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Dienstag, 14. Januar 2014

Eine starke Gewerkschaft ... kämpft!


Die Gewerkschaften unserer Kollegen in Frankreich, Großbritannien, Dänemark, Finnland, Spanien, Belgien, Italien und Norwegen rufen 10 mal öfter als die Gewerkschaften hierzulan­de zum Streik auf. Sie werden dafür ihre Gründe haben. Wohl genau die gleichen Gründe wie wir sie als Beschäftigte hierzulande haben, um dafür zu streiken.

Nur haben unsere Kollegen offensichtlich Gewerkschaften, die ihre Streiks für die Interessen und Forderungen der Mitglieder und Beschäftigten führen. Am Beispiel der GDL – oder EVG, Verdi, IGM, oder IG BCE – ist aktuell zu erkennen, dass der Bundesvorsitzende in den Medi­en scheinbar seinen eigenen Arbeitskampf führt, den kaum ein GDL Mitglied und Beschäftig­ter versteht und mitträgt. Wer fordert schon eine Versicherung vom Management!?

Gut 3 Jahre verhandeln GDL Vertreter mit der DB über einen Zukunftstarifvertrag, um ihn nun, nachdem er auch von den davon betroffenen GDL Mitgliedern und Beschäftigten ver­standen und mitgetragen wird, von der GDL Bundestarifkommission fallen zu lassen. Auf Empfehlung des geschäftsführenden Vorstandes der GDL. Mag sein, dass es dafür Gründe gibt, die jedoch gemeinsam mit den Mitgliedern der GDL überwindbar sind. Ob es nun recht­liche Gründe sind, die mit Spitzfindigkeiten umgangen werden können, oder Gründe des ge­werkschaftlichen Hoheitsgebietes, auf die man mit der Datierung des Tarifvertrages auf den 1.Juli 2014 – dem Ende des Grundlagentarifvertrages zwischen GDL und EVG – reagieren kann. Fakt ist, dass wir als Mitglieder der GDL bei grundlegenden tarifpolitischen Fragen, aufgrund unserer persönlichen Betroffenheit, gerne ein Wörtchen mitreden würden.

Genau diese existenzielle Wichtigkeit für uns Beschäftigte stellt der GDL Bundesvorsitzende bei fast jedem seiner Interviews in den Medien gut dar. Nur handelt er nicht danach, sondern kommt, nach dem Rückzug der Forderungen für den Zukunftstarifvertrag, mit einem “bunten Lutscher“. In Form einer in ihrer Wirkung eng be- und abgegrenzten Versicherung. Wohl nur um mit dieser Versicherung das Gesicht zu wahren. Wenn die GDL ihre Fundamente bei uns Mitgliedern hat, sollten deren Interessen und Forderungen auch dem Bundesvorsitzenden der GDL bekannt sein. In einer Gewerkschaft sollte es nur um die Interessen und Forderun­gen der Mitglieder gehen, die die Funktionäre zu vertreten haben. Und nicht umgekehrt!

Nur mit einem von den Mitgliedern getragenen und in der Bevölkerung akzeptierten Streik für einen Zukunftstarifvertrag, kann die oft propagierte Stärke, Unbestechlichkeit und der Er­folg der GDL auch real umgesetzt werden. War die Streikankündigung nicht nur eine leere Drohung, bestehend aus heißer Luft, sollten wir als selbstbestimmte Lokführer nun auf jeder GDL Versammlung mit einer Ergebnis offenen Diskussion darstellen, wozu wir bereit sind.

Vielen von uns Lokführern und Mitgliedern der GDL geht es nicht um “bunte Lutscher“, wie es die bundesweiten Reaktionen zeigen. Für einen Streik hat jeder von uns mehr als nur einen Grund. Daher sollten genau diese Gründe im Mittelpunkt von Streiks der GDL gestellt werden. Entweder von den von uns gewählten Vertretern der GDL, oder durch uns GDL Mit­glieder und Beschäftigten selber. Es geht um unsere existenziellen Interessen und Forderun­gen. Verbunden mit ihrer Glaubwürdigkeit, auch um die Existenz der GDL Funktionäre.

Finden die Forderungen der Mitglieder für einen Zukunftstarifvertrag in der GDL keine Be­achtung mehr, oder werden sie wieder auf die lange Bank geschoben, dürfte die GDL nicht nur mit der von der Bundesregierung geplanten Tarifeinheit ein echtes Problem bekommen. Der Kampf für die Interessen und Forderungen von uns Beschäftigten sollte auch als Mög­lichkeit im Kampf gegen die Bundesregierung gesehen werden. Diese Kämpfe kann die GDL nur erfolgreich führen, wenn sie ihr Fundament bei den Mitgliedern hat und nicht nur bei den Funktionären. So lasst uns streiken, für unsere Forderungen und für unsere Gewerkschaft!

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