gedanke.
Deutschland wird niemals einig still
stehen, es sei denn, es ertönt der Marschbefehl oder die Freigabe zum
Plündern. Existenznot, Rassismus und Sozialneid bilden dafür die beste
Grundlage.
Ein Generalstreik ist in Deutschland
nicht durch das Streikrecht gedeckt, sondern nur Artikel 20 Absatz 4 im
Grundgesetz räumt theoretisch allen Deutschen das Recht (Pflicht?) zum
Widerstand ein, wobei Sparpolitik, auch wenn sie menschenfeindlich ist,
wohl den Gewerkschaften nicht als Begründung ausreichen würde, um einen
Generalstreik zu organisieren. Da er von vorneherein als gesetzeswidrig
eingestuft wäre, würde das die Innenminister der Länder oder des Bundes
auf den Plan rufen.
In Deutschland kam es zuletzt 1948 in
der britischen und amerikanischen Besatzungszone zu Generalstreiks und
auch der Arbeiteraufstand vom 17. Juni 1953 in der DDR war ein
Generalstreik gegen die geplanten Erhöhungen der Arbeitsnormen.
Russische Panzer machten dem damals ein Ende.
Schauen wir also gebannt nach Belgien am
15. Dezember, wenn die Gewerkschaften Ernst machen und unsere
Qualitätsmedien die Berichte darüber wie gewohnt im Hinterteil
platzieren.
Es wird nichts ändern, an den sozialen
Verwerfungen im gesamten Euroraum, doch Brüssel steht als Hauptstadt
symbolisch für das fehlerhafte Konstrukt EU. CETA und TTIP werden den
Wettbewerb noch weiter verschärfen, die so oft schon gebrochenen
Maastrichter Verträge, der ESM, die völlig außer Kontrolle geratene EZB –
all das sind deutliche Beweise für die schrittweise Abschaffung der
Demokratie und die Übernahme der politischen Macht durch Konzerne.
Künftig gilt Investorschutz –
Generalstreiks und Forderungen nach Lohnerhöhungen werden teuer bezahlt
werden müssen. Eine europäische Bürgerinitiative steht nicht zur
Debatte, auch wenn einzelne Initiativen dieses Recht nun vor dem
Europäischen Gerichtshof einklagen.
Gegen die Trojanerangriffe mittels
Freihandelsabkommen hilft wohl nur ein noch utopischerer europaweiter
Generalstreik. Falls es dazu käme und wieder die Panzer rollen – es
wären wohl keine russischen…
http://opposition24.de/generalstreik-der-tag-an-dem-belgien-still-steht/#
Ein politischer Arbeitskampf
Die
Bundesregierung hat am 10.12.2014 ihr Gesetz zur Tarifeinheit
beschlossen, welches nun noch vom Bundestag verabschiedet werden
muss, wo die Bundesregierung bekanntlich ihre Mehrheit aus
CDU/CSU/SPD besitzt. Auch die Tarifverhandlungen, bzw. deren
Stillstand, zwischen DB AG und GDL hat uns bis hierher keinen
Millimeter bei der Umsetzung unserer Forderungen gegenüber
Management der DB voran gebracht. Auch die EVG hat in ihrer
Verhandlungsrunde am 12.12.2014 keinen Abschluss erreicht.
Wo einem so viel “Gutes“
widerfährt, rufen die Gewerkschaften GDL & EVG zur Harmonie und
Besinnlichkeit auf. Zumindest bis zum 10. bzw. 14. Januar 2015. Denn
bis dahin herrscht, trotz des Angriffes der Bundesregierung auf
unsere Gewerkschaftsrechte und trotz der Hinhaltetaktik des DB
Vorstandes bei den Tarifverhandlungen, eine freiwillige
Friedenspflicht der GDL & EVG. Ob sich das Management der
Deutschen Bahn auch an diese Besinnlichkeit und Friedfertigkeit hält
erkennen wir spätestens an unseren tagtäglichen Schichten.
Zumindest
warnte in diesem Zusammenhang der Vizevorsitzende des Beamtenbundes,
Willi Russ, in der „Süddeutschen Zeitung“ davor, dass dieses
Land nun einen der schlimmsten Arbeitskämpfe aller Zeiten
erleben könnte. „Im Vergleich zu dem, was uns dann bei der Bahn
bevorstehen wird, war alles Bisherige nur Kinderkram“,
sagte er. Bahnvorstand Weber reagierte darauf, „der
DBB-Vertreter hat sich im Ton vergriffen“. Solche
„Streikankündigungen diffuser Art“ seien „völlig
überflüssig“. Er werde wie geplant am 17.12. mit der GDL
weiterverhandeln.
Doch
die Grundlage für die Fortführung eines Arbeitskampfes bleibt wohl
für jeden Eisenbahner, der nicht seinen persönlichen Vorteil beim
DB Management sucht, bzw. bereits gefunden hat, im Sinne seiner oft
existenziellen Forderungen gegenüber dem Management der Deutschen
Bahn und auch der Bundesregierung weiterhin erhalten. Denn seit dem
Ausbruch dieser Auseinandersetzung bei der Bahn hat sich für
uns dort Beschäftigten nicht wirklich etwas zum Guten gewendet.
Selbst mit dem von der uns regierenden Politik zum 09.November
eingeforderten und von der GDL Führung so umgesetzten Streikabbruch
haben wir bisher nichts gewonnen.
Es
dürfte jedem Funktionär und jedem Gewerkschaftsmitglied, egal
welcher Gewerkschaft, klar sein, dass man sich allein für eine
Zusage des Managements, bzw. Politik, noch nichts kaufen kann. Weder
einen zusätzlichen freien Tag über die kommenden Feiertage für
seine Familie noch eine Hand voll Geld für ein erholsames
Wellness-Wochenende, um die Folgen unserer Schichtarbeit zumindest
einmal kurzzeitig abstreifen zu können. Was uns bleiben sind die
anhaltenden Störungen an den Zügen, an den Strecken, in den
Arbeitsaufträgen, bei den uns Vorgesetzten und bei so manch
einem Reisenden.
Mit
dieser Situation oft völlig alleingelassen müssen wir wohl
erkennen, dass es allein mit einer Streikankündigung der einen wie
der anderen Gewerkschaft nicht getan ist, damit wir unsere Situation
verbessern. Auch nicht mit dem Fingerzeig auf unsere eigenen Kollegen
vor Ort auf der Arbeit, nur weil sie einer anderen Gewerkschaft
angehören. Wenn wir etwas an unserer derzeitigen Situation
ändern und in unserem Sinne erreichen wollen, dann können wir das
nur gemeinsam. Denn unsere Kräfte liegen nicht auf unseren
Bankkonten in Luxemburg, sondern in unserer Geschlossenheit als
Beschäftigte und Gewerkschafter.
