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Freitag, 17. Januar 2014

Nur ein netter Versuch!

Als ein Angebot der Vertreter der Deutschen Bahn AG an die der GDL gerichtet, zeigt sich darin jedoch, dass es die Vertreter der DB nicht so wirklich ernst mit ihrer Fürsorge gegenüber den Beschäftigten meinen. Gezeigt hat sich dies bereits im Demografietarifvertrag der EVG. Der zwar eine Be­schäftigungssicherung beinhaltet, dieser aber mit der räumlichen und finanziellen Flexibilität der Be­troffenen bezahlt wird. Dass die betroffenen Kollegen auch ihr soziales Umfeld, wie Familie, Freunde und soziales Engagement in ihrer Gemeinde, aufgeben sollen, um in anderen Landesteilen für zudem vielleicht noch weniger Entgelt bis zu 60 Stunden in der Woche schuften zu “dürfen“, geht in Rich­tung einer Deportation, die immer auf geltende Gesetze und nun auch auf Tarifverträge basiert.

Nun geht die DB mit ihrem Angebot an die GDL einen (1) Schritt weiter. Für die rund 30 Lokführer, die bei der Erbringung ihrer vertraglichen Pflichten zu gesundheitlichen Opfern eines Suizids werden, will die Bahn das Entgelt zu 100% fortzahlen, egal in welcher Region sie dann tätig sein “dürfen“ und welche Tätigkeit auch immer sie dann ausüben “dürfen“. Diese gut 30 betroffenen Lokführer im Jahr werden wohl die Milliardengewinne des Konzern nicht schmälern. Zudem die DB für 30 Lokführer im Jahr insgeheim eine Versicherung abschließen kann, um dieses finanzielle Risiko von sich fern zu hal­ten. Eine Versicherung für alle 20'000 DB Lokführer kommt für das Management nicht in Frage.

Vielmehr tönen die Vertreter der DB, dass die GDL mit dem Versuch mit ihnen eine Versicherung zu vereinbaren, gegen ihre Beschlüsse des höchstem Gremiums der GDL, der Generalversammlung, verstößt. Sind sie nicht fürsorglich diese Manager? Dass dieser Punkt noch innerhalb der GDL geklärt werden wird, dürfte von dem netten Versuch zeugen, die GDL in eine interne Selbstzerfleischung zu lenken. Damit wäre die DB wohl gerne ein Problem, in Form einer organisierten Belegschaft, los. Dass die Lokführer und Mitglieder der GDL sogar noch einen Schritt weitergehen, als es ihnen die Vertreter der Deutschen Bahn AG und GDL zugestehen, sollten diese dabei nicht übersehen. 

Mit den medialen und internen Diskussionen, die sich nun nur noch um die Absicherung nach einem Suizid drehen, sollen wohl die eigentlichen Forderungen nach einer umfänglichen und wirksamen Absicherung durch einen Zukunftstarifvertrag, vollends erstickt werden. Ein netter Versuch der Ablenkung! Gerade wenn uns unsere Vertreter immer nur das aller Beste und einzig Wahre als die unsrigen Interessen zu verkaufen versuchen, kennen wir als selbstbestimmte Beschäftigte sehr genau wo uns der Schuh drückt und wo unsere Forderungen weiterhin liegen.

Dazu gehört die volle finanzielle Absicherung in jedem Fall einer Untauglichkeit, die nicht vom auf dem Sofa liegen, sondern von den immer schlechter werdenden Arbeitsbedingungen kommt. Ebenso eine umfängliche finanzielle Absicherung bei Verlust des Arbeitsplatzes, durch eine der zahlreichen Ausschreibungen im Regional- und Nahverkehr, durch Leistungsverlust im Fern- und Güterverkehr und durch die anhaltenden Rationalisierungen und Optimierungen in allen Bereichen und Unternehmen der DB AG. Und das ohne jede “Deportation“ der Betroffenen!

Kommen die Vertreter dem nicht nach, wird es wohl früher oder später zu einem Befreiungsschlag der Beschäftigten kommen. Egal in welche Richtung er dann geht, uns Beschäftigten wird unter der derzeitigen Missachtung unserer existenziellen Interessen keine andere Wahl bleiben. Letztendlich sind die Vertreter der Deutschen Bahn AG und die der Gewerkschaften von uns Beschäftigten und Gewerkschaftsmitgliedern abhängig. Denn ohne uns haben sie nichts was sie vertreten könnten.

Auch wenn die Redakteure von Spiegel, Focus, oder FAZ, unter dem Druck ihrer Finanziers, es als Frechheit ansehen, wenn sich heutzutage noch Beschäftigte gegen die Verschlechterung ihrer Arbeits- und Lebensbedingungen zur Wehr setzen. Gerade wenn diese wegen der ständig schlechter werdenden Arbeitsbedingungen nicht mehr in der Lage sind ihre Arbeit zu verrichten. Bei einem Altersdurchschnitt von fast 50 Jahren wird dieser Umstand so weiter zunehmen. Mit der Ursache in einem “fairen Wettbewerb“ der Gewinnmaximierung für die Unternehmen, Konzerne und Regierungen. Der immer zu Lasten der finanziellen und sozialen Existenzen der Beschäftigten geht. Sonst gebe es ihn gar nicht!


Pressemitteilung der GDL: Mogelpackung oder umfassender Schutz?

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