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Dienstag, 21. Januar 2014

Auf ein Wort, liebe Kolleginnen und Kollegen,


Auf ein Wort, liebe Kolleginnen und Kollegen,

von Manfred Schell, ehem. Bundesvorsitzender der GDL
Die absurden, sich im zurückliegenden Jahr zugetragenen Ereignisse erneut darzulegen, dürfte überflüssig sein. Die GDL befindet sich zum Jahreswechsel in einer selbst zu verantwortenden, außerordentlich prekären Lage. Als beängstigend erachte ich die Tatsache, dass nichts auf eine Kurskorrektur ihrer gewerkschaftspolitisch Handelnden hindeutet.

Die Verantwortung dazu liegt ausschließlich in der satzungsmäßig verfügten Zuständigkeit der Bezirksvorsitzenden und ihrer Stellvertreter. Dies deshalb, weil vom Bundes-vorsitzenden eine Rückkehr zu Recht, Demokratie und damit zur Verantwortung für das Gemeinwohl der GDL nicht zu erwarten ist.

Als ein Vierteljahrhundert amtierendes Mitglied im geschäftsführenden Vorstand, davon 19 Jahre als Bundesvorsitzender, erachte ich die tragende Säule der GDL, unseren Wahlspruch ALLE FÜR EINEN – EINER FÜR ALLE, als auf das Tiefste erschüttert.

Unser Kapital sind unsere Mitglieder“ lautete der Titel einer Broschüre, die ich zu Beginn meiner Tätigkeit im geschäftsführenden Vorstand verfasste. Dieser Leitgedanke galt während meiner gesamten Amtszeit als Maxime der jeweiligen geschäftsführenden Vorstandsmitglieder und dem Hauptvorstand für gemeinsames Tun und Handeln.

Dass eine ohne gesunden Haushalt und finanzieller Absicherung ausgestattete Gewerkschaft ebenso zum Aussterben verurteilt ist, wie eine mitgliederschwache, überwiegend mit sich selbst beschäftigte und ohne jede Reputation, ist selbstverständlich. Gewerkschaftliche Zielvorstellungen und Grundsatzpapiere dienen sowohl den Mitgliedern als auch zur öffentlichen Selbstdarstellung. Um einer Gewerkschaft jedoch auf Dauer eine Existenzgrundlage als starke, von gegenseitigem Respekt geformte Solidargemeinschaft garantieren zu können, bedarf es deutlich mehr als Phrasen und Parolen. Es zählen allein Taten und gemeinsam errungene Erfolge.

Was derzeit in der GDL geschieht, zeugt von Charakter- und Verantwortungslosigkeit seiner führenden Amtsinhaber und hat in der Mitgliedschaft zu einem herben Vertrauensverlust geführt, dem viele bereits mit ihrem Austritt begegnet sind. Die hohe Glaubwürdigkeit, mit der die GDL einst umsetzte was sie proklamierte und versprach, ist durch eine einzigartige Manipulation im GDL-Satzungsrecht durch den Bundesvorsitzenden und dem Hauptvorstand ad absurdum geführt worden.

Was bei Rechtsbeugung althergebrachter Grundwerte geschieht, zeigt die aktuelle, gleich zu Jahresbeginn öffentliche herausposaunte Streikdrohung der GDL. Sämtliche, durch die GDL-Mitglieder in Ortsgruppenversammlungen erarbeiteten, in die Bezirks-Versammlungen eingebrachten und schließlich in der letzten ordentlichen Generalversammlung verabschiedeten Forderungen zu einem wirksamen Zukunft-Tarifvertrag, wurden wegen mangelnder Mitgliederinteressenvertretung durch den Hauptvorstand und der Tarifkommission für nichtig erklärt.

Aus dem Hut zauberte der Hauptvorstand eine Lizenzverlust-Versicherung. Dadurch wurde erneut der Grundsatz, wonach die Entscheidungswege der GDL von unten nach oben ausgerichtet sind, konterkariert. Dennoch von den Mitgliedern Solidarität, Kampfkraft und Gemeinschaftssinn zu fordern ist nichts weiter als den wirklichen Mitgliederwillen zu ignorieren. Die einstigen Markenzeichen der GDL sind wahrheitswidrigen Phrasen zum Opfer gefallen.

Stark, unbestechlich und erfolgreich sind gegenwärtig zur inhaltslosen Proklamation geworden. Doch ohne Stärke, Unbestechlichkeit und Erfolg kann es für die GDL keine Zukunft geben.

Deshalb erwarte ich von allen GDL-Amtsinhabern, allen voran von den Hauptvorstands-Mitgliedern, dass diese stark in der Befolgung des Satzungsrechts, unbestechlich in ihrer Charaktereigenschaft sowie erfolgreich in der konsequenten Umsetzung der beruflichen und sozialen Interessen der GDL-Mitglieder sind.

Mit anderen Worten, ich erwarte eine Rückbesinnung auf die Werte, welche die GDL zur ältesten deutschen Gewerkschaft haben werden lassen. Ansonsten laufen wir Gefahr, in 2014 alles zu zerstören, was wir gemeinsam 2007/2008 erreicht haben. Großmannssucht hat auf Dauer noch keine erfolgreiche Politik bewerkstelligt.

Solange der Hauptvorstand mit seiner Verantwortung keine Kurskorrektur vornimmt, erleidet die GDL einen nicht mehr gut zu machenden, irreparablen Schaden.


http://www.indemore-gdl.de/allgemein/auf-ein-wort-liebe-kolleginnen-und-kollegen/


Freitag, 17. Januar 2014

London: U-Bahn-Streik im Februar

Reisende und Geschäftsleute sollten sich auf einen möglichen Streik der Londoner U-Bahn einstellen. Die Gewerkschaft RMT plant Streiks am 4. und 11. Februar.



London-Reisende sollten sich bei einem Besuch der englischen Hauptstadt im Februar auf womöglich bevorstehende Streiks der Londoner U-Bahn einstellen. U-Bahn Mitarbeiter haben zwei Tage für Streikaktionen angekündigt. Am 4. und 11. Februar 2014 will die Gewerkschaft RMT für 48 Stunden streiken. Die Gewerkschaft TSSA diskutiert aktuell ebenfalls über Streiks und will in den kommenden Tagen über eine Streikaktion abstimmen.

Londoner U-Bahn Streik im Februar

Hintergrund der Streikaktion ist die geplante Schließung der insgesamt 260 Ticket-Büros in den U-Bahnen aufgrund von Sparmaßnahmen. Dadurch würden ca. 950 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren. Ein Streik diesen Ausmaßes gab es in der Londoner U-Bahn zuletzt im Jahr 2010.

Informationsquellen: BBC, travel-one.

Einheitsfront gegen Arbeitnehmer

Auch wenn ein Streik der GDL für die existenziellen Interessen und Forderungen der Lokführer vorerst ausbleibt, die Arbeitgeberverbände und den DGB, damit auch die CDU/CSU und SPD, stört seit langem der Einfluss kleiner aber mächtiger Branchengewerkschaften.

RBB Kontraste Sendung:
Einheitsfront gegen Arbeitnehmer
Bundesregierung, Arbeitgeber und DGB gegen Klein-Gewerkschaften

Jetzt wissen wir es. Nur wie sieht die Reaktion der Gewerkschaften aus? Begibt man sich gleich in die Bettelstellung? Ein poltischer Angriff auf die Gewerkschaften braucht einen politischen Widerstand dagegen. Doch diesen möglichen Weg halten sich bisher nur wenige Gewerkschaften hierzulande offen.

Nur ein netter Versuch!

Als ein Angebot der Vertreter der Deutschen Bahn AG an die der GDL gerichtet, zeigt sich darin jedoch, dass es die Vertreter der DB nicht so wirklich ernst mit ihrer Fürsorge gegenüber den Beschäftigten meinen. Gezeigt hat sich dies bereits im Demografietarifvertrag der EVG. Der zwar eine Be­schäftigungssicherung beinhaltet, dieser aber mit der räumlichen und finanziellen Flexibilität der Be­troffenen bezahlt wird. Dass die betroffenen Kollegen auch ihr soziales Umfeld, wie Familie, Freunde und soziales Engagement in ihrer Gemeinde, aufgeben sollen, um in anderen Landesteilen für zudem vielleicht noch weniger Entgelt bis zu 60 Stunden in der Woche schuften zu “dürfen“, geht in Rich­tung einer Deportation, die immer auf geltende Gesetze und nun auch auf Tarifverträge basiert.

Nun geht die DB mit ihrem Angebot an die GDL einen (1) Schritt weiter. Für die rund 30 Lokführer, die bei der Erbringung ihrer vertraglichen Pflichten zu gesundheitlichen Opfern eines Suizids werden, will die Bahn das Entgelt zu 100% fortzahlen, egal in welcher Region sie dann tätig sein “dürfen“ und welche Tätigkeit auch immer sie dann ausüben “dürfen“. Diese gut 30 betroffenen Lokführer im Jahr werden wohl die Milliardengewinne des Konzern nicht schmälern. Zudem die DB für 30 Lokführer im Jahr insgeheim eine Versicherung abschließen kann, um dieses finanzielle Risiko von sich fern zu hal­ten. Eine Versicherung für alle 20'000 DB Lokführer kommt für das Management nicht in Frage.

Vielmehr tönen die Vertreter der DB, dass die GDL mit dem Versuch mit ihnen eine Versicherung zu vereinbaren, gegen ihre Beschlüsse des höchstem Gremiums der GDL, der Generalversammlung, verstößt. Sind sie nicht fürsorglich diese Manager? Dass dieser Punkt noch innerhalb der GDL geklärt werden wird, dürfte von dem netten Versuch zeugen, die GDL in eine interne Selbstzerfleischung zu lenken. Damit wäre die DB wohl gerne ein Problem, in Form einer organisierten Belegschaft, los. Dass die Lokführer und Mitglieder der GDL sogar noch einen Schritt weitergehen, als es ihnen die Vertreter der Deutschen Bahn AG und GDL zugestehen, sollten diese dabei nicht übersehen. 

Mit den medialen und internen Diskussionen, die sich nun nur noch um die Absicherung nach einem Suizid drehen, sollen wohl die eigentlichen Forderungen nach einer umfänglichen und wirksamen Absicherung durch einen Zukunftstarifvertrag, vollends erstickt werden. Ein netter Versuch der Ablenkung! Gerade wenn uns unsere Vertreter immer nur das aller Beste und einzig Wahre als die unsrigen Interessen zu verkaufen versuchen, kennen wir als selbstbestimmte Beschäftigte sehr genau wo uns der Schuh drückt und wo unsere Forderungen weiterhin liegen.

Dazu gehört die volle finanzielle Absicherung in jedem Fall einer Untauglichkeit, die nicht vom auf dem Sofa liegen, sondern von den immer schlechter werdenden Arbeitsbedingungen kommt. Ebenso eine umfängliche finanzielle Absicherung bei Verlust des Arbeitsplatzes, durch eine der zahlreichen Ausschreibungen im Regional- und Nahverkehr, durch Leistungsverlust im Fern- und Güterverkehr und durch die anhaltenden Rationalisierungen und Optimierungen in allen Bereichen und Unternehmen der DB AG. Und das ohne jede “Deportation“ der Betroffenen!

Kommen die Vertreter dem nicht nach, wird es wohl früher oder später zu einem Befreiungsschlag der Beschäftigten kommen. Egal in welche Richtung er dann geht, uns Beschäftigten wird unter der derzeitigen Missachtung unserer existenziellen Interessen keine andere Wahl bleiben. Letztendlich sind die Vertreter der Deutschen Bahn AG und die der Gewerkschaften von uns Beschäftigten und Gewerkschaftsmitgliedern abhängig. Denn ohne uns haben sie nichts was sie vertreten könnten.

Auch wenn die Redakteure von Spiegel, Focus, oder FAZ, unter dem Druck ihrer Finanziers, es als Frechheit ansehen, wenn sich heutzutage noch Beschäftigte gegen die Verschlechterung ihrer Arbeits- und Lebensbedingungen zur Wehr setzen. Gerade wenn diese wegen der ständig schlechter werdenden Arbeitsbedingungen nicht mehr in der Lage sind ihre Arbeit zu verrichten. Bei einem Altersdurchschnitt von fast 50 Jahren wird dieser Umstand so weiter zunehmen. Mit der Ursache in einem “fairen Wettbewerb“ der Gewinnmaximierung für die Unternehmen, Konzerne und Regierungen. Der immer zu Lasten der finanziellen und sozialen Existenzen der Beschäftigten geht. Sonst gebe es ihn gar nicht!


Pressemitteilung der GDL: Mogelpackung oder umfassender Schutz?

Donnerstag, 16. Januar 2014

Was läuft denn hier ab?!

Das neuste Angebot der Vertreter der Deutschen Bahn AG vom 14.01.2014 an die Vertreter der GDL kann hier gelesen, zur Kenntnis genommen, und/oder kommentiert werden! 

Doch eine Bitte gibt es, man sollte nicht alles glauben, was einem unter die Nase gehalten wird. Man sollte besonders kritisch dem gegenüber sein, was einem als das einzig Wahr und Richtig verkauft wird. Gerade wenn es vom Management der Deutschen Bahn AG kommt.

Klar dürfte zu erkennen sein, dass es wohl keine Einigung zu diesem Scheinangebot der DB Vertreter und auch nicht zu einer Versicherung der GDL Vertreter geben sollte. Solange nicht eine von den Gewerkschaftsmitgliedern und Beschäftigten geforderte umfängliche und wirkungsvolle Absicherung vorliegt. Dazu ge­hört die Absicherung in jedem Fall einer Untauglichkeit, die nicht vom auf dem Sofa liegen, sondern von den immer schlechter werdenden Arbeitsbedingungen kommt. Ebenso eine Absicherung bei Verlust des Arbeitsplatzes durch eine der zahlreichen Ausschreibungen im Regional- und Nahverkehr, durch Leistungsverlust im Fern- und Güterverkehr und durch die an­haltenden Rationalisierungen und Optimierungen in allen Bereichen und Unternehmen der DB AG. Ohne jede “Deportation“ der Betroffenen!












Mittwoch, 15. Januar 2014

Ein rein medialer Arbeitskampf

Es gibt ein Angebot der DB Vertreter an die der GDL. Der GDL will der Staatskonzern 100 Prozent des bisherigen Einkommens für die Lokführer garantieren, sollten sie als Folge eines „traumatischen Ereignisses“ ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Laut Ulrich Weber, Personalchef der Bahn, sind im letzten Jahr 150 Lokführer berufs­unfähig geworden; 30 davon nach einem Suizid. Im Verhältnis zu den 20.000 Lokfüh­rern ist das weniger als ein Prozent, tönen die DB Vertreter in die Mikrofone der vorge­ladenen Medienmeute, um sich so in der “Öffentlichkeit“ als Heilsbringer dazustellen.

Die Forderung der GDL Vertreter nach einer Versicherung sieht den Fall vor, dass wenn ein Lokführer nach einem Suizid aus gesundheitlichen Gründen sein Beruf nicht mehr ausüben kann, soll das letzte Gehalt bis zum Renteneintritt weiter gezahlt werden. Eine Berufsunfä­higkeitsversicherung könnte bei einem Durchschnittsgehalt des Lokführers von 2700 Euro Brutto ca. 500 Euro Jahresbeitrag kosten. Rechnet man das für alle Lokführer zusammen, erhält man die stolze Summe von 10 Millionen Euro pro Jahr. Damit zufrieden wäre wohl nicht nur der betroffene Lokführer. Auch die Versicherungsgesellschaft, die solch einen Gruppenvertrag abschließen würde, wäre der Gewinner. Sollte die GDL diesen Tarifkampf gewinnen, dann sollte sich der Bundesvorsitzende der GDL zumindest eine Tipp-Geber-Pro­vision für den größten Versicherungsdeal in der Geschichte seiner Gewerkschaft holen.

"Selbst unter günstigsten Annahmen entspräche der Prämienaufwand einer fünfprozentigen Lohnerhöhung", gibt die Bahn an. Auch wirft die Bahn der GDL vor, mit dem Thema Suizide unsensibel umzugehen. "Sie spielen mit menschlichen Schicksalen", so Bayreuther als Ver­handlungsführer der DB. Er weist darauf hin, dass eine Versicherung Ansprüche gegen die Hinterbliebenen eines Selbstmörders geltend machen müsse. Auch gebe es durch die öf­fentliche Diskussion Nachahmer ("Werther-Effekt"). Als Werther-Effekt wird die Annahme be­zeichnet, dass ein Zusammenhang zwischen Suiziden, über die in den Medien ausführlich berichtet wurde, und einer Erhöhung der Suizidrate in der Bevölkerung besteht. 

So denkt dann die DB weiterhin nicht daran, mit den GDL Vertretern nicht einmal mehr über eine Versicherung zu reden. Denn sie hat mit der EVG bereits einen Tarifvertrag abgeschlos­sen, der sich Beschäftigungssicherung nennt. Bestandteil des Tarifvertrages ist die Theorie eines lebenslangen Kündigungsschutz für alle bei der Bahn Beschäftigten, jedoch verbun­den mit einem daraus resultierenden bundesweiten Einsatz bei ggf. weniger Lohn. "Einen solchen Mitarbeiterschutz gibt es nirgends auf der Welt“, sagte Bahnvorstand Ulrich Weber.

Dass es solch eine Beschäftigungssicherung, auf Kosten der finanziellen und sozialen Flexibi­lisierung der Beschäftigten, nirgends wo auf der Welt gibt, kann nur bezweifelt werden. Als Globalplayer agiert die DB längst mit dieser Art ihrer Beschäftigungssicherung weltweit. Aber in den Medien klingt es gut, sich damit als Heilsbringer hinzustellen. Die GDL Vertreter kom­men da mit ihrer Forderung nach einer Versicherung schnell ins schwimmen. So wollen sie sich jetzt mehrere Tage Bedenkzeit nehmen, um das Angebot der DB ausführlich zu prüfen.