Die
Gegenseite ist sich, angefangen von der Chefetage der DB, über die
Redakteure des Focus und der BILD-Zeitung, bis hin zur “sozialen“
und marktwirtschaftlichen Regierung, einig. Dort wo wir uns als
Beschäftigte und Gewerkschafter spalten lassen, hauen sie mit ihrer
Axt der Hetze und Verunglimpfung rein. Wo wir in unseren Reihen eine
Lücke lassen, setzen sie unsere einst blutig erkämpften Rechte
außer Kraft, isolieren sie uns von unseren Kollegen und erhöhen sie
unsere Produktivität und Flexibilität mehr und mehr ...
Nun
können wir kollektiv den Kopf in den Sand stecken, mit dem Finger
auf die Manager und Gewerkschaftsfunktionäre zeigen, oder in der
Kirche auf besseres Wetter hoffen und beten. Tatsächlich ändern
können wir jedoch nur selber etwas an unserer Situation. Jeder
Einzelne und wir alle zusammen Widerstand leisten. Als Kollegen die
wir jeden Tag die gleich schlechten Arbeitsbedingungen
vorfinden, wo uns als Gewerkschafter unsere Rechte gleichermaßen
eingeschränkt werden, unabhängig von unserer
Gewerkschaftszugehörigkeit.
Wenn
am Montag in Belgien ein landesweiter Generalstreik stattfindet, wenn
sich in Frankreich die Beschäftigten das Recht des politischen
Streiks nicht nehmen lassen, wenn in Spanien die Gewerkschafter ihre
gemeinsame Macht bis ins Parlament hineintragen, wenn in Griechenland
die Polizei das Streiken bei der U-Bahn verbietet, dann dürfen auch
wir nicht länger schweigen und damit unseren Kollegen in ganz Europa
nicht länger in den Rücken fallen. Noch haben wir unsere
Gewerkschaften und Rechte, um mit ihnen zu kämpfen und auch
gemeinsam und übergreifend zu streiken! Bevor eine neue
Diktatur über uns herrscht!
Oder
ist es bereits eine Diktatur: Wenn ein Management bei den
Tarifverträgen Inhaltsgleichheit fordert und damit die
Gewerkschaften gleichschalten will, wenn eine Regierung uns das Recht
auf Streik nehmen will, wenn ein FDGB 2.0 geschaffen werden soll,
wenn sich die Medien mehr den Unternehmen und der Politik, nicht aber
der freien Berichterstattung, verpflichtet fühlen, wenn kritische
Kollegen aus der Gewerkschaft entfernt werden, wenn Flüchtlinge aus
den Gewerkschaftshäusern geschmissen werden, wenn sich
Betriebsräte geltendem Recht beugen, wenn Arbeitsrichter die
Zulässigkeit eines Streiks von einer “Luftballonparty“ an der
Berliner Mauer abhängig machen, wenn ein Gewerkschaftsvorsitzender
daraufhin einen Streik abbricht?
Die
Ziele, Interessen und Forderungen eines jeden Beschäftigten von uns
bei der Deutschen Bahn und in diesem Land dürften klar sein. Was uns
jetzt noch fehlt ist die Gemeinsamkeit diese auch so gegenüber
dem Management und der uns regierenden Politik entschlossen
umzusetzen. Fragen wir nicht danach wie es nicht gehen kann,
sondern wie wir es schaffen unsere Interessen und Forderungen
gemeinsam und übergreifend umzusetzen. Die Erhöhung des
Streikgeldes bei der GDL auf täglich bis zu 75 € hilft da nur
bedingt.
Reden
wir nicht länger nur über unsere Unterschiede, sondern handeln wir
auf Grundlage unserer Gemeinsamkeiten. Diese finden wir jeden
Tag bei der Arbeit und deren Bedingungen. Ziegen wir wo unsere
Schmerzgrenze liegt. Nutzen wir unsere gewerkschaftlichen und
beruflichen Strukturen, um gemeinsam gegen jede Arbeitshetze und
–verdichtung einen die bisherigen Grenzen übergreifenden
Widerstand zu organisieren. Grenzen die wir nicht gezogen haben. Die
geschaffen wurden, um uns und unsere gemeinsame Kraft als
Beschäftigte zu spalten.
Organisieren
wir die Bereiche, Unternehmen und Gewerkschaften übergreifende
Treffen und Veranstaltungen, um uns über Wege und Mittel zu
verständigen, wie wir gemeinsam an unsere Ziele kommen. Nutzen wir
unsere zahlenmäßige Kraft als Beschäftigte und Gewerkschafter
gegen die Medien- und Rechtsabteilungen der Unternehmen und
Konzerne. Gehen wir vor, nach und während unserer täglichen Arbeit
auf unsere Kolleginnen & Kollegen bei der DB-Regio,
DB-Jobservice, DB-Fernverkehr, DB-Schenker, der S-Bahn in Hamburg und
Berlin, der DB-Zeitarbeit, der DB-Services, DB-Sicherheit und
all ihren Subunternehmen zu und reden wir über unsere Arbeits-
und Lebensbedingungen und wie wir sie gemeinsam verbessern können.
Selbst
wenn es nach der freiwilligen Friedenspflicht und Zeit der Harmonie
bei der Deutschen Bahn im Januar zu weiteren Streiks kommt, so ist
das Mittel Streik dennoch nicht nur für Lokführer und
Zugbegleiter da, sondern für alle die ihre Situation verbessern
wollen und nicht nur beim Management um Gnade, oder Anerkennung
betteln wollen. Das Management und auch die uns regierende Politik
beeindruckt nicht das gesprochene Wort, sondern allein die Tat und
Kraft einer geschlossenen Belegschaft und der aktive Widerstand gegen
ihre Politik.
Samstag, 22. November 2014
Neues Angebot der DB an EVG & GDL
/ 5 % in 3 Stufen bis 2016 / “soziale
Komponente“ bei Einmalzahlung / bessere Altersvorsorge /
Tarifverträge für Lokführer bzw. Zugbegleiter / Aussicht auf
Mitarbeiterbeteiligung (2016) /
Das Management der DB AG hat den Verhandlungsführern
der EVG und GDL Angebote zu ihren Forderungen vorgelegt. Beide
Angebotspakete sind materiell und inhaltlich gleich. Damit bleibt die
DB bei ihrer Forderung, mit der am Ende identische Regelungen für
eine Berufsgruppe entstehen.
Die Verhandlungen mit der GDL werden am 28. November
und mit der EVG am 12. Dezember fortgesetzt. Auf Grundlage der
Forderungen der Gewerkschaften, zusätzliche Berufsgruppen zu
tarifieren, und der Forderung der DB, konkurrierende Regelungen zu
vermeiden, gestaltet die DB nun das Tarifwerk um. Dazu werden die
Tarifverträge neu zusammengestellt und umgearbeitet.
Einzelheiten zum Angebot:
- Zusätzlicher Tarifvertrag: Neben den bisherigen Tarifverträgen bietet die DB der EVG Tarifregelungen für Lokführer, der GDL Tarifregelungen für Zugbegleiter an, die jeweils inhaltlich und materiell identisch sind. Damit soll eine einheitliche Ausgangsbasis für die Verhandlungen mit beiden Gewerkschaften geschaffen werden. Die DB hatte in den vergangenen Monaten mehrfach ihre Bereitschaft unterstrichen, mit EVG bzw. GDL auch über Lokführer bzw. Zugbegleiter zu verhandeln.
- Lohnerhöhung: Insgesamt sollen die Löhne um 5 Prozent steigen - in drei Stufen bis Ende 2016: 2,1 Prozent zum 1. Januar 2015, weitere 1,5 Prozent zum 1.Juli 2015 und weitere 1,4 Prozent zum 1. Juli 2016.
- Erhöhung der jährlichen Zuwendung (Weihnachtsgeld) für die unteren Einkommensgruppen
- Einmalzahlungen: Durchschnittlich 65 Euro pro Monat bis zum 31. Dezember 2014 unter Berücksichtigung einer sozialen Komponente (Einmalbetrag wird für 5 bzw. 6 Leermonate seit Auslaufen der Tarifverträge mit der EVG bzw. GDL ausgezahlt).
- Altersvorsorge: weitere Verbesserungen bei der betrieblichen Altersvorsorge. Hier soll künftig jeweils die eine Gewerkschaft das bekommen, was die andere bereits vereinbart hat. Bei der EVG ist neu: ein 10 Prozent-Bonus und bei der GDL: ein Sockelbetrag von 50 Euro.
- Entlastung: zusätzliche Aufstockung des Personals, um die Mehrarbeit in bestimmten Berufsgruppen wie Lokführer, Zugbegleiter oder Fahrdienstleiter weiter abzubauen. So sollen im nächsten Jahr 200 Lokführer zusätzlich eingestellt werden. Außerdem sollen die mit der EVG verabredeten Maßnahmen z.B. für Fahrdienstleiter und Instandhalter verstärkt umgesetzt werden.
- Demografie: die DB bietet an, die neuen Angebote zum Gesundheitsschutz oder für ältere Mitarbeiter auf alle Mitarbeitergruppen anzuwenden. Bisher waren Lokführer ausgenommen, weil die GDL diese Regelungen für ihre Mitglieder bislang abgelehnt hat.
- Mitarbeiterbeteiligung: Grundsätzlich ist die DB bereit, gemeinsam mit beiden Gewerkschaften über eine Mitarbeiterbeteiligung für die gesamte Belegschaft zu verhandeln (frühestens wirksam für Geschäftsjahr 2015).
Mit der Fortführung der Verhandlungen kommen nun
auch die eigentlichen Forderungen von uns Beschäftigten auf den
Tisch. Die Medien interessieren sich dafür erwartungsgemäß
weniger, als für die Möglichkeit neuer Streiks, die mit den
Verhandlungen deutlich gesunken sind. Ausgeschlossen sind weitere
Streiks jedoch nicht, wenn es denn zu keiner Einigung in den
Verhandlungen kommt. Die GDL Verhandlungsführer haben jedoch schon
weit im Vorfeld dieser Verhandlungen dargestellt, dass sie zu
weitreichenden Kompromissen bei den Forderungen ihrer Mitglieder
bereit sind.
Dienstag, 11. November 2014
GDL-Demonstration in Berlin
1 200 Lokomotivführer, Zugbegleiter und Bordgastronomen,
Instruktoren/Trainer und Disponenten hatten am 7. November 2014 vor dem
Bahntower in Berlin gegen die Blockade der DB im Tarifkonflikt
protestiert. Nach wie vor verweigert sie der GDL das Grundrecht auf
Koalitionsfreiheit.
Montag, 10. November 2014
03.12.2014 - Bundesregierung will die Tarifdiktatur beschließen
Gewerkschaft denkt bei Nahles-Plänen
an „Unrechtstaat“
In ungewöhnlich scharfen Worten hat
der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), André
Schulz, Bundesarbeitsminister Andrea Nahles (SPD) wegen ihrer Pläne
für ein Gesetz zur Tarifeinheit angegriffen. „Gerade jetzt, zu
Erfolgszeiten durchsetzungsstarker Gewerkschaften wie dem Marburger
Bund, Cockpit, Ufo und der GDL wachsen natürlich auf Regierungsseite
die Begehrlichkeiten, solche Störenfriede zu eliminieren und nur
noch regierungstreue und -nahe DGB-Gewerkschaften an seiner Seite zu
wissen“, sagte Schulz dem Handelsblatt (Online-Ausgabe). „Auf der
Strecke blieben dabei nicht nur die Demokratie und der Glaube an
unser Rechtssystem, sondern auch die Betroffenen auf der
Arbeitnehmerseite, egal ob Tarifbeschäftigter oder Beamter.“...
Nahles solle daher „den
Gesetzesentwurf zur Tarifeinheit still und leise dorthin legen, wo er
hingehört: in den Mülleimer“. Der Entwurf sei „inhaltlich nicht
nur überflüssig, sondern auch mit dem Grundrecht der
Koalitionsfreiheit nicht vereinbar“. (www.handelsblatt.com)
Link: Entwurf eines Gesetzes zur Regelungder Tarifeinheit
Link: Entwurf eines Gesetzes zur Regelungder Tarifeinheit
ver.di lehnt Gesetzentwurf zur Tarifeinheit ab
Der Bundesvorstand der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat große Bedenken gegen den Referentenentwurf des Bundesarbeitsministeriums zur Tarifeinheit und lehnt den Gesetzentwurf ab. „Tarifeinheit ist grundsätzlich erstrebenswert, damit Beschäftigte nicht gegeneinander ausgespielt werden, aber dies müssen wir mit gewerkschaftlichen Mitteln erreichen“, sagte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske.
...
