Nun, der Streik der GDL ist zunächst
einmal abgebrochen worden, als Akt des guten Willens. Und doch wurde
mit diesem guten Willen bisher kein einziger Punkt unserer
Forderungen umgesetzt. Kein anderweitiger Druck auf die DB ausgeübt,
um sie auf unsere Forderungen und Rechte zuzubewegen.
Informiert wurden wir streikenden GDL
Mitglieder über den Abbruch unseres Streiks nur über die Medien,
womit es uns schwer fällt diese Entscheidung auch mitzutragen.
Bekanntlich sind wir nicht nur Befehlsempfänger in unserer
Gewerkschaft, sondern diejenigen die die GDL erst zu einer
Gewerkschaft machen. So sollten wir auch an weitreichenden
Entscheidungsprozessen in unserer Gewerkschaft beteiligt werden, um
sie basierend auf unseren maßgeblichen Forderungen und Interessen in
unsere Gewerkschaft auch umzusetzen und zu leben.
Es spricht nichts gegen einen guten
Willen gegenüber der Öffentlichkeit, wenn dieser mit einer klaren
Kampfansage gegenüber dem DB Management verbunden ist. Damit wir
unsere Forderungen endlich umgesetzt sehen. Denn nun zwingt die DB,
außer der gute Wille des Bundes-Claus der GDL, nichts dazu, um sich
in unserem Sinne zu bewegen. Im Gegenteil, Herr Weber stellt sich so
gleich als der Sieger der Rechtsstreitigkeiten dar.
Übersehen wir dabei nicht, dass die
Entscheidung den Streik vorzeitig abzubrechen vom Richter des
Landesarbeitsgerichtes in Frankfurt/M. zunächst allein nur auf die
S-Bahn Berlin GmbH bezogen wurde. Diesen Vorschlag, die Spaltung der
Streikfront, lehnte die GDL zunächst ab. Bis dann in weiteren
Gesprächen der Streikabbruch auf alle Bereiche der Deutschen Bahn AG
ausgeweitet wurde.
Einen Richter in Frankfurt/M. wird die
Feiern zum 09.11. wohl am A... vorbei gehen, aber der Bundesregierung
in Berlin nicht. Denn dieser Tag wurde von der uns regierenden
Politik zum medial aufgearbeiteten Signal gegen jede Abkehr vom
derzeitigen Gesellschaftssystem bestimmt. Und keine Gewerkschaft
dieser Welt hat diesen Tag zu bestreiken, wenn es die FDJ Sekretärin
im Bundeskanzleramt so will. Auch eine GDL nicht. Entsprechender
Druck und notwendige Telefonate finden dann mit einer Ansage von
“Mutti“ außerhalb jeder Öffentlichkeit statt.
Mögliche Zusagen die mit dem
Streikabbruch verbunden an die GDL getroffen wurden sind wohl nun die
Faktoren die die DB zum Handeln bringen soll. Alles andere wäre
nur der gute Glaube daran. Der weitere Verlauf in der noch immer
nicht beendeten Auseinandersetzung bei der DB wird uns zeigen, ob wir
ggf. auch noch mit den Kollegen der EVG zusammen zum Streik
aufgerufen werden müssen, um an unsere übergreifenden Ziele zu
gelangen.
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