Als ein Angebot der Vertreter der Deutschen Bahn AG
an die der GDL gerichtet, zeigt sich darin jedoch, dass es die
Vertreter der DB nicht so wirklich ernst mit ihrer Fürsorge
gegenüber den Beschäftigten meinen. Gezeigt hat sich dies bereits
im Demografietarifvertrag der EVG. Der zwar eine
Beschäftigungssicherung beinhaltet, dieser aber mit der
räumlichen und finanziellen Flexibilität der Betroffenen
bezahlt wird. Dass die betroffenen Kollegen auch ihr soziales Umfeld,
wie Familie, Freunde und soziales Engagement in ihrer Gemeinde,
aufgeben sollen, um in anderen Landesteilen für zudem vielleicht
noch weniger Entgelt bis zu 60 Stunden in der Woche schuften zu
“dürfen“, geht in Richtung einer Deportation, die immer auf
geltende Gesetze und nun auch auf Tarifverträge basiert.
Nun geht die DB mit ihrem Angebot an die GDL einen
(1) Schritt weiter. Für die rund 30 Lokführer, die bei der
Erbringung ihrer vertraglichen Pflichten zu gesundheitlichen Opfern
eines Suizids werden, will die Bahn das Entgelt zu 100% fortzahlen,
egal in welcher Region sie dann tätig sein “dürfen“ und welche
Tätigkeit auch immer sie dann ausüben “dürfen“. Diese gut 30
betroffenen Lokführer im Jahr werden wohl die Milliardengewinne des
Konzern nicht schmälern. Zudem die DB für 30 Lokführer im Jahr
insgeheim eine Versicherung abschließen kann, um dieses finanzielle
Risiko von sich fern zu halten. Eine Versicherung für alle
20'000 DB Lokführer kommt für das Management nicht in Frage.
Vielmehr tönen die Vertreter der DB, dass die GDL
mit dem Versuch mit ihnen eine Versicherung zu vereinbaren, gegen
ihre Beschlüsse des höchstem Gremiums der GDL, der
Generalversammlung, verstößt. Sind sie nicht fürsorglich diese
Manager? Dass dieser Punkt noch innerhalb der GDL geklärt werden
wird, dürfte von dem netten Versuch zeugen, die GDL in eine interne
Selbstzerfleischung zu lenken. Damit wäre die DB wohl gerne ein
Problem, in Form einer organisierten Belegschaft, los. Dass die
Lokführer und Mitglieder der GDL sogar noch einen Schritt
weitergehen, als es ihnen die Vertreter der Deutschen Bahn AG und GDL
zugestehen, sollten diese dabei nicht übersehen.
Mit den medialen und internen Diskussionen, die sich
nun nur noch um die Absicherung nach einem Suizid drehen, sollen wohl
die eigentlichen Forderungen nach einer umfänglichen und wirksamen
Absicherung durch einen Zukunftstarifvertrag, vollends erstickt
werden. Ein netter Versuch der Ablenkung! Gerade wenn uns unsere
Vertreter immer nur das aller Beste und einzig Wahre als die unsrigen
Interessen zu verkaufen versuchen, kennen wir als selbstbestimmte
Beschäftigte sehr genau wo uns der Schuh drückt und wo unsere
Forderungen weiterhin liegen.
Dazu gehört die volle finanzielle Absicherung in
jedem Fall einer Untauglichkeit, die nicht vom auf dem Sofa liegen,
sondern von den immer schlechter werdenden Arbeitsbedingungen kommt.
Ebenso eine umfängliche finanzielle Absicherung bei Verlust des
Arbeitsplatzes, durch eine der zahlreichen Ausschreibungen im
Regional- und Nahverkehr, durch Leistungsverlust im Fern- und
Güterverkehr und durch die anhaltenden Rationalisierungen und
Optimierungen in allen Bereichen und Unternehmen der DB AG. Und das
ohne jede “Deportation“ der Betroffenen!
Kommen die Vertreter dem nicht nach, wird es wohl
früher oder später zu einem Befreiungsschlag der Beschäftigten
kommen. Egal in welche Richtung er dann geht, uns Beschäftigten wird
unter der derzeitigen Missachtung unserer existenziellen Interessen
keine andere Wahl bleiben. Letztendlich sind die Vertreter der
Deutschen Bahn AG und die der Gewerkschaften von uns Beschäftigten
und Gewerkschaftsmitgliedern abhängig. Denn ohne uns haben sie
nichts was sie vertreten könnten.
Auch wenn die Redakteure von Spiegel, Focus, oder
FAZ, unter dem Druck ihrer Finanziers, es als Frechheit ansehen, wenn
sich heutzutage noch Beschäftigte gegen die Verschlechterung ihrer
Arbeits- und Lebensbedingungen zur Wehr setzen. Gerade wenn diese
wegen der ständig schlechter werdenden Arbeitsbedingungen nicht mehr
in der Lage sind ihre Arbeit zu verrichten. Bei einem
Altersdurchschnitt von fast 50 Jahren wird dieser Umstand so weiter
zunehmen. Mit der Ursache in einem “fairen Wettbewerb“ der
Gewinnmaximierung für die Unternehmen, Konzerne und Regierungen. Der
immer zu Lasten der finanziellen und sozialen Existenzen der
Beschäftigten geht. Sonst gebe es ihn gar nicht!
Pressemitteilung der GDL: Mogelpackung oder umfassender Schutz?
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