Der ver.di-Bundesvorstand werde nun eine breit angelegte Unterschriftensammlung zur Tarifeinheit auf den Weg bringen. (www.verdi.de)
Link: Erste Bewertung desReferentenentwurfs vom 4. November 2014
Eisenbahner wollen keine Tarifeinheit
Der ver.di-Bundesvorstand werde nun eine breit angelegte Unterschriftensammlung zur Tarifeinheit auf den Weg bringen. (www.verdi.de)
Link: Erste Bewertung desReferentenentwurfs vom 4. November 2014
Eisenbahner wollen keine Tarifeinheit
Das
neue Gesetz zur Tarifeinheit soll das verhindern, was gerade wieder
passiert: Eine kleine Gewerkschaft wie die GDL hält das Land mit
Streiks in Atem. Nutznießer wäre die große Eisenbahnergewerkschaft
EVG - doch ausgerechnet die erhebt nun Widerspruch.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hält das geplante Gesetz zur Tarifeinheit für untauglich zur Lösung des Tarifkonflikts bei der Bahn. "Es mag Bereiche und Branchen geben, wo das Gesetz hilft, Konflikte zu befrieden, bei der Eisenbahn wird das nicht der Fall sein", sagte der Vorsitzende Alexander Kirchner bei einem bereits vor Ausbruch des aktuellen Tarifstreits angesetzten Kleinen Gewerkschaftstag in Fulda. Das Nein zum Gesetzentwurf ist auch Teil einer Resolution, die einstimmig verabschiedet wurde. (www.n-tv.de)
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hält das geplante Gesetz zur Tarifeinheit für untauglich zur Lösung des Tarifkonflikts bei der Bahn. "Es mag Bereiche und Branchen geben, wo das Gesetz hilft, Konflikte zu befrieden, bei der Eisenbahn wird das nicht der Fall sein", sagte der Vorsitzende Alexander Kirchner bei einem bereits vor Ausbruch des aktuellen Tarifstreits angesetzten Kleinen Gewerkschaftstag in Fulda. Das Nein zum Gesetzentwurf ist auch Teil einer Resolution, die einstimmig verabschiedet wurde. (www.n-tv.de)
Kommt jetzt, wo nun auch der Streik der GDL abgebrochen wurde, kein massiver Widerstand gegen die Tarifdiktatur der Bundesregierung auf der Straße, in den Plenarsälen und in der Öffentlichkeit zu stande, wird die uns regierende Politik ihren Sieg über den kläglichen Rest der Gewerkschaftsbewegung (nur noch 17% Organisationsgrad in den Gewerkschaften) in diesem Land feiern!
Franzosen wehren sich gegen Russland Sanktionen, und die Deutschen gegen die Lokführer
von:
Rainer Kahni - Gottfried Böhmer
Rainer
Kahni schreibt uns aus Frankreich zu den Streiks der Franzosen gegen
die Russland Sanktionen. Es mag dem pflegmatischen, obrigkeitshörigen
Duckmäuser in Deutschland ein Grauen sein, wenn er aus seiner
Lethargie gerissen wird und vom Sofa aufstehen muss.
Doch
ich lasse es mir trotz vieler Kritik nicht nehmen, immer und immer
wieder zu zeigen, wie eigentlich DEMOKRATIE DES VOLKES funktioniert.
Franzosen
lassen sich nichts von Politikern gefallen
Davon
ist in meiner geliebten alten Heimat Deutschland nichts zu sehen. In
dem von vielen Deutschen ungeliebten, weil unbequemen Frankreich
lassen sich die Menschen überhaupt nichts von ihren Politikern
gefallen. Fast jede Woche haben wir hier in meiner neuen Heimat
Grossdemonstrationen, die, man höre und staune, stets von den vielen
Einzelgewerkschaften wie der CGT, der CFDT oder der FO an vorderster
Front unterstützt werden.
Bauern
dürfen nicht nach Russland exportieren
Gestern
zogen die Bauern mit ihren Traktoren und Lastwagen gen Paris und
Nantes und kippten ihre Erzeugnisse
tonnenweise den Politikern in die Höfe ihrer prunkvollen Paläste.
Sie dürfen ihre Produkte aufgrund der verhängten Sanktionen nicht
wie alljährlich nach Russland exportieren, sie dürfen sie auch
nicht in Frankreich verkaufen, sie dürfen sie nicht einmal den
8,5 Millionen armen Franzosen
schenken, sondern müssen sich mit einem Almosen aus Brüssel
abfinden lassen.
Gegen
diesen Wahnsinn sind zehntausende von Bauern und Bürger auf die
Strassen gegangen. Dabei frage ich mich immer: Ist Deutschland ein
Wunderland des Wohlstandes oder habt ihr nicht dieselben Probleme?
Die Medien machen mobil gegen Claus Weselsky, den Chef der Lokführer Gewerkschaft (GDL), der soll nach deren Lesart der unbeliebteste Deutsche sein. So werden Hassbilder aufgebaut und die "Bild" Zeitung nennt ihn schon, den "Grossen-Bahnsinnigen".
Jakob Augstein, (Herausgeber DER Freitag) hat es mal wieder auf den Punkt gebracht:
"Margarete Thatcher musste die Gewerkschaften noch mit Polizeigewalt bekämpfen. Das übernehmen heute die Medien".
Mittlerweile befüchtet man sogar Gewalt gegen die Lokführer und CDU und SPD greifen Claus Weselsky massiv an. Die Angriffe der Medien und Parteien gehen sogar soweit, das sseine 61 qm große Wohnung die er zur Miete bewohnt, als exklusiver Wohnort dargestellt wird. So wird in der Öffentlichkeit ein Feindbild aufgebaut und die Deutschen nehmen das an, ohne zu reflektieren um was es überhaupt geh.
Interessierte Kreise wollen den Arbeitskampf aushebeln
Claus Weselsky mutmaßt, dass sich Teile der öffentlichen Kritik darauf konzentrierten, den Arbeitskampf der Lokführer auszuhebeln. "Interessierte Kreise" legten großen Wert drauf, dass die Zugbegleiter und Lokführer nicht erfolgreich seien. "Und das ist eine Dimension, die hätte ich mir am Beginn der Auseinandersetzung so nicht vorstellen können."
In vier Monaten wurde nicht ein einziges mal über die Forderung der GDL verhandelt
Der GDL-Vorsitzende beharrte im ARD-"Morgenmagazin" darauf, dass in der mittlerweile viermonatigen Auseinandersetzung "nicht ein einziges Mal" über die Forderung der GDL verhandelt worden sei, nicht nur die Lokführer, sondern künftig auch die Zugbegleiter zu vertreten. Ein Ende des Konflikts sei nicht durch Schlichtung oder Vermittlung möglich, sondern "die Bahn hat darauf zu verzichten, die Grundrechte von Lokführern und Zugbegleitern zu verletzen", sagte Weselsky. "Das ist alles."
Dazu können wir nur sagen: Die Deutsche Konsensgesellschaft und Schlichtungs-Mentalität, die von den Medien und Parteien immer zu eingefordert wurde, hat zur Verarmung breiter Schichten in der Arbeitnehmerschaft geführt und macht schon lange keinen Halt mehr vor den Resten des Deutschen Mittelstands.
Man sollte nicht versuchen zwischen verschiedenen Meinungen einen Konsens herzustellen, auch wenn wir eine Abneigung gegen alles haben, was die von uns so geliebte Ordnung stört. Was wir jetzt brauchen, ist mehr Unordnung, mehr Kampfbereitschaft und den Willen unsere Rechte einzufordern. Das haben wir seit Ende der siebziger Jahre nicht mehr getan. Schluß mit Friede, Freude, Eierkuchen.