Auf den Prüfstein sollten die GDL Vertreter die Forderungen ihrer Mitglieder, für einen tat­sächliche Beschäftigungssicherung in jedem Fall des Arbeitsplatzverlustes, stellen. Dazu ge­hört die Absicherung in jedem Fall einer Untauglichkeit, die nicht vom auf dem Sofa liegen, sondern von den immer schlechter werdenden Arbeitsbedingungen kommt. Ebenso eine Ab­sicherung bei Verlust des Arbeitsplatzes durch eine der zahlreichen Ausschreibungen im Re­gional- und Nahverkehr, durch Leistungsverlust im Fern- und Güterverkehr und durch die an­haltenden Rationalisierungen und Optimierungen in allen Bereichen und Unternehmen der DB AG. Ohne jede “Deportation“ der Betroffenen! Was wären die GDL Vertreter schon ohne ihre Mitglieder und deren Forderungen?! Ihre nächste Pressemitteilung wird es uns zeigen.

Deutschland, das streikarme Land

Wenn die Lokführer streiken, liegt halb Deutschland lahm. Millionen Reisende sind betroffen. Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit ist deshalb groß. Dennoch sind Arbeitskämpfe in Deutschland eher die Ausnahme, in anderen Ländern wird viel häufiger gestreikt.

Sollten die Lokführer in den nächsten Tagen tatsächlich streiken, ist ihnen große öffentliche Aufmerksamkeit gewiss. Schließlich sind viele Reisende, aber auch Unternehmen betroffen, wenn Züge ausfallen. Die Arbeitgebervereinigung BDA warnt seit Jahren, durch Berufsgewerkschaften drohten „englische Verhältnisse mit ständigen Arbeitskämpfen“. Tatsächlich wird in Deutschland allerdings relativ selten gestreikt.
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http://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft/arbeitskampf-im-internationalen-vergleich-deutschland--das-streikarme-land,10808230,25861454.html

Dienstag, 14. Januar 2014

Eine starke Gewerkschaft ... kämpft!


Die Gewerkschaften unserer Kollegen in Frankreich, Großbritannien, Dänemark, Finnland, Spanien, Belgien, Italien und Norwegen rufen 10 mal öfter als die Gewerkschaften hierzulan­de zum Streik auf. Sie werden dafür ihre Gründe haben. Wohl genau die gleichen Gründe wie wir sie als Beschäftigte hierzulande haben, um dafür zu streiken.

Nur haben unsere Kollegen offensichtlich Gewerkschaften, die ihre Streiks für die Interessen und Forderungen der Mitglieder und Beschäftigten führen. Am Beispiel der GDL – oder EVG, Verdi, IGM, oder IG BCE – ist aktuell zu erkennen, dass der Bundesvorsitzende in den Medi­en scheinbar seinen eigenen Arbeitskampf führt, den kaum ein GDL Mitglied und Beschäftig­ter versteht und mitträgt. Wer fordert schon eine Versicherung vom Management!?

Gut 3 Jahre verhandeln GDL Vertreter mit der DB über einen Zukunftstarifvertrag, um ihn nun, nachdem er auch von den davon betroffenen GDL Mitgliedern und Beschäftigten ver­standen und mitgetragen wird, von der GDL Bundestarifkommission fallen zu lassen. Auf Empfehlung des geschäftsführenden Vorstandes der GDL. Mag sein, dass es dafür Gründe gibt, die jedoch gemeinsam mit den Mitgliedern der GDL überwindbar sind. Ob es nun recht­liche Gründe sind, die mit Spitzfindigkeiten umgangen werden können, oder Gründe des ge­werkschaftlichen Hoheitsgebietes, auf die man mit der Datierung des Tarifvertrages auf den 1.Juli 2014 – dem Ende des Grundlagentarifvertrages zwischen GDL und EVG – reagieren kann. Fakt ist, dass wir als Mitglieder der GDL bei grundlegenden tarifpolitischen Fragen, aufgrund unserer persönlichen Betroffenheit, gerne ein Wörtchen mitreden würden.

Genau diese existenzielle Wichtigkeit für uns Beschäftigte stellt der GDL Bundesvorsitzende bei fast jedem seiner Interviews in den Medien gut dar. Nur handelt er nicht danach, sondern kommt, nach dem Rückzug der Forderungen für den Zukunftstarifvertrag, mit einem “bunten Lutscher“. In Form einer in ihrer Wirkung eng be- und abgegrenzten Versicherung. Wohl nur um mit dieser Versicherung das Gesicht zu wahren. Wenn die GDL ihre Fundamente bei uns Mitgliedern hat, sollten deren Interessen und Forderungen auch dem Bundesvorsitzenden der GDL bekannt sein. In einer Gewerkschaft sollte es nur um die Interessen und Forderun­gen der Mitglieder gehen, die die Funktionäre zu vertreten haben. Und nicht umgekehrt!

