Es
hatten sich viele GDL Mitglieder und auch viele Bahnfahrgäste
gefreut, als im Dezember 2014 der Durchbruch bei den
Tarifverhandlungen von der GDL verkündet wurde. Endlich wollte man
sich am Verhandlungstisch nun um die eigentlichen Forderungen der
seit dem Sommer 2014 anhaltenden Tarifrunde kümmern. Schon mit dem
Streikabbruch am 08.Nov. wurde verkündet, die GDL hätte einen
Erfolg für sich verbucht. Doch bis heute fehlen die greifbaren
Ergebnisse.
Der
Verhandlungstisch bleibt leer von wirklichen Ergebnissen. Die DB
Manager haben ihr Spiel auf Zeit fortgesetzt und die GDL Vertreter
mit ihren (Schein-)Verhandlungen an den Tisch gefesselt. Während
laufender Verhandlungen, so ist es bisher in der deutschen
Gewerkschaftslandschaft üblich, wird nicht gestreikt. Der
wirksame Druck der GDL auf der Schiene wurde so mit dem Gang an den
Verhandlungstisch genommen. 750€ Schweigegeld kommen nun noch
hinzu.
Mit
dem auch von den GDL Vertretern zunächst zugestandenen Anspruch
gegenüber dem DB Management, zukünftig nur noch inhaltsgleiche
Tarifverträge der EVG und GDL für ein und die selber Berufsgruppe
abzuschließen, war es nur eine Frage der Zeit, wann dieser dem DB
Management zugestandener Anspruch den GDL Vertretern auf die
eigenen Füße fällt. Denn mit inhaltsgleichen Tarifverträgen
würde zugleich die Eigenständigkeit der GDL untergraben werden.
Wo
im November 2014 der Streik der GDL'er für eine lauwarme
Versprechung abgebrochen wurde, damit die ehemalige FDJ Sekretärin
ungestört ihre Luftballonparty an der Mauer in Berlin feiern konnte,
wird es nun wohl um so schwerer einen neuerlichen Streik vom Zaun zu
brechen. Denn mit der Erfahrung aus dem letzten November und der
Strategie der GDL Vertreter, den Kampf gegen das DB Management am
Verhandlungstisch zu gewinnen, werden sich nun die GDL Mitglieder,
mit der Versprechung einer Einmalzahlung in Höhe von 750€, wohl
nur sehr schwer noch einmal hinter dem Ofen hervorlocken lassen.
Entweder
die GDL Vertreter rufen nun zu einem unbefristeten Streik auf, bis
die Tinte unter dem Tarifvertrag getrocknet ist, oder die GDL wird
noch vor der gesetzlichen Tarifeinheit der Bundesregierung ihre
Bedeutung und dann auch viele Mitglieder verlieren. Ohne einen
nunmehr unbefristeten Streik, bis zum süßen Erfolg oder dem
bitteren Ende, werden weder die Beschäftigten bei der Deutschen Bahn
noch deren Fahrgäste auch nur noch einen Funken an Verständnis für
ein weiteres Hickhack der GDL bei dem mehr als offensichtlichen Spiel
auf Zeit der DB haben.
Der
Kampf der GDL über den Verhandlungstisch ist gescheitert. Jetzt, und
gerade jetzt wo die gesetzliche Tarifeinheit im Mai rechtskräftig
werden soll, ist ein deutliches Handeln in Form eines unbefristeten
Streik gefragt. Entweder die Manager der DB und die Vertreter der
Regierung, als Besitzer der Deutschen Bahn, verstehen diese Sprache,
oder sie müssen deren Folgen tragen.
Jeder
Tag ohne Abmilderung unserer Arbeitsbedingungen mit dem anhaltenden
Arbeitsdruck und der tagtäglichen Arbeitshetze wird Kolleginnen und
Kollegen von uns über die Klinge des DB Managements springen lassen.
Erst verlieren sie ihre Gesundheit, dann ihren Arbeitsplatz und damit
ihre Zukunft. Der Kampf für eine gerechte Entlohnung und erträgliche
Arbeitsbedingungen für uns alle kann nur von uns geführt
werden, die wir davon auch betroffen sind.
Der
Verhandlungstisch ist gescheitert,
lasst
den unbefristeten Streik beginnen!
"Der Verhandlungstisch ist gescheitert, lasst den unbefristeten Streik beginnen!" ...
AntwortenLöschenWas soll diese Äußerung?? Das klingt ja fast so wie: " Auf in den Krieg, ich kenne jetzt nur noch Deutsche" (1914). Das Verhandlungsgeschick von Klein Putin (CW) wird von viele GDL Mitgliedern schon nicht mehr mitgetragen, aber man versucht jetzt die Mitglieder wieder (mal) zur Spaltung der Belegschaft aufzurufen. Offenbar sind die Austritte aus der GDL seit dem letzten Streik noch nicht hoch genug um zu erkennen, dass die Strategie mal geändert werden muß.