Dazu
schreibt Rainer Kahni:
Na also, es geht doch,
sollte man meinen angesichts der Empörung der Deutschen über die
Lokführer. Der obrigheitshörige und sonst so phlegmatische deutsche
Duckmäuser kommt so richtig in Fahrt, wenn seine Bequemlichkeit
Schaden nimmt und er nicht rechtzeitig zur Arbeit, zum Fussball, nach
Mallorca oder in die Disco kommt. In Deutschland werden die, die um ihre Rechte kämpfen zu Feinden erklärt
Dabei übersieht der Michel ein wesentliches Detail, das ihm auf seinem Sofa entgangen ist. Das Streikrecht einer Gewerkschaft ist im Grundgesetz verankert und ist unverletzlich. Wenn ich diese ungeheuerliche von massloser Dummheit getragene Empörung des Michel an den deutschen Bahnhöfen sehe, dann kommt mir die Galle hoch.
Das ist also eure Solidarität? Das ist euer Verständnis von Demokratie? Ihr wollt nur eure Ruhe haben, ungestört von A nach B kutschiert werden, eure Chips essen, euer Bier trinken, eure blöde Sportschau sehen, nach Malle fliegen zum vögeln und saufen, aber das ganze Elend und Unrecht, das in euerm Land geschieht, das geht euch anscheinend nichts an? So sieht es aus. Schlaf weiter Michel.
Ist es auch Wahnsinn, so hat es doch Methode. "Die Medienhetze erreicht ständig neue Tiefpunkte. Wer dachte, dass sie nach dem Aufruf zum Telefonterror und der Veröffentlichung der Privatadresse von Claus Weselsky nicht mehr tiefer sinken können, der wird nun eines besseren belehrt.
Gott, wie mich diese widerlichen Mietmäuler und Propagandanutten anwidern", schreibt ein Leser und ich kann ihm nur zustimmen. Beobachtet man die Politik der letzten Jahre, so muss man leider feststellen, dass der Staat den Boden des Rechtes verlassen hat. Dem Volk wird eine Verfassung verweigert.
Die Justiz ist nicht unabhängig, sondern ein Anhängsel der Politik. Die Steuerschlupflöcher für die Grosskonzerne werden nicht geschlossen. Die Armen werden immer ärmer, die Reichen immer reicher. Dagegen wehren sich eine immer mehr zunehmende Zahl von Bürgern.
Medienhetze gegen das Demonstrationsrecht
Dem will die Politik
gegensteuern, in dem sie das Streikrecht und bald auch das
Demonstrationsrecht keult. Noch durchschauen viele Bürger das Spiel
nicht, aber der Widerstand gegen die geballte Medienhetze wird
grösser. Ziviler Ungehorsam ist die erste Bürgerpflicht.
Rainer Kahni, besser bekannt als Monsieur Rainer, ist Journalist und Autor von Polit - und Justizthrillern. Er ist am Bodensee aufgewachsen, lebt jedoch seit vielen Jahren in Paris und bei Nizza. Seine Muttersprache ist deutsch, seine Umgangssprache ist französisch. Er ist Mitglied von Reporters sans frontières und berichtet für Print - Radio - und TV - Medien aus Krisengebieten.
Gottfried Böhmer ist seit 1997 künstlerischer Direktor der Gesellschaft Freunde der Künste und Redaktionsleiter der GFDK.
http://www.freundederkuenste.de/aktuelles/reden-ist-silber/meinung/franzosen-wehren-sich-gegen-russland-sanktionen-und-die-deutschen-gegen-die-lokfuehrer.html
Streikzeitung_Nr.6
Streikabbruch
– Nicht nur ein Akt des guten Willens
Der
bis zum 10.11. um 04:00 Uhr angesetzte Streik der Zugpersonale bei
der DB AG wurde bereits am 07.11. vom GDL Bundesvorsitzenden
gegenüber den Medien ausgesetzt. Unmittelbar nach dem Spruch des
Landesarbeitsgerichts in Frankfurt/M., mit dem auch das
Berufungsfahren der DB AG gegen den Streik der GDL zu Gunsten der GDL
entscheiden wurde. Mit den Medien wurde zugleich auch das streikende
Zugpersonal über den Streikabbruch informiert.
Noch
wenige Stunden zuvor haben rund 1000 streikende GDL Mitglieder aus
dem ganzen Land vor der DB Zentrale am Berliner Potsdamer Platz ihre
Entschlossenheit demonstriert, für ihre Forderungen gemeinsam zu
kämpfen. Die dann nur wenige Stunden später über die Medien
bekannt gewordene Entscheidung des GDL Bundes-Claus zum Streikabbruch
war für diese GDL Mitglieder, die teilweise noch auf dem Rückweg in
ihre Streiklokale waren, ein Schlag in die Magengrube. Erst haben sie
sich versammelt, um gemeinsam ihre Entschlossenheit zu demonstrieren,
dann wurde ihr Streik, ohne vorherige Absprache mit den Streikenden,
als Akt des guten Willens abgebrochen.
Dass
dieser Streikabbruch einen weitreichenden Imagegewinn im Kampf der
GDL Mitglieder beinhaltet ist unbestritten. Dass jedoch die
Entscheidung dazu jedoch nicht von den Streikenden selber
mitentschieden und so auch von ihnen getragen wurde, kann zum Verlust
der Streikbereitschaft führen, wenn weitere Streiks notwendig sein
sollten. Gerade, wenn die Manager der DB AG weiterhin nicht bereit
sind unsere Forderungen und Rechte umzusetzen.
Ein
weiterer Streik der GDL durch deren Mitglieder wird nun noch
schwieriger zu kommunizieren sein. Gerade wenn die Entscheidung dazu
nicht unbedingt von jedem Streikenden selber verstanden und getragen
wird. Denn es geht bei jedem GDL Mitglied - trotz GDL Satzung - bei
seiner Entscheidung am Streik teilzunehmen nicht nur um die
Entscheidung einen Kindergeburtstag zu feiern.
Die
Entscheidung den Streik vorzeitig abzubrechen wurde wohl nicht allein
nur von der GDL Führung getroffen. Der Richter des
Landesarbeitsgerichts in F./M. und die Bundesregierung haben wohl
dabei eine entscheidende Rolle gespielt. Die für die Bundesregierung
wichtige Feier zum Tag des Mauerfalls durfte nicht bestreikt werden.
Genau die Bundesregierung die am 03.12. mit ihrem Gesetz zur
Tarifeinheit den Weg freimachen will für die Schaffung eines neuen
“FDGB“. Mit dem die uns regierende Bundesregierung alle
Gewerkschaften hierzulande ihrer Politik unterwerfen will, im Vorfeld
neuer wirtschaftlichen Krisen.
So
gibt es wohl für uns Streikende und Gewerkschafter in diesem Land
nicht wirklich etwas zu feiern, denn mit dem Streikabbruch wurde noch
kein einziger Punkt unserer Forderung erfüllt. Und die freie Wahl
der Gewerkschaft soll nun nach 25 Jahren wieder eingeschränkt und
letztendlich begraben werden.
Seite2
Nach
Streik und Protest – Wie nun weiter?