Nur mit einem von den Mitgliedern getragenen und in der Bevölkerung akzeptierten Streik für einen Zukunftstarifvertrag, kann die oft propagierte Stärke, Unbestechlichkeit und der Er­folg der GDL auch real umgesetzt werden. War die Streikankündigung nicht nur eine leere Drohung, bestehend aus heißer Luft, sollten wir als selbstbestimmte Lokführer nun auf jeder GDL Versammlung mit einer Ergebnis offenen Diskussion darstellen, wozu wir bereit sind.

Vielen von uns Lokführern und Mitgliedern der GDL geht es nicht um “bunte Lutscher“, wie es die bundesweiten Reaktionen zeigen. Für einen Streik hat jeder von uns mehr als nur einen Grund. Daher sollten genau diese Gründe im Mittelpunkt von Streiks der GDL gestellt werden. Entweder von den von uns gewählten Vertretern der GDL, oder durch uns GDL Mit­glieder und Beschäftigten selber. Es geht um unsere existenziellen Interessen und Forderun­gen. Verbunden mit ihrer Glaubwürdigkeit, auch um die Existenz der GDL Funktionäre.

Finden die Forderungen der Mitglieder für einen Zukunftstarifvertrag in der GDL keine Be­achtung mehr, oder werden sie wieder auf die lange Bank geschoben, dürfte die GDL nicht nur mit der von der Bundesregierung geplanten Tarifeinheit ein echtes Problem bekommen. Der Kampf für die Interessen und Forderungen von uns Beschäftigten sollte auch als Mög­lichkeit im Kampf gegen die Bundesregierung gesehen werden. Diese Kämpfe kann die GDL nur erfolgreich führen, wenn sie ihr Fundament bei den Mitgliedern hat und nicht nur bei den Funktionären. So lasst uns streiken, für unsere Forderungen und für unsere Gewerkschaft!

Montag, 13. Januar 2014

"It's our turn. General strike!"

Es ist an der Reihe, einen Generalstreik zu führen!
Nach den brutalen Angriffen der Polizei gegen hunderte Gewerkschafter während des Streiks der koreanischen Eisenbahnern gegen die Privatisierungspläne der Regierung, ruft Gewerkschaftsverband KCTU in Südkorea zum Generalstreik und Sturz der südkoreanischen Präsidentin Park Geun-hye auf! Starke Gewerkschaften ... kämpfen!


Freitag, 10. Januar 2014

Kein Streik für bunte Lutscher!

Nach dem Willen der obersten GDL Funktionäre, wird es nichts, noch nicht einmal für uns 20'000 Lokführer bei der Deutschen Bahn AG, aus einem Zukunftstarifvertrag. Damit es nun keine Luftnummer wird, fordern die höchsten Stellen in der GDL eine Versicherung für die Lokführer. Ok, eine finanzielle Absicherung für eine mögliche Untauglichkeit nach Suiziden ist immer gut. Jeden Tag springen jedoch mehr Lokführer über die Klinge des Arbeitgebers, weil sie die zunehmende Arbeitsverdichtung körperlich und geistig nicht mehr ver­kraften können, als dass es hauptsächlich Suizide sind die uns vom Führerstand werfen.

Dem Drohruf nach Streik, falls die DB Manager den GDL Funktionären ihre Versicherung nicht zugestehen, um ihr Gesicht zu wahren, folgen nun erste tatsächliche Streikvorbereitungen für die Amtsinhaber der GDL. Nicht aber für die Mitglieder vor Ort. Sie bekommen noch immer nur zögerliche Informationen, zumeist nur aus den Medien. Aus den wenigen inhaltlichen Zeilen kann herausgelesen werden, was es denn eigentlich mit dieser Lizenzschutzversicherung auf sich hat. Doch waren die Streikdrohungen zuvor gar nicht so gemeint, nur heiße Luft, um die Mitglieder zu beruhigen und um das Management für seine Forderungen zu “begeistern“?

Zu lesen ist nun zwischen den Zeilen der GDL, dass die Forderungen nach einem Zukunftstarifvertrag von den GDL Verhandlungsführern fallengelassen wurden, da sie in das tarifliche Hoheitsgebiet der EVG hinein reichen würden. Dazu brauchte es fast 3 Jahre Verhandlungen, Verhandlungsabbrüche, neuerliche Verhandlungen, das Scheitern von Verhandlungen, einen neuerlichen Beschluss der Generalversammlung im Mai 2013, um dann nach einem wochenlangen Schlichtungsverfahren nun das Scheitern des Zukunftstarifvertrages zu verkünden. 

