Nur zum internen Gebrauch ...

in den Betrieben, Betriebsräten, Gewerkschaften, Betriebsversammlungen, Blogs, Foren, Redaktionen und Nachrichtenagenturen - weltweit!

Dienstag, 19. August 2014

Keine Einigung zwischen EVG und GDL mit der Deutschen Bahn AG

Die Beschäftigten der Deutsche Bahn stehen vor einer schwierigen Tarifrunde. Bereits die Vorgespräche der Gewerkschaften mit der Deutschen Bahn AG über den Vertretungsanspruch der verschiedenen Berufsgruppen sind nun geplatzt. Grund dafür ist die Konkurrenz zwischen den beiden Gewerkschaftsführungen der GDL und EVG. 
 
Die Frage welche Gewerkschaft bei der Deutschen Bahn für welche Mitarbeitergruppen verhandeln darf bleibt vorerst ungeklärt. Die Gespräche über die Spielregeln der Deutschen Bahn AG für Tarifverhandlungen sind vorerst gescheitert. Ein Sprecher der GDL  (Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer) bestätigte, dass die Kooperationsverhandlungen beendet wurden.

Die DB Manager machten die GDL dafür verantwortlich, die ihre bisherige Verhandlungslinie verlassen habe und eine Tarifkonkurrenz zwischen EