[www.stuttmann-karikaturen.de]
Wenn den Unternehmenssprechern auf den Betriebsversammlungen das Wort gehört ...
und der Betriebsrat und die Gewerkschaften schweigen.
Nur zum internen Gebrauch ...
in den Betrieben, Betriebsräten, Gewerkschaften, Betriebsversammlungen, Blogs, Foren, Redaktionen und Nachrichtenagenturen - weltweit!
Montag, 29. Dezember 2014
Nein zur Terrorisierung der Bürger in Griechenland
Nein zur Terrorisierung des
griechischen Volkes, nein zur Einmischung aus Berlin und Brüssel in den
Wahlkampf in Griechenland zu Gunsten der Regierung Samaras.
Deutsche Organisationen, Politiker, Gewerkschaftler, Aktivisten und
Persönlichkeiten unterzeichnen ein Manifest gegen die neue Kampagne zur
Terrorisierung des griechischen Volkes durch griechische und
ausländische Massenmedien und Politiker anlässlich der
Präsidentschaftswahl und der vorgezogenen Parlamentswahlen am 25. Januar 2015.
Sie erklären ihre Solidarität mit den Arbeitern, den griechischen Volk
im Kampf für die Beendigung der barbarischen neoliberalen Politik und
den Sturz der Memoranden in Europa, die mit der Politik der Troika (EZB, IWF u. EU-Kommission) die Bevölkerung in ganz Europa für die Gewinne der Banken bluten lassen!
Bezüglich der bevorstehenden Neuwahlen in Griechenland und nun folgenden angstschürenden, außerinstitutionellen Interventionen aus
dem Ausland (z.B. vom deutschen Finanzminister Schäuble und von Merkel's EU- Kommissionspräsident Juncker), aber auch aus dem Inland (z.B. vom
ehem. Finanzminister und jetzigen Präsidenten der Griechischen
Bank, Giannis Stournaras) kommentierend, prangert der Text der solidarischen Deutschen dieses Vorgehen und die durch die Regierungen und Finanzistitutionen gleichgeschalteten Medien an und
betonen: “Das griechische Volk braucht keine Vormunde und ‘wohlwollenden’ Ratgeber.“
Alles zeigt, dass die Gläubiger und Regierung einen gnadenlosen Krieg
beginnen, damit entweder die Linke besiegt wird, noch bevor sie an die
Macht zu gelangen schafft, oder – falls sie diese übernehmen sollte –
ein sehr kurzes Intermezzo darstellt. Die “Instrumente” begannen zu
spielen, und es sind die Trommeln des Krieges.
Den
vollständigen Wortlaut des deutschen Textes und die griechische
Übersetzung nebst der Liste der Erstunterzeichner können über
nachstehende Quellverweise aufgerufen werden.
(Quellen: ergasianet.gr – griechisch + deutsch, attac-netzwerk.de – nur deutscher Text)
Kriegstrommeln in Griechenland
Europas Angriff auf die Tarifpolitik
Mittwoch, 24. Dezember 2014
Grüße von der Weihnachtsfront!
Kolleginnen & Kollegen,
kommt gut, sicher und stressfrei über die Feiertage!
Dienstag, 23. Dezember 2014
Streik, Stress & Kampf … für einmalig 510 € (brutto)?
In
der laufenden Auseinandersetzung zwischen GDL und DB AG wurde nun ein
Tarifvertrag vereinbart. Ein Tarifvertrag, mit einer Gültigkeit vom
01.07.2014 bis zum 31.12.2014, der einzig und allein eine
Einmalzahlung in Höhe von 510 € (brutto)
beinhaltet. Für alle GDL Mitglieder des gesamten Zugpersonals. So
wie es vom DB Management auch der EVG und deren Mitglieder angeboten
wurde.