Damit dieses gewerkschaftspolitische Trauerspiel nicht zu einem Desaster für die GDL führt, steht nun die Streikdrohung für eine Versicherung im Raum. Ohne, dass diese Versicherung die Forderungen nach einem um­fänglichen und wirkungsvollen Schutz vor den unzähligen Ausschreibungen im Regional- und Nahverkehr beinhaltet. Oder wurde selbst der unvollkommene Betreiberwechseltarifvertrag von der GDL bereits ins Engli­sche, Japanische, Chinesische und Französische übersetzt, um ihn mit all den heute bereits bekannten und unbe­kannten globalen Unternehmenskonsortien abzuschließen? Was ist mit den Lokführern beim Verlust von Leis­tungen im Güter- und Fernverkehr, wenn diese von anderen Unternehmen oder Unternehmen der DB von ande­ren Orten aus gefahren werden. Was ist mit all den Lokführern, die den zunehmenden Arbeitsstress nicht mehr standhalten können? Die so vom Management aussortiert werden, wenn sie deren Vorgaben nicht mehr erfüllen.

Es waren und sind noch immer die Forderungen der GDL Mitglieder nach einem umfänglich wirkenden Zu­kunftstarifvertrag, die nun von der GDL zu Gunsten einer halbherzigen Versicherung zurückgezogen wurden. Sind mit der Politik der Interessenvertretung durch die Funktionäre, und den deren sich über Jahre hinweg hin­ziehenden Tarifverhandlungen, sind die Interessen der GDL Mitglieder nun ad Acta. Es sind nicht wir GDL Mitglieder die ihre Forderungen fallen gelassen haben. Wir kennen noch immer unsere Ziele, für die wir auch zu jeder Tages- und Nachtzeit streiten und streiken würden. Aber mal ehrlich, wer streikt schon für eine Versi­cherung? Diese Lächerlichkeit möchte sich wohl kaum ein Lokführer gegenüber den Reisenden aussetzen, um sich sagen zu lassen: “Versicherung, die bekommst Du bei der AXA oder Allianz“

So sollte sich jeder emanzipierte Lokführer jetzt nicht für einen bunten Lutscher die Butter vom Brot nehmen lassen. In Ortsgruppenversammlungen sollten es wir Mitglieder der GDL sein, die deutlich sagen wie unsere Forderungen aussehen und was wir von bunten Lutscher halten. Es geht letztendlich um die Zukunft von uns Lokführern und um die Zukunft unserer Gewerkschaft. Ein möglicher Streik der GDL sollte daher nicht boy­kottiert werden. Mit den in den Streikversammlungen definierten Forderungen sollte der Streik von uns Lokfüh­rern geführt werden. Wer kann seine Forderungen besser einfordern und durchsetzen, als wir selber.

Gerade wo mit den Medien, finanziert von den Konzernen und Unternehmen, die Lobbyisten in der Politik nur darauf warten die Rechte der Gewerkschaften durch einen zuvor selbst erzeugten “öffentlichen“ Druck einzu­schränken. Ein mutiger Schritt nach vorn wäre wohl der bessere Weg. Wie schon die Gewerkschaften BAU und jetzt auch die NGG, sollte der politische Streik in die Statuten aller Gewerkschaften aufgenommen werden. Diese Kraftprobe sollte gewagt werden, wenn es um die Einschränkung unser gewerkschaftlichen Rechte geht.

Wir haben die Wahl. Ziehen wir als betroffene Lokführer nun auch unsere Interessen und Forderungen für einen wirkungsvollen Schutz vor jeder Art der Untauglichkeit durch unsere Arbeit und den Schutz vor jeder Art des Arbeitsplatzverlustes in unserer Heimat und bei unseren Familien zurück, oder zeigen wir den Funktionären in unserer Gewerkschaft welche Forderungen wir an sie und an das Management der Deutschen Bahn AG haben?! Wir sollten nicht darüber streiten ob wir streiken werden, denn Gründe hat jeder von uns zu genüge, sondern wofür wir gemeinsam streiten und streiken wollen. Es sind unsere Gewerkschaften, nicht die der Funktionäre!


"Endlich kapiert!" schreibt der geschäftsführende Vorstand der GDL dazu:

Mittwoch, 8. Januar 2014

Arbeiter nehmen Chefs als Geiseln

In Amiens im Norden Frankreichs verhandelte die Gewerkschaft CGT auf die harte Tour. Die Arbeitnehmer setzten Manager in einer Reifenfabrik des US-Konzerns Goodyear fest. 

