Mit
der flächendeckenden Einführung von ZAT (Zugabfertigung durch
Triebfahrzeugführer) im gesamten Streckennetz der Berliner S-Bahn,
durch das S-Bahn Management, geraten wir LokführerInnen nun immer
mehr in potentielle Gefahr, von der Staatsanwaltschaft Besuch zu bekommen, oder per Strafanzeige von ihr vorgeladen und angeklagt zu
werden. Dies passierte bereits öfter, als uns bekannt ist. Das
Management schweigt bezüglich der konkreten Zahlen.
Doch
unumstritten ist, dass es bei Bahnsteigen mit ZAT Verfahren bereits
jetzt zu unzulässigen Signalvorbeifahrten kam, Fahrgäste in den
Türen eingeklemmte und mitgeschleift, oder gar schwer und tödlich
verletzt wurden, deren Anzahl jedoch geheimgehalten wird. Aber keiner
von uns LokführerInnen hat auch nur einen diese Vorfälle mit
Vorsatz herbeiführte. Keiner!!!
Fahrlässig
und mit Vorsatz ist dabei die Tatsache, dass unter den schon heute
bekannten Gefahren für unsere Fahrgäste und für uns
LokführerInnen, das S-Bahn Management das ZAT Verfahren nun weiter
ausbauen will. Eine vom Management vorgeschobene Erleichterung für
die Tf's mit ZAT-FM ist jedoch tatsächlich nur das Ziel für das
Management, die Kosten bei der S-Bahn zu Lasten der Beschäftigten
abzusenken, um seine Gewinne und Bonis zu erreichen.
So
sind es auch die derzeitig noch mit örtlichen Aufsichten besetzten
Bahnsteige, die als nächste mit ZAT-FM ausgerüstet werden. Nicht
jedoch die Bahnsteige, wo wir LokführerInnen bei ZAT otU im Regen
stehen gelassen werden. Ob nun in Treptower Park, Pankow, Südkreuz
oder Marienfelde, dort wo ZAT für uns LokführerInnen schon heute
ein wahrnehmbares Risiko darstellt, soll es im Sinne des Managements
keine wirkliche Veränderung geben.
Wo
wir LokführerInnen vom Management mit ZAT der potentiellen Gefahr
einer Straftat ausgesetzt werden, sollen damit einhergehend alle
örtlichen Aufsichten abgezogen werden und in eine für sie
existenziell gefährdende und ungewisse Zukunft entlassen werden.
Unsere KollegInnen der örtlichen Aufsichten sind jedoch bei der
Zugabfertigung unsere Sicherheit, dass keine Fahrgäste sich selber
gefährden und durch ZAT gefährdet wird. Spätestens bei der
Zugausfahrt sind es die Aufsichten, die den sicheren Blick auf den
Zug und Fahrgäste behalten.
Denn
unsere KollegInnen der örtlichen Aufsichten haben bei der
Zugabfertigung nur eine Aufgabe. Die sichere und pünktliche
Zugabfertigung. Dabei schauen die Aufsichten wie die LokführerInnen
auf die Stellung des Signals, was noch einmal die Gefahr einer
unzulässigen Vorbeifahrt halbiert. Sicherheit geht vor der
Optimierung, stellte das S-Bahn Management immer wieder dar. Die
Realität straft deren Aussagen, nicht nur durch ZAT, längst als
Lügen!
Allein
mit einer betrieblichen Arbeitsaufteilung bei der Zugabfertigung,
zwischen Aufsicht und LokführerInnen, ist die potentielle
Strafverfolgung von uns S-Bahn Beschäftigten durch ZAT nicht
gegeben. Die Zahl der unzulässigen Signalvorbeifahrten bei der
Zugabfertigung wird damit ebenfalls massiv reduziert. So wie auch
damit die Arbeitsbelastung für uns LokführerInnen deutlich
abgesenkt wird und den Aufsichten eine Zukunft bei der S-Bahn gegeben
wird.
So
ist es nicht nur am Betriebsrat und den Gewerkschaften bei der
S-Bahn, sondern an uns allen als S-Bahn Beschäftigte und Betroffene
selber, mit der drohenden Ausweitung von ZAT und der damit
verbundenen potentiellen Strafverfolgung, sowie der Entlassung der
Aufsichten in eine ungewisse Zukunft, einen Riegel vorzuschieben.
Dazu braucht es keinen dienstlichen Auftrag, oder einen Aufruf der
Gewerkschaften und des Betriebsrates.
Mit
der aktiven Ablehnung, des bereits heute eingesetzten ZAT Verfahrens
und der damit einhergehenden potentiellen Strafverfolgung, für uns
LokführerInnen, indem wir unsere Arbeit für unsere Fahrgäste und
für uns selber immer zur sicheren Seite hin leisten, können wir dem
Management gemeinsam darlegen, dass deren Optimierungspolitik auf dem
Rücken von uns Beschäftigten bei der S-Bahn keinen Erfolg haben
wird. Das wurde auch von einem Vertreter des GDL Bundesvorstandes so
bestätigt, sich nicht potentieller Gefahren auszusetzen.
Der vom S-Bahn Management vorgesehene Zeitplan zur Einführung von ZAT-FM und der Entlassung der Aufsichten in eine für sie existenziell gefährdende und ungewisse Zukunft:
Der vom S-Bahn Management vorgesehene Plan zur Einführung von ZAT-Spiegel und der Entlassung der Aufsichten in eine für sie existenziell gefährdende und ungewisse Zukunft:
"ZAT-Spiegel und Entlassung der Aufsichten"
AntwortenLöschenUnsinn! Alle diese Bahnsteige sind bereits unbesetzt - die Aufstellung von Spiegeln würde hier eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen (kein ständiges Aussteigen mehr) für das Fahrpersonal bedeuten!