( Der Betriebsrat der DB European Railservice GmbH Niederlassung Hamburg )
Warum sollten sie keine haben? ...
... fragen Sie sich vielleicht. Denn bei Ihrer letzten Urlaubsreise
war Ihr Wunschtermin sogar schon ein halbes Jahr vorher ausgebucht, oder
Sie konnten nur ab Hildesheim fahren, weil alle
Autostellplätze ab Hamburg schon belegt waren. Und Ihre Freunde, mit
denen Sie seit zwanzig Jahren gemeinsam verreisen, haben voriges Mal
kein Schlafwagenabteil mit Dusche und WC mehr bekommen
...
Leider sind die Züge nicht immer so voll wie in den Sommerferien, zu
Ostern oder über den Jahreswechsel. Autoreisezugverkehr ist ein
Saisongeschäft, und die wichtigsten Kosten wie
Trassengebühren, Rangieraufwand und Energierechnung hängen nicht von
der Auslastung der Züge ab.
Vor allem aber gibt es einen Investitionsstau, seit die Bahn für den
Börsengang fitgemacht werden sollte. Und nun sind allmählich neue
Waggons für die Autobeförderung fällig, aber auch die
Schlaf- und Liegewagen könnten mal eine Frischzellenkur vertragen.
Die große Frage ist nun: Nimmt die Bahn eine im Vergleich zu
Stuttgart 21 geradezu winzige Summe Geld in die Hand, um den
Autoreisezugverkehr für die nächsten Jahrzehnte zu sichern, oder lässt
sie die Autozüge über kurz oder lang sterben, indem sie alte und
defekte Fahrzeuge ausmustert und nicht ersetzt?
Wir sind Beschäftigte der DB European Railservice GmbH –
wahrscheinlich haben Sie diesen Firmennamen noch nie gehört. Unsere
früheren Namen sind bekannter: Mitropa und DSG, Deutsche Schlafwagen-
und Speisewagengesellschaft. Wir sorgen seit vielen Jahrzehnten für
die Unterbringung und das leibliche Wohl unserer Fahrgäste, aber
inzwischen stellen wir auch das betriebliche Personal, nämlich
Zugführer und Schaffner.
Wir kennen unsere Kunden, von denen fast drei Viertel Stammkunden
sind und teilweise mehrmals jährlich mit uns verreisen. Sie würden gerne
auch in Zukunft von Hamburg nach Lörrach, von Düsseldorf
nach Villach, von Hildesheim nach Bozen oder von Berlin nach Verona
fahren.
Dafür braucht es Druck! Denn die Weichen für die Zukunft des Autoreisezugverkehrs werden jetzt gestellt!
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