Personalchef Bernard Glesser (links) und Produktions-Manager Michel Dheilly - bewacht von einem Gewerkschaftsvertreter. Die Tür ist von einem großen Reifen versperrt.  
Einer der beiden Festgehaltenen, der Produktionsleiter Michel Dheilly, sagt auf einem AFP-Video: „Es ist manchmal angespannter, manchmal ruhiger, aber insgesamt läuft das hier ohne Bösartigkeit ab“.

Inzwischen sind sie wieder frei - allerdings erst nach dem Einschreiten der Polizei. Sie verließen am Nachmittag das Fabrikgebäude. Zwei Beamte hatten Minuten zuvor das Gebäude betreten, während ein Dutzend weiterer Polizisten draußen bereitstand.


Die Manager wurden rund 29 Stunden festgehalten. Arbeitnehmervertreter kündigten dafür aber eine Besetzung des Werkgeländes an. Es werde erst geräumt, wenn Goodyear höhere Abfindungen zahle, hieß es. Personalchef Bernard Glesser lehnte es ab, angesichts der Nötigung durch die Arbeiter eine Stellungnahme abzugeben. Die Schließung des Werks ist beschlossene Sache.

Die Gewerkschaft CGT kündigte an, das Werk zu besetzen, um Abschiedsprämien für entlassene Arbeiter zu erzwingen.
Positionspapier der cgt-goodyear-nord: "Angeklagt!" vom 06.01.2014


Montag, 6. Januar 2014

» Sabotage «

»Sabotage. The Conscious Withdrawal of The Workers' Industrial Efficiency« von Elizabeth Gurley Flynn wurde im April 1915 in Cleveland vom Publishing Bureau der I.W.W, veröffentlicht. Zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt von Mehmet Alatur und Klaus-Dieter Heu.



Den vollständigen Text findest Du hier:» Sabotage «

Donnerstag, 2. Januar 2014

Streikankündigung der GDL ... aber wofür?

Da spricht der GDL Bundes-Claus vom Ende, der zuvor freiwillig eingegangen, Friedenspflicht am 15.01.2014 bei der Deutschen Bahn AG, um dann für eine Lizenzschutzversicherung zu streiken. Doch kennt kaum ein Lokführer diese völlig neuen Forderungen der GDL Funktionäre.

Schon vor gut 3 Jahren ging es bei der GDL um einen Zukunftstarifvertrag, da u.a. mit dem Demografietarifvertrag der EVG nur der Kaffee von vor 10 Jahren wieder aufgewärmt wurde, der sich auch noch Beschäftigungssicherung nennt. Doch plötzlich und völlig unerwartet ziehen die GDL Verhandlungsführer im Dezember 2013, die von den Mitgliedern und Lokführern mitgetragenen Forderungen nach einem Zukunftstarifvertrag zurück und wollen mit dem DB Management nun eine Versicherung abschließen.

Getragen wird diese Forderung nach einer Versicherung wohl von kaum einen Lokführer, der sich zuvor mit den wirkungsvollen Forderungen des Zukunftstarifvertrages identifiziert hat. So ist die Streikankündigung der GDL auch nur eine der GDL Verhandlungsführer. Die tatsächlichen Forderungen der Lokführer, egal in welcher Sparte sie tätig sind, sind von der täglichen Realität der Arbeitsverdichtung getragen und sehen oft völlig anders aus, als es sich die GDL Funktionäre wünschen. Wie anders die Forderungen aussehen, das weiß jeder Lokführer für sich selbst am Besten.

So sollten genau diese Forderungen jedes einzelnen Lokführer auch die Grundlage dafür sein, um sich einem Streik der GDL anzuschließen. Die Forderung nach einer Lizenzschutzversicherung bleibt dabei jedoch allein die Forderung der Funktionäre der GDL. Die jeweiligen Forderungen der Lokführer für sich, werden keine so unterschiedlichen Forderungen sein, um dafür gemeinsam zu jeder Tages- und Nachtzeit in den Streik einzutreten. 
 
Es macht gerade in der Öffentlichkeit einen gewaltigen Unterschied, ob da Lokführer für ihre ganz eigenen Forderungen streiken, oder die GDL Verhandlungsführer, ohne Rückhalt in der eigenen Gewerkschaft, hinter den für ihre Mitglieder verschlossenen Türen mit dem DB Management um ihre Forderungen verhandeln. Vielleicht interessieren sich mit der Öffentlichkeit, auch die Funktionäre der GDL wieder für die tatsächlichen Forderungen der Lokführer. Letztendlich sind es die Lokführer selber die den Streik umsetzen werden.

Streik ja, aber für die Forderungen der Lokführer!