Spätestens wenn den Bürokraten und
hauptamtlichen Mitarbeitern in den Gewerkschaften die Entscheidungen
der Basis nicht mehr passen,
stellt sich zu oft eine ganz eigene Art von
Demokratieverständnis in den Gewerkschaften dar.
Gerade wo es jetzt wieder um die
Betriebsratswahlen geht, blühen die Hauptamtlichen in den
Gewerkschaften mit ganz kreativen Mitteln und Wegen regelrecht auf,
um ihre “richtigen“ Schäfchen ins Trockene zu bringen. Da zählen
schnell mal die Entscheidungen der gewerkschaftlichen Basis nicht
mehr.
Dafür soll man dann auch noch
Verständnis haben, weil ja angeblich nicht jeder Kollege dem
Betriebsrat gewachsen ist. Wie soll er auch, wenn er nicht mit seinen
Aufgaben wachsen kann. Bringe deinem Kind bloß nicht das Laufen bei,
es könnte ja dadurch seine eigene Wege gehen.
Probleme gibt es gerade dann, wenn sich
die Basis in den Gewerkschaften die Mauschelein der Hauptamtlichen
nicht mehr länger bieten lassen und ihre Entscheidungen vor Ort, für
ihren Betrieb, nicht von den Funktionären infrage stellen lassen. Offene Briefe an die Gewerkschaftsmitglieder, Anfeindungen unter der Gürtellinie und Verrat an den Feind sind dabei nicht unüblich, um die Gewerkschaftspolitik und Vorzüge des Apparats nicht zu stören.
Wenn es ihn den überhaupt gibt, dann
ist der Beschluss einer gewerkschaftlichen Betriebsgruppe für ihre
Betriebsratsliste in ihrem Betrieb der Beschluss von den Mitgliedern
ihrer Gewerkschaft und ist nicht durch einen weiteren übergeordneten
Vorstand in der Gewerkschaft infrage, oder gar geändert zu werden. Wenn man es denn mit einem Verständnis von Basisdemokratie zu tun hat und nicht nur mit dem Verständnis von einer repräsentativen Demokratie, bei der es nur die Funktionäre sind die wissen was für die Beschäftigten gut und richtig ist.
Denn wenn die Gewerkschaftsbürokratie
der Meinung ist alles besser zu wissen und die Mitglieder in der
Gewerkschaft alles dumme Kinder sind die sie einfach so entmündigen
können, dann kann sie ja mal versuchen ihre Gewerkschaft ohne
Mitglieder zu führen. Mal sehen wie weit sie mit ihrem Bürostühlen
dabei kommen.
Jeder der bereits an der Findungen und
der Kandidatur einer Gewerkschaftsliste bei Betriebsratswahlen
mitgemacht hat, wird wissen wovon die Rede ist. Viele Betriebsräte
die bereits die Vorzüge des Betriebsratslebens erleben und dann über
die Jahre hinweg genießen durften, werden sich persönlich betroffen
fühlen, wenn sie andere Gewerkschaftsmitglieder, aus gutem Glauben
an der Sache, von ihren Vorzügen verdrängen wollen. Da gibt es
keinen Freund mehr, sondern nur noch Feinde.
So werden sich im Betriebsratswahljahr
2014 auch wieder zahlreiche Kollegen, auch über die
Gewerkschaftsgrenzen hinweg, auf unabhängigen Betriebsratslisten
zusammentun, um das Demokratieverständnis der
Gewerkschaftsbürokratie aus dem Weg zu gehen. Mit diesen Erfahrungen
entfernen sie sich zusammen mit ihren Wählern immer weiter von ihren
Gewerkschaften weg.
Diese behaupten sich mit ihrem
eigenen Demokratieverständnis trotzdem immer wieder in den
Betriebsräten, weil es oft an einer entsprechenden Alternative
fehlt. Laute Töne gibt es vor den Wahlen immer wieder, doch
verhallen sie auch schnell wieder, wenn die Wahl gelaufen ist. Für
die Beschäftigten bedeutet es wie in der großen Politik nur: Stimme
abgeben und Schnauze halten. Wenn sie denn keine Alternative erkennen, bei der sie zukünftig ein direktes Mitbestimmungsrecht in ihren Gewerkschaften und ihrem Betriebsrat
erhalten.
Ich habe oben gelesen contains.I bin froh, diese Inhalte sehr hilfreich und informativ für mich, denn es enthält viele genaue Details über das Thema.
AntwortenLöschenThanks
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