Nur zum internen Gebrauch ...

in den Betrieben, Betriebsräten, Gewerkschaften, Betriebsversammlungen, Blogs, Foren, Redaktionen und Nachrichtenagenturen - weltweit!

Donnerstag, 17. Oktober 2013

ZAT - Eine potentielle Straftat

Mit der flächendeckenden Einführung von ZAT (Zugabfertigung durch Triebfahrzeugführer) im gesamten Streckennetz der Berliner S-Bahn, durch das S-Bahn Management, geraten wir LokführerInnen nun immer mehr in potentielle Gefahr, von der Staatsanwaltschaft Besuch zu bekommen, oder per Strafanzeige von ihr vorgeladen und angeklagt zu werden. Dies passierte bereits öfter, als uns bekannt ist. Das Management schweigt bezüglich der konkreten Zahlen.

Doch unumstritten ist, dass es bei Bahnsteigen mit ZAT Verfahren bereits jetzt zu unzulässigen Signalvorbeifahrten kam, Fahrgäste in den Türen eingeklemmte und mitgeschleift, oder gar schwer und tödlich verletzt wurden, deren Anzahl jedoch geheimgehalten wird. Aber keiner von uns LokführerInnen hat auch nur einen diese Vorfälle mit Vorsatz herbeiführte. Keiner!!! 

Fahrlässig und mit Vorsatz ist dabei die Tatsache, dass unter den schon heute bekannten Gefahren für unsere Fahrgäste und für uns LokführerInnen, das S-Bahn Management das ZAT Verfahren nun weiter ausbauen will. Eine vom Management vorgeschobene Erleichterung für die Tf's mit ZAT-FM ist jedoch tatsächlich nur das Ziel für das Management, die Kosten bei der S-Bahn zu Lasten der Beschäftigten abzusenken, um seine Gewinne und Bonis zu erreichen.

So sind es auch die derzeitig noch mit örtlichen Aufsichten besetzten Bahnsteige, die als nächste mit ZAT-FM ausgerüstet werden. Nicht jedoch die Bahnsteige, wo wir LokführerInnen bei ZAT otU im Regen stehen gelassen werden. Ob nun in Treptower Park, Pankow, Südkreuz oder Marienfelde, dort wo ZAT für uns LokführerInnen schon heute ein wahrnehmbares Risiko darstellt, soll es im Sinne des Managements keine wirkliche Veränderung geben. 

Wo wir LokführerInnen vom Management mit ZAT der potentiellen Gefahr einer Straftat ausgesetzt werden, sollen damit einhergehend alle örtlichen Aufsichten abgezogen werden und in eine für sie existenziell gefährdende und ungewisse Zukunft entlassen werden. Unsere KollegInnen der örtlichen Aufsichten sind jedoch bei der Zugabfertigung unsere Sicherheit, dass keine Fahrgäste sich selber gefährden und durch ZAT gefährdet wird. Spätestens bei der Zugausfahrt sind es die Aufsichten, die den sicheren Blick auf den Zug und Fahrgäste behalten.

Denn unsere KollegInnen der örtlichen Aufsichten haben bei der Zugabfertigung nur eine Aufgabe. Die sichere und pünktliche Zugabfertigung. Dabei schauen die Aufsichten wie die LokführerInnen auf die Stellung des Signals, was noch einmal die Gefahr einer unzulässigen Vorbeifahrt halbiert. Sicherheit geht vor der Optimierung, stellte das S-Bahn Management immer wieder dar. Die Realität straft deren Aussagen, nicht nur durch ZAT, längst als Lügen!

Allein mit einer betrieblichen Arbeitsaufteilung bei der Zugabfertigung, zwischen Aufsicht und LokführerInnen, ist die potentielle Strafverfolgung von uns S-Bahn Beschäftigten durch ZAT nicht gegeben. Die Zahl der unzulässigen Signalvorbeifahrten bei der Zugabfertigung wird damit ebenfalls massiv reduziert. So wie auch damit die Arbeitsbelastung für uns LokführerInnen deutlich abgesenkt wird und den Aufsichten eine Zukunft bei der S-Bahn gegeben wird.

So ist es nicht nur am Betriebsrat und den Gewerkschaften bei der S-Bahn, sondern an uns allen als S-Bahn Beschäftigte und Betroffene selber, mit der drohenden Ausweitung von ZAT und der damit verbundenen potentiellen Strafverfolgung, sowie der Entlassung der Aufsichten in eine ungewisse Zukunft, einen Riegel vorzuschieben. Dazu braucht es keinen dienstlichen Auftrag, oder einen Aufruf der Gewerkschaften und des Betriebsrates.

Mit der aktiven Ablehnung, des bereits heute eingesetzten ZAT Verfahrens und der damit einhergehenden potentiellen Strafverfolgung, für uns LokführerInnen, indem wir unsere Arbeit für unsere Fahrgäste und für uns selber immer zur sicheren Seite hin leisten, können wir dem Management gemeinsam darlegen, dass deren Optimierungspolitik auf dem Rücken von uns Beschäftigten bei der S-Bahn keinen Erfolg haben wird. Das wurde auch von einem Vertreter des GDL Bundesvorstandes so bestätigt, sich nicht potentieller Gefahren auszusetzen.

Der vom S-Bahn Management vorgesehene Zeitplan zur Einführung von ZAT-FM und der Entlassung der Aufsichten in eine für sie existenziell gefährdende und ungewisse Zukunft:







Der vom S-Bahn Management vorgesehene Plan zur Einführung von ZAT-Spiegel und der Entlassung der Aufsichten in eine für sie existenziell gefährdende und ungewisse Zukunft:










































1 Kommentar:

  1. "ZAT-Spiegel und Entlassung der Aufsichten"
    Unsinn! Alle diese Bahnsteige sind bereits unbesetzt - die Aufstellung von Spiegeln würde hier eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen (kein ständiges Aussteigen mehr) für das Fahrpersonal bedeuten!

    AntwortenLöschen