Damit
haben sich die DB Manager offensichtlich aus der laufenden
Auseinandersetzung freigekauft. Denn es wurde nun ein Tarifvertrag
zur bisherigen Tarifauseinandersetzung vereinbart, auch wenn dieser
nur eine Einmalzahlung von 510 € beinhaltet. Doch der Tarifvertrag
wurde bisher nur vereinbart und noch nicht zu Papier gebracht und
noch nicht unterschrieben. Es handelt sich also bisher nur um
eine Vereinbarung, keinen wirklich tatsächlichen Tarifabschluss.
Doch
damit ist der Teil, für den wir in einer Urabstimmung mehrheitlich
für einen unbefristeten Streik gestimmt haben, offensichtlich
verkauft und gegessen. Wo es eine erste Urabstimmung gibt, sollte
auch eine zweite Urabstimmung folgen, bei der wir Mitglieder der GDL
über die Beendigung des eh schon abgebrochenen Streiks abstimmen.
Doch das soll nun allein die GDL Tarifkommission für uns übernehmen.
(Nicht, dass nachher das Ergebnis nicht stimmt.)
Nun soll
es also nicht mehr um den klassischen LfTV gehen, über den die GDL
Vertreter ab dem 19.Januar mit der DB reden, diskutieren, sondieren,
philosophieren wollen. Es soll um einen Flächentarifvertrag für die
GDL Mitglieder beim Zugpersonal der DB gehen. Einem Tarifvertrag der
so nicht auf der Agenda und Forderungsliste der GDL und deren
Mitglieder stand.
Der
inhaltliche Charakter der bisherigen Tarifauseinandersetzung hat sich
somit gewandelt. Doch eine Frage bleibt im Raum stehen. Ob man sich
vom DB Management getrieben nur weiter auf der Spirale der
Zeitschinderei dreht, bis das Gesetz zur Tarifeinheit auch vom
Bundestag beschlossen und rechtskräftig wird, und/oder ob die DB
damit faktisch eine Friedenspflicht für die GDL erwirkt hat, weil es
nun nicht mehr um die Forderungen des LfTV's geht, sondern um einen
Flächentarifvertrag für das Zugpersonal. Dieses Lied (Leid)
hat wohl noch kein Ende.
Die
tarifpolitische Gleichschaltung der Gewerkschaften wird zukünftig
vom DB Management mit seiner Haltung gegenüber den Gewerkschaften
bei den laufenden und kommenden Tarifrunden durchgedrückt. Ohne,
dass sich die Gewerkschaften dazu öffentlich verpflichten, erkennen
sie ihre Gleichschaltung durch das Management dennoch mit deren
Wissen darum stillschweigend an. So ist die Tarifeinheit zwar
offensichtlich vom Tisch, aber wird am Verhandlungstisch immer wieder
allgegenwärtig sein. Die Tarifeinheit wurde so nicht gelöst,
sondern wieder nur vertagt.
Das
Anbiedern der GDL Vertreter gegenüber dem DB Management, ohne jede
wirkliche Not auf wichtige Forderungen der Arbeitszeitabsenkung zu
verzichten, nachdem sich das Management mit 510 € pro Kopf
freigekauft hat, zeigt auf, dass mit unseren oft existenziellen
Forderungen leichtfertig umgegangen wird. Die Macht der
Gewerkschaftsvertreter am Verhandlungstisch um Kompromisse bei
unseren Forderungen zu kämpfen zählt offensichtlich mehr als die
Macht der Gewerkschaftsmitglieder im Streik kompromisslos für
bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen.
Wie wir
nun mit den Ergebnissen aus unseren Streiks, dem Stress & Kampf
umgehen entscheiden aber auch wir. Nun nicht mit Austritten aus der
Gewerkschaft, womit sich für uns erst recht nichts positiv verändern
wird. Vielmehr sollten wir uns jetzt über das weitere Vorgehen
unserer Gewerkschaften, aber auch über unser Vorgehen als
Beschäftigte und Gewerkschafter in Treffen und Versammlungen
einig sein, bzw. werden. Solange wir uns vom Management immer wieder
in den Gewerkschaften, sowie als Gewerkschafter und Belegschaft im
Betrieb, spalten lassen, solange hat das Management immer einen Grund
sich nicht nur als Sieger zu fühlen.
[ Wir sitzen alle im selben Zug! ]
Sonntag, 14. Dezember 2014
Generalstreik in Belgien
Für den 15. Dezember haben die Gewerkschaften in Belgien zum Generalstreik aufgerufen.
Ungefähr die Hälfte der Arbeitnehmer in
dem 11 Millionen Einwohner Land Belgien ist gewerkschaftlich
organisiert, die Mitgliederzahl wird auf ca. 3,2 Millionen geschätzt.
Zu den Mitgliedern zählen auch Erwerbslose, die ihr Arbeitslosengeld oft
direkt von den Gewerkschaften beziehen, mit einem Anteil von
durchschnittlich 31,1 % (Zeitraum 2001-10)
Somit haben die drei Verbände CSC/ACV (christliche Arbeiterschaft) FGTB/ABVV (sozialdemokratische Arbeiterschaft) und CGSLB/ACLVB (Liberale),
die sich über steigende Mitgliederzahlen freuen können, ganz andere
Möglichkeiten zur Mobilisierung als die Gewerkschaften in Deutschland,
die in den letzten 25 Jahren immer weiter zersplittet wurden.
Das erklärt auch die Teilnehmerzahlen
von 120.000 Menschen, die in der letzten Woche gegen die Sparpolitik auf
die Straße gingen – aus unterschiedlichsten Berufsgruppen.
Der Zorn der Gewerkschaften richtet sich
gegen die Sparmaßnahmen der neuen Regierungskoalition. Man stelle sich
vor, bei uns hätten die Gewerkschaften einst gemeinsam Hartz 4
verhindern wollen…
Die drei großen Gewerkschaften in Belgien, die christliche ACV, die sozialistische ABVV und die liberale ACLBV, kündigen für Montag, den 15. Dezember einen Generalstreik gegen das Koalitionsabkommen der neuen belgischen Bundesregierung an. Sie kündigten Widerstand gegen einen Koalitionsvertrag „voller blinder Einsparungen“ an. Quelle: Flandern Info Be
Nein, bei uns hingegen wurde zur
medialen Hatz auf den Vorsitzenden der kleinen Lokführergewerkschaft
gerufen. Der Streik ist rum, die Züge fahren wieder und das Thema ist
erledigt, bis die Kosten auf den Tisch kommen. Dann wird wieder
gejammert und Sozialneid geschürt.
Dass sich andere Gewerkschaften dem
Streik angeschlossen hätten, um auch für die anderen Berufsgruppen
Verbesserungen zu fordern, so etwas ist und bleibt eine Utopie.
Erwerbslose auf der Straße unterstützt von Gewerkschaften, die endlich
einen echten Mindestlohn für alle fordern – ein noch viel absurderer
Gedanke.
Deutschland wird niemals einig still
stehen, es sei denn, es ertönt der Marschbefehl oder die Freigabe zum
Plündern. Existenznot, Rassismus und Sozialneid bilden dafür die beste
Grundlage.
Ein Generalstreik ist in Deutschland
nicht durch das Streikrecht gedeckt, sondern nur Artikel 20 Absatz 4 im
Grundgesetz räumt theoretisch allen Deutschen das Recht (Pflicht?) zum
Widerstand ein, wobei Sparpolitik, auch wenn sie menschenfeindlich ist,
wohl den Gewerkschaften nicht als Begründung ausreichen würde, um einen
Generalstreik zu organisieren. Da er von vorneherein als gesetzeswidrig
eingestuft wäre, würde das die Innenminister der Länder oder des Bundes
auf den Plan rufen.