Bei
der nicht nur für die Teilnehmer beeindruckenden Kundgebung von uns
streikenden Zugpersonale bei der DB AG vor der DB Machtzentrale in
Berlin waren wir es selber die wir unsere Entschlossenheit und
Geschlossenheit demonstriert haben, für die Verbesserung unserer
Arbeitsbedingungen und unser Recht auf Tarifpluralität. Über alle
Ortsgruppen der GDL hinweg und sogar auch die Gewerkschaften und
Betriebe übergreifend!
Die
Manager der DB AG feiern jedoch den vorzeitigen Streikabbruch der GDL
als ihren Erfolg. Sie wissen zu genau, dass sie mit ihrem
Gesellschafter, dem bundesdeutschen Staat, den entscheidenden Druck
auf die GDL ausgeübt hat. Mit ihrem Druckmittel, der Bundesregierung
die keine Eskalation in der Frage der gesetzlichen Tarifeinheit
zulässt. Womit die GDL nun an eine Grenze gelangt ist, die sie mit
tarifpolitischen Forderungen nicht überwinden kann.
Selbst
wenn es mit dem Streikabbruch der GDL im Hintergrund nicht öffentlich
bekannt gewordene Abmachungen zwischen Politik, GDL und DB AG gab. In
den nun folgenden Gesprächen und Verhandlungen zwischen DB und GDL
wird die DB mit ihrer gewonnen Stärke aus der Politik nun alles
daran setzen die Streikfront bei der GDL zu brechen. Mit
Zugeständnissen in der Frage der tariflichen Forderungen für die
Lokführer kann schnell die Frage nach dem Vertretungsanspruch der
GDL gegenüber all ihren Mitgliedern beim gesamten Zugpersonal zur
Nebensache werden.
Die
Manager der DB AG werden weiterhin alles daran setzen die Frage der
Tarifpluralität getrennt von der Frage unserer tariflichen
Forderungen zu sehen. Denn eine Tarifpluralität soll es nach Ansicht
des Gesellschafters der DB, dem deutschen Staat, zukünftig nicht
mehr geben. Dabei wird und soll die DB AG wohl auch keine Ausnahme
bilden. Um so wichtiger ist es weiterhin an unseren Forderungen
festzuhalten. Egal welche Geschütze die Manager der DB AG, die
Medien und die Politik gegen uns und unsere Forderungen auffährt.
Eine
Spaltung der GDL hat die DB AG weiterhin genau im Visier. Um so
wichtiger ist es, dass der weitere Kampf und wenn nötig auch Streik
der GDL nicht allein nur an einer einzelnen Person festgemacht wird,
sondern von den Mitgliedern der GDL getragen wird. Denn der
Bundes-Claus der GDL allein wird den Konflikt mit der DB AG um unsere
tarifpolitischen Forderungen und die Frage einer gesetzlichen
Tarifeinheit nicht erfolgreich führen können.
Wo
die gesteuerten Medien den Kampf und Streik der GDL oft ohne Inhalte
nur an einer Person, dem Bundes-Claus der GDL, festmachen, können
wir ihn vor den medialen Angriffen schützen, indem wir der
Öffentlichkeit zeigen, dass die GDL nicht Claus Weselsky ist. Die
GDL ist vielmehr jedes einzelne Mitglied in ihr. Zeigen wir der
Öffentlichkeit, dass es wir Mitglieder der GDL sind die ihre
Arbeits- und Lebensbedingungen verbessern wollen. Dafür bedienen wir
uns der GDL, unserer Gewerkschaft. Dazu dient uns der GDL
Bundesvorsitzende.
Seite3
Jetzt droht das gesamte Bahnpersonal mit Streik
Die
Gewerkschaft EVG verurteilt das juristische Vorgehen der Bahn gegen
die GDL. Doch damit nicht genug: Bleibt der Konzern auch bei ihren
Kernforderungen hart, will die EVG ebenfalls streiken. Die
Forderungen von EVG und GDL nach mehr Lohn und geringeren
Arbeitszeiten liegen gar nicht so weit auseinander. Denn die
Beschäftigten bei der DB, völlig unabhängig von ihrer
Gewerkschaftszugehörigkeit, sind alle gleich massiv von den
schlechten Arbeitsbedingungen bei der Deutschen Bahn betroffen.
Alexander
Kirchner, Vorsitzender der EVG, sagte im Hinblick auf die Taktik der
Bahn gegenüber der GDL: "Das Vorgehen, einen Arbeitskampf
durch Klagen vor Gericht stoppen zu wollen, ist völlig falsch. Es
geht hier nicht um eine rechtliche Bewertung, sondern darum, wie man
Tarifpolitik gestaltet." Das könne nicht von Richtern
entschieden werden.
"Wir
wollen bei den Lohnsteigerungen eine soziale Komponente für die
unteren Einkommen. Anders ist mit uns kein Tarifabschluss möglich",
sagte Kirchner. "Wenn sich die Bahn in diesem Punkt
konsequent verweigert und wir kein akzeptables Angebot unterbreitet
bekommen, wird die EVG streiken müssen."
Deutsche
Bahn und EVG verhandeln das nächste Mal am 21. November.
Eisenbahner
wollen keine Tarifeinheit
Das
neue Gesetz zur Tarifeinheit soll das verhindern, was gerade wieder
passiert: Eine kleine Gewerkschaft wie die GDL hält das Land mit
Streiks in Atem. Nutznießer wäre die größere Eisenbahn-
und Verkehrsgewerkschaft (EVG)
bei der DB. Doch ausgerechnet die erhebt nun Widerspruch.
Die
EVG hält das geplante Gesetz zur Tarifeinheit für untauglich zur
Lösung des Tarifkonflikts bei der Bahn. "Es mag Bereiche und
Branchen geben, wo das Gesetz hilft, Konflikte zu befrieden, bei der
Eisenbahn wird das nicht der Fall sein", sagte der
Vorsitzende Alexander Kirchner bei einem bereits vor Ausbruch des
aktuellen Tarifstreits angesetzten kleinen Gewerkschaftstag in Fulda.
Das Nein zum Gesetzentwurf ist Teil einer Resolution, die dort
verabschiedet wurde.
"Häuserkampf"
befürchtet
Zum
Gesetzentwurf von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles erklärte die
EVG, der vorgesehene Begriff des "Betriebs" sei als
Bezugsgröße für die Ermittlung von Mehrheiten viel zu klein
gewählt, um ein Miteinander der Beschäftigten in einem
Verbundunternehmen zu gewährleisten. Der Entwurf animiere vielmehr
zum "Häuserkampf" um einzelne Betriebe. Statt die Betriebe
zu stabilisieren, werde die Polarisierung noch verschärft.
Offensichtlich
sind sich EVG Führung und DB AG im Grundsatz einig, eine gesetzliche
Tarifeinheit soll kommen, um den Betriebsfrieden sicherzustellen. Im
Hinblick auf die drohenden wirtschaftlichen Krisen hierzulande und
weltweit.
„Ausweitung
der Kampfzone“ (Ausstellung:
Neue Nationalgalerie Berlin)
Seite4
„Thank
you for your strike against Deutsche Bahn!”
