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Mittwoch, 25. Februar 2015

Durch- oder Wortbruch im Tarifkonflikt?

An der Gewerkschaftsbasis herrscht Ratlosigkeit über die Strategie der GDL-Führung

In den meisten GDL-Aushangkästen prangert nach wie vor der markante „Report“ vom 18. Dezember 2014 mit der hoffnungsfrohen Botschaft: „Durchbruch im Tarifkonflikt – Deutsche Bahn stellt keine Vorbedingungen mehr!“. Einzig und allein die „Kampfbereitschaft und Solidarität der GDL-Mitglieder“, so ist dem Plakat zu entnehmen, habe diesen „Durchbruch“ herbeigeführt, und selbstredend spricht die GDL-Führung der Mitgliedschaft dafür ihren herzlichen Dank aus.

Wie sich diese Propaganda mit den Aussagen des GDL-Bundesvorsitzenden in dessen Dezember-Editorial verträgt (Weselsky: „Wer glaubt, dass dieser Arbeitgeber einlenken wird, der täuscht sich…“), bleibt indes ebenso undurchsichtig, wie eigentlich alles, was auf der Informations-Einbahnstraße zwischen Gewerkschaftsführung und Mitgliedschaft seit Ausbruch des Tarifkonflikts kommuniziert wurde. Nachdem die den Tarifkonflikt begleitenden Streiks aufgrund des angeblichen Durchbruchs, der lediglich durch eine vereinbarte Einmalzahlung positiv wahrnehmbar war, über das Weihnachtsfest und den Jahreswechsel hinaus ausgesetzt wurden, sehen sich nunmehr alle, die sich einen Prozess der Besinnung erhofft hatten, bitter enttäuscht. Zudem hat es die Gewerkschaftsführung unterlassen, die Phase der Verhandlungsunterbrechung zu nutzen, um in einen offenen Dialog mit der Gewerkschaftsbasis einzutreten um auf diese Weise einerseits umfänglich über den Verhandlungsstand zu informieren sowie im Gegenzug ein verlässliches Meinungsbild, womöglich gar ein verbindliches Mandat für das weitere Vorgehen zur allgemein erhofften endgültigen Beendigung des Konflikts zu erlangen. Vielmehr lag und liegt es im Interesse des streit- wie streiksüchtigen Bundesvorsitzenden Weselsky, die Tarifauseinandersetzung mit aller Härte und Kompromisslosigkeit wieder auflodern zu lassen. Inwieweit dabei inhaltliche oder strukturelle Themen als Anlass einer erneuten Eskalation herhalten mussten, bleibt indes nicht nur der interessierten Mitgliedschaft und Öffentlichkeit, sondern selbst erfahrenen Tarifexperten verborgen.

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InDemoRe-Redaktion


1 Kommentar:

  1. Der Wind hat sich gedreht und "Gewerkschaft ohne Grenzen" hat die Fahne danach neu ausgerichtet. Wurde hier noch vor kurzem ein Streik und die (vermeintlichen) Fakten die dazu führten absolut befürwortet, so wird mittlerweile die Voraussetzung dafür hinterfragt. Das Fragen nach Hintergründen sollte ein Artikelschreiber im Vorfeld erledigen und nicht im Nachgang, nämlich dann wenn sich herausstellt das nicht alles koscher war oder ist. Erst wird hier nachgeplappert was die GDL Führung (nicht die Basis) von sich gibt um dann später doch feststellen zu müssen das sie (vielleicht) manipuliert wurden.
    Eine neutrale Kommentierung der Vorgänge findet hier auf dieser Plattform definitiv nicht statt. Und dieser Beitrag hier, der inhaltsgleich wohl fast wörtlich von der Plattform InDemoRe stammt und als eigene Meinung verkauft wird ... nun ja ...
    Ich stelle mir unter "Gewerkschaft ohne Grenzen" etwas anderes vor. Zumindest eine neutrale Bewertung der Sachverhalte, von allen Seiten betrachtet und hier auch die Position des Arbeitgebers. Erst dann können sich die Leute auch ein Bild machen das der Realität näher kommt. Oder sind die Macher dieser Plattform hier nicht daran interessiert das sich die Arbeiterschaft eigene Gedanken macht?

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