In Deutschland kam es zuletzt 1948 in
der britischen und amerikanischen Besatzungszone zu Generalstreiks und
auch der Arbeiteraufstand vom 17. Juni 1953 in der DDR war ein
Generalstreik gegen die geplanten Erhöhungen der Arbeitsnormen.
Russische Panzer machten dem damals ein Ende.
Schauen wir also gebannt nach Belgien am
15. Dezember, wenn die Gewerkschaften Ernst machen und unsere
Qualitätsmedien die Berichte darüber wie gewohnt im Hinterteil
platzieren.
Es wird nichts ändern, an den sozialen
Verwerfungen im gesamten Euroraum, doch Brüssel steht als Hauptstadt
symbolisch für das fehlerhafte Konstrukt EU. CETA und TTIP werden den
Wettbewerb noch weiter verschärfen, die so oft schon gebrochenen
Maastrichter Verträge, der ESM, die völlig außer Kontrolle geratene EZB –
all das sind deutliche Beweise für die schrittweise Abschaffung der
Demokratie und die Übernahme der politischen Macht durch Konzerne.
Künftig gilt Investorschutz –
Generalstreiks und Forderungen nach Lohnerhöhungen werden teuer bezahlt
werden müssen. Eine europäische Bürgerinitiative steht nicht zur
Debatte, auch wenn einzelne Initiativen dieses Recht nun vor dem
Europäischen Gerichtshof einklagen.
Gegen die Trojanerangriffe mittels
Freihandelsabkommen hilft wohl nur ein noch utopischerer europaweiter
Generalstreik. Falls es dazu käme und wieder die Panzer rollen – es
wären wohl keine russischen…
http://opposition24.de/generalstreik-der-tag-an-dem-belgien-still-steht/#
Ein politischer Arbeitskampf
Die
Bundesregierung hat am 10.12.2014 ihr Gesetz zur Tarifeinheit
beschlossen, welches nun noch vom Bundestag verabschiedet werden
muss, wo die Bundesregierung bekanntlich ihre Mehrheit aus
CDU/CSU/SPD besitzt. Auch die Tarifverhandlungen, bzw. deren
Stillstand, zwischen DB AG und GDL hat uns bis hierher keinen
Millimeter bei der Umsetzung unserer Forderungen gegenüber
Management der DB voran gebracht. Auch die EVG hat in ihrer
Verhandlungsrunde am 12.12.2014 keinen Abschluss erreicht.
Wo einem so viel “Gutes“
widerfährt, rufen die Gewerkschaften GDL & EVG zur Harmonie und
Besinnlichkeit auf. Zumindest bis zum 10. bzw. 14. Januar 2015. Denn
bis dahin herrscht, trotz des Angriffes der Bundesregierung auf
unsere Gewerkschaftsrechte und trotz der Hinhaltetaktik des DB
Vorstandes bei den Tarifverhandlungen, eine freiwillige
Friedenspflicht der GDL & EVG. Ob sich das Management der
Deutschen Bahn auch an diese Besinnlichkeit und Friedfertigkeit hält
erkennen wir spätestens an unseren tagtäglichen Schichten.
Zumindest
warnte in diesem Zusammenhang der Vizevorsitzende des Beamtenbundes,
Willi Russ, in der „Süddeutschen Zeitung“ davor, dass dieses
Land nun einen der schlimmsten Arbeitskämpfe aller Zeiten
erleben könnte. „Im Vergleich zu dem, was uns dann bei der Bahn
bevorstehen wird, war alles Bisherige nur Kinderkram“,
sagte er. Bahnvorstand Weber reagierte darauf, „der
DBB-Vertreter hat sich im Ton vergriffen“. Solche
„Streikankündigungen diffuser Art“ seien „völlig
überflüssig“. Er werde wie geplant am 17.12. mit der GDL
weiterverhandeln.