Ein
Satz der wohl so nicht in den Zügen der Deutschen Bahn zu hören
ist. Der so jedoch von Eisenbahnern in den Streiklokalen
ausgesprochen wurde, als die Kolleginnen und Kollegen am Samstag
wieder an die Arbeit gingen. Vorerst!
Mit gemeinsamen und die
Ortsgruppen übergreifenden Aktionen in und auf den Bahnhöfen, bei
Kundgebungen und Demonstrationen während der Streiks der GDL haben
wir Mitglieder der GDL den Bahnmanagern und der Öffentlichkeit
signalisiert: Wir wollen keine Stillstand bei der Bahn, sondern
erträgliche Arbeitsbedingungen die es allen
Gewerkschaftsmitgliedern, egal ob GDL oder EVG, erlaubt sich von
ihrer Gewerkschaft auch tariflich vertreten zu lassen.
In intensiven Gesprächen
und Diskussionen sind wir während des Streiks ein Teil unseres
gemeinsamen und übergreifenden Kampfes und Streiks für unsere
Forderungen und Interessen geworden. Ohne sich dabei als
privilegierte Eisenbahner zu verstehen, die während ihres Streiks
nicht ihre Kolleginnen und Kollegen bei der EVG vergessen haben. Denn
während wir unseren Streik für bessere Arbeitsbedingungen und eine
Tarifpluralität führen, arbeiten unsere Kollegen der EVG weiterhin
unter den ebenso schlechten Arbeitsbedingungen, für deren
Verbesserung wir alle Grund genug haben auch zu streiken!
Streikende der GDL aus
dem ganzen Land haben sich am Berliner Potsdamer Platz vor der DB
Machtzentrale zusammengefunden, um für ihre Forderungen und ihre
Rechte zu demonstrieren. Völlig unbefangen von den Fragen die wir
innerhalb der GDL noch zu klären haben, um – neben unseren
Fahrgästen und Reisenden – auch unsere Forderungen und Interessen
als Beschäftigte der DB ans Ziel zu bringen. Egal welcher
Gewerkschaft wir angehören, wir haben die gleichen
Arbeitsbedingungen für deren Verbesserungen wir gemeinsam und
übergreifend kämpfen und streiken sollten, um erfolgreich zu sein!
Statement of Solidarity
We send you, brothers and
sisters of striking GDL, our heartfelt greetings from Japanese
railway workers.
We fully support you for
your militant strike against the “Tarifeinheit” and also for wage
raising and shorter working time.
Our annual nation-wide
workers’ rallies in Tokyo in 2 and 3 November were successfully
carried out with 5700 participants. We declared there a resolute
struggle against the Abe administration with his war drive and
privatization policy. A lot of young workers raised their angry
voices against casualization.
Militant workers from Korea (Korean
Confederation of Trade Unions), USA (United Teachers of Los Angeles)
and also Germany joined the rallies.
Doro-Chiba has been
achieving a new stage of national railway struggle in organizing
railway workers to reach a hand to casual workers.
Let’s fight together
for the revival of class struggle labor movement against
neo-liberalism and imperialist war!
International solidarity!
„Thank you for your strike against Deutsche Bahn!”
Nun, der Streik der GDL ist zunächst
einmal abgebrochen worden, als Akt des guten Willens. Und doch wurde
mit diesem guten Willen bisher kein einziger Punkt unserer
Forderungen umgesetzt. Kein anderweitiger Druck auf die DB ausgeübt,
um sie auf unsere Forderungen und Rechte zuzubewegen.
Informiert wurden wir streikenden GDL
Mitglieder über den Abbruch unseres Streiks nur über die Medien,
womit es uns schwer fällt diese Entscheidung auch mitzutragen.
Bekanntlich sind wir nicht nur Befehlsempfänger in unserer
Gewerkschaft, sondern diejenigen die die GDL erst zu einer
Gewerkschaft machen. So sollten wir auch an weitreichenden
Entscheidungsprozessen in unserer Gewerkschaft beteiligt werden, um
sie basierend auf unseren maßgeblichen Forderungen und Interessen in
unsere Gewerkschaft auch umzusetzen und zu leben.
Es spricht nichts gegen einen guten
Willen gegenüber der Öffentlichkeit, wenn dieser mit einer klaren
Kampfansage gegenüber dem DB Management verbunden ist. Damit wir
unsere Forderungen endlich umgesetzt sehen. Denn nun zwingt die DB,
außer der gute Wille des Bundes-Claus der GDL, nichts dazu, um sich
in unserem Sinne zu bewegen. Im Gegenteil, Herr Weber stellt sich so
gleich als der Sieger der Rechtsstreitigkeiten dar.
Übersehen wir dabei nicht, dass die
Entscheidung den Streik vorzeitig abzubrechen vom Richter des
Landesarbeitsgerichtes in Frankfurt/M. zunächst allein nur auf die
S-Bahn Berlin GmbH bezogen wurde. Diesen Vorschlag, die Spaltung der
Streikfront, lehnte die GDL zunächst ab. Bis dann in weiteren
Gesprächen der Streikabbruch auf alle Bereiche der Deutschen Bahn AG
ausgeweitet wurde.
Einen Richter in Frankfurt/M. wird die
Feiern zum 09.11. wohl am A... vorbei gehen, aber der Bundesregierung
in Berlin nicht. Denn dieser Tag wurde von der uns regierenden
Politik zum medial aufgearbeiteten Signal gegen jede Abkehr vom
derzeitigen Gesellschaftssystem bestimmt. Und keine Gewerkschaft
dieser Welt hat diesen Tag zu bestreiken, wenn es die FDJ Sekretärin
im Bundeskanzleramt so will. Auch eine GDL nicht. Entsprechender
Druck und notwendige Telefonate finden dann mit einer Ansage von
“Mutti“ außerhalb jeder Öffentlichkeit statt.
Mögliche Zusagen die mit dem
Streikabbruch verbunden an die GDL getroffen wurden sind wohl nun die
Faktoren die die DB zum Handeln bringen soll. Alles andere wäre
nur der gute Glaube daran. Der weitere Verlauf in der noch immer
nicht beendeten Auseinandersetzung bei der DB wird uns zeigen, ob wir
ggf. auch noch mit den Kollegen der EVG zusammen zum Streik
aufgerufen werden müssen, um an unsere übergreifenden Ziele zu
gelangen.
Dienstag, 4. November 2014
Streik und Kampf der GDL
STREIK
Von
Mittwoch [05.11.] 15:00 Uhr (Güterverkehr), bzw.
Donnerstag [06.11.] 02:00 Uhr, (Personenverkehr) bis Montag
[10.11.] 04:00 Uhr wird der bisher längste Streik in der Geschichte der
Deutschen Bahn AG die Räder still stehen lassen.
Seine
Ursache hat auch dieser Streik in der Blockadehaltung der Manager des
DB Konzerns den Gewerkschaftsmitgliedern in ihren Unternehmen eine
wirkliche Tarifpluralität zuzugestehen. Eine Tarifdiktatur soll,
nach den Vorstellungen der DB Manager, durch die Gewerkschaften GDL
und EVG ganzen Berufsgruppen auferlegt werden. Nur eine Gewerkschaft
soll zukünftig die jeweiligen Berufsgruppen bei der DB tarifieren,
egal welcher Gewerkschaft die dort beschäftigten Kollegen
tatsächlich angehören. Und das 25 Jahre nach der
Einheitsgewerkschaft FDGB.
KAMPF:
Der
Kampf der GDL geht daher einen ganzes Stück weiter als bis zum DB
Tower in Berlin. Die Auseinandersetzung bei der Deutschen Bahn ist
längst zu einer Auseinandersetzung um eine gesetzliche Tarifeinheit
der Bundesregierung mutiert. Denn auf dieses Gesetz beruft sich die
DB mit ihrer Blockadehaltung gegenüber den berechtigten Forderungen
der GDL Mitglieder für erträglichere Arbeitsbedingungen und ein
wenig mehr Lohn.
So
standen dann auch heute gut 300 Gewerkschafter der DBB Gewerkschaften
vor dem Arbeitgebertag des BDA in Berlin, wo neben den Managern der
deutschen Wirtschaft auch Bundeskanzlerin Merkel von den
Kundgebungsteilnehmern mit ihrer deutlichen Ablehnung einer
gesetzlichen Tarifeinheit “herzlich“ empfangen wurde. Es
kann nicht mehr unsere Bundeskanzlerin sein, die mit einer
gesetzlichen Tarifeinheit die gewerkschaftlichen Rechte der
Beschäftigten in diesem Land einschränken will.
Das letzte Wort
wird in dieser Auseinandersetzung wohl noch nicht gesprochen sein! In
dieser, von den DB Managern und der Bundesregierung provozierten
Situation, sind nunmehr alle Gewerkschafter in diesem Land gefragt
ihre Stimme für ihre Rechte und das Recht für alle Gewerkschafter
auf Streik zu erheben!
Montag, 3. November 2014
Neuer Versuch einer Tarifdiktatur gescheitert!
Am
letzten Wochenende fanden, ohne Wissen der Gewerkschaftsmitglieder
der GDL & EVG, mehrere geheime Verhandlungsrunden zwischen GDL
und DB AG statt. Darin wurde der Entwurf eines "Tarifvertrag
zur Regelung tariflicher Verfahrensfragen"
erarbeitet und unterschriftsreif abgeschlossen. Mit diesem
Tairfvertrag sollte, nach dem im Juni 2014 bereits ausgelaufenen
Grundlagentarifvertrag, nun eine neuerliche Tarifdiktatur der GDL und
EVG über ganze Berufsgruppen vereinbart werden, egal welcher
Gewerkschaft die Beschäftigten in den jeweiligen Berufsgruppen
tatsächlich angehören.
Die
GDL sollte, laut dem Entwurf des neuerlichen Vertrags für eine
Tarifdiktatur, allein nur über die Lokführer laut LfTV-DB und die
Zugbegleiter "...
die in Zügen des Personenverkehrs die Fahrgastbetreuung und
Fahrgeldsicherung und daneben – im Bedarfsfall – betriebliche
Aufgaben während der Zugfahrt wahrnehmen." verhandeln
dürfen. Bei Streitigkeiten in den Tarifverhandlungen sollte jedoch
die EVG über die Zugbegleiter abschließend verhandeln.
Also, die Deutsche Bahn AG hat alles
dafür getan, dass die Tarifeinheit bei der DB noch vor der
gesetzlichen Tarifeinheit der Bundesregierung umgesetzt wird. Nur hat
sie nicht mit der Tarifkommission der GDL gerechnet. Denn die hat
noch am Sonntagabend den Tarifvertrag für eine neuerliche
Tarifdiktatur über uns Beschäftigte abgelehnt. Was da nun im
Vorfeld und während der Verhandlungen der GDL mit der DB AG schief
gelaufen ist, dass die Arbeit der GDL Verhandlungsführer am letzten
Wochenende nun unwirksam wurde, kann ggf. bei den beteiligten GDL
Vertretern in Erfahrung gebracht werden.
Fakt ist nunmehr, die Deutsche Bahn AG
will auf jeden Fall eine Tarifeinheit und damit eine Tarifdiktatur
über uns Beschäftigten bei der DB erhalten. Auch wenn dazu
unverständliche Konstruktionen nötig sind, die kaum noch ein
normaler Mensch versteht. Die Hauptsache scheint der DB zu sein, dass
die GDL keine ausweitende Tarifmacht über all ihre Mitglieder in den
verschiedenen Berufsgruppen erhält. Es soll nur eine Gewerkschaft
geben die bei der DB das wirkliche Sagen hat. Und die Funktionäre
dieser Gewerkschaft sind sich scheinbar auch nicht zu schade eine
Tarifdiktatur über Mitglieder anderer Gewerkschaften umzusetzen.
Die Funktionäre der GDL
Tarifkommission dürften erkannt haben, dass dieser neuerliche
Versuch einer neuen Tarifdiktatur in ihrem Ergebnis ihre eigenen
Worte Lügen strafen würde. Sie können den selbstbestimmten und
selbst denkenden Mitgliedern der GDL nicht mehr alles verkaufen, was
von den Managern der DB AG als die einzig wahre Lösung, mit einer
hübschen Schleife verpackt, dargestellt wird. Denn viele GDL
Mitglieder wissen noch sehr genau wie ihnen noch Anfang 2014 ein
wirkungsvoller Zukunftstarifvertrag dann plötzlich als eine
Versicherung verkauft werden sollte, für die sie auch noch streiken
sollten.
Mit dem neuerlichen Versuch der DB
Manager, bei der DB AG eine neue Tarifeinheit zu verankern, gilt es
nun um so entschlossener für die Umsetzung einer wirklichen
Tarifpluralität bei der DB und für die Umsetzung unserer
tarifpolitischen Forderungen für bessere Arbeits- und
Lebensbedingungen einzustehen. Der nächste Streik wird als kommen,
mit dem wir als Beschäftigte der DB den Managern der DB AG, und
jedem Gewerkschaftsfunktionär der über uns eine Tarifdiktatur
aufbauen will, in aller Öffentlichkeit unseren Mittelfinger zeigen.
Wir sollten und dürfen uns nicht
länger vor der Öffentlichkeit verstecken, wenn wir auch zukünftig
als Gewerkschaftsmitglieder mit unserer Gewerkschaft über unsere
Forderungen die Verbesserung unserer Arbeits- und Lebensbedingungen
erreichen wollen. Dieses Recht kann uns weder das Management der DB
noch die Bundesregierung streitig machen!
[
Tarifpluralität statt Tarifdiktatur!
]
Hier der Entwurf der gescheiterten Tarifdiktatur bei der DB AG:
Abonnieren
Posts (Atom)