Doch
die Grundlage für die Fortführung eines Arbeitskampfes bleibt wohl
für jeden Eisenbahner, der nicht seinen persönlichen Vorteil beim
DB Management sucht, bzw. bereits gefunden hat, im Sinne seiner oft
existenziellen Forderungen gegenüber dem Management der Deutschen
Bahn und auch der Bundesregierung weiterhin erhalten. Denn seit dem
Ausbruch dieser Auseinandersetzung bei der Bahn hat sich für
uns dort Beschäftigten nicht wirklich etwas zum Guten gewendet.
Selbst mit dem von der uns regierenden Politik zum 09.November
eingeforderten und von der GDL Führung so umgesetzten Streikabbruch
haben wir bisher nichts gewonnen.
Es
dürfte jedem Funktionär und jedem Gewerkschaftsmitglied, egal
welcher Gewerkschaft, klar sein, dass man sich allein für eine
Zusage des Managements, bzw. Politik, noch nichts kaufen kann. Weder
einen zusätzlichen freien Tag über die kommenden Feiertage für
seine Familie noch eine Hand voll Geld für ein erholsames
Wellness-Wochenende, um die Folgen unserer Schichtarbeit zumindest
einmal kurzzeitig abstreifen zu können. Was uns bleiben sind die
anhaltenden Störungen an den Zügen, an den Strecken, in den
Arbeitsaufträgen, bei den uns Vorgesetzten und bei so manch
einem Reisenden.
Mit
dieser Situation oft völlig alleingelassen müssen wir wohl
erkennen, dass es allein mit einer Streikankündigung der einen wie
der anderen Gewerkschaft nicht getan ist, damit wir unsere Situation
verbessern. Auch nicht mit dem Fingerzeig auf unsere eigenen Kollegen
vor Ort auf der Arbeit, nur weil sie einer anderen Gewerkschaft
angehören. Wenn wir etwas an unserer derzeitigen Situation
ändern und in unserem Sinne erreichen wollen, dann können wir das
nur gemeinsam. Denn unsere Kräfte liegen nicht auf unseren
Bankkonten in Luxemburg, sondern in unserer Geschlossenheit als
Beschäftigte und Gewerkschafter.
Die
Gegenseite ist sich, angefangen von der Chefetage der DB, über die
Redakteure des Focus und der BILD-Zeitung, bis hin zur “sozialen“
und marktwirtschaftlichen Regierung, einig. Dort wo wir uns als
Beschäftigte und Gewerkschafter spalten lassen, hauen sie mit ihrer
Axt der Hetze und Verunglimpfung rein. Wo wir in unseren Reihen eine
Lücke lassen, setzen sie unsere einst blutig erkämpften Rechte
außer Kraft, isolieren sie uns von unseren Kollegen und erhöhen sie
unsere Produktivität und Flexibilität mehr und mehr ...
Nun
können wir kollektiv den Kopf in den Sand stecken, mit dem Finger
auf die Manager und Gewerkschaftsfunktionäre zeigen, oder in der
Kirche auf besseres Wetter hoffen und beten. Tatsächlich ändern
können wir jedoch nur selber etwas an unserer Situation. Jeder
Einzelne und wir alle zusammen Widerstand leisten. Als Kollegen die
wir jeden Tag die gleich schlechten Arbeitsbedingungen
vorfinden, wo uns als Gewerkschafter unsere Rechte gleichermaßen
eingeschränkt werden, unabhängig von unserer
Gewerkschaftszugehörigkeit.
Wenn
am Montag in Belgien ein landesweiter Generalstreik stattfindet, wenn
sich in Frankreich die Beschäftigten das Recht des politischen
Streiks nicht nehmen lassen, wenn in Spanien die Gewerkschafter ihre
gemeinsame Macht bis ins Parlament hineintragen, wenn in Griechenland
die Polizei das Streiken bei der U-Bahn verbietet, dann dürfen auch
wir nicht länger schweigen und damit unseren Kollegen in ganz Europa
nicht länger in den Rücken fallen. Noch haben wir unsere
Gewerkschaften und Rechte, um mit ihnen zu kämpfen und auch
gemeinsam und übergreifend zu streiken! Bevor eine neue
Diktatur über uns herrscht!
Oder
ist es bereits eine Diktatur: Wenn ein Management bei den
Tarifverträgen Inhaltsgleichheit fordert und damit die
Gewerkschaften gleichschalten will, wenn eine Regierung uns das Recht
auf Streik nehmen will, wenn ein FDGB 2.0 geschaffen werden soll,
wenn sich die Medien mehr den Unternehmen und der Politik, nicht aber
der freien Berichterstattung, verpflichtet fühlen, wenn kritische
Kollegen aus der Gewerkschaft entfernt werden, wenn Flüchtlinge aus
den Gewerkschaftshäusern geschmissen werden, wenn sich
Betriebsräte geltendem Recht beugen, wenn Arbeitsrichter die
Zulässigkeit eines Streiks von einer “Luftballonparty“ an der
Berliner Mauer abhängig machen, wenn ein Gewerkschaftsvorsitzender
daraufhin einen Streik abbricht?
Die
Ziele, Interessen und Forderungen eines jeden Beschäftigten von uns
bei der Deutschen Bahn und in diesem Land dürften klar sein. Was uns
jetzt noch fehlt ist die Gemeinsamkeit diese auch so gegenüber
dem Management und der uns regierenden Politik entschlossen
umzusetzen. Fragen wir nicht danach wie es nicht gehen kann,
sondern wie wir es schaffen unsere Interessen und Forderungen
gemeinsam und übergreifend umzusetzen. Die Erhöhung des
Streikgeldes bei der GDL auf täglich bis zu 75 € hilft da nur
bedingt.
Reden
wir nicht länger nur über unsere Unterschiede, sondern handeln wir
auf Grundlage unserer Gemeinsamkeiten. Diese finden wir jeden
Tag bei der Arbeit und deren Bedingungen. Ziegen wir wo unsere
Schmerzgrenze liegt. Nutzen wir unsere gewerkschaftlichen und
beruflichen Strukturen, um gemeinsam gegen jede Arbeitshetze und
–verdichtung einen die bisherigen Grenzen übergreifenden
Widerstand zu organisieren. Grenzen die wir nicht gezogen haben. Die
geschaffen wurden, um uns und unsere gemeinsame Kraft als
Beschäftigte zu spalten.
Organisieren
wir die Bereiche, Unternehmen und Gewerkschaften übergreifende
Treffen und Veranstaltungen, um uns über Wege und Mittel zu
verständigen, wie wir gemeinsam an unsere Ziele kommen. Nutzen wir
unsere zahlenmäßige Kraft als Beschäftigte und Gewerkschafter
gegen die Medien- und Rechtsabteilungen der Unternehmen und
Konzerne. Gehen wir vor, nach und während unserer täglichen Arbeit
auf unsere Kolleginnen & Kollegen bei der DB-Regio,
DB-Jobservice, DB-Fernverkehr, DB-Schenker, der S-Bahn in Hamburg und
Berlin, der DB-Zeitarbeit, der DB-Services, DB-Sicherheit und
all ihren Subunternehmen zu und reden wir über unsere Arbeits-
und Lebensbedingungen und wie wir sie gemeinsam verbessern können.
Selbst
wenn es nach der freiwilligen Friedenspflicht und Zeit der Harmonie
bei der Deutschen Bahn im Januar zu weiteren Streiks kommt, so ist
das Mittel Streik dennoch nicht nur für Lokführer und
Zugbegleiter da, sondern für alle die ihre Situation verbessern
wollen und nicht nur beim Management um Gnade, oder Anerkennung
betteln wollen. Das Management und auch die uns regierende Politik
beeindruckt nicht das gesprochene Wort, sondern allein die Tat und
Kraft einer geschlossenen Belegschaft und der aktive Widerstand gegen
ihre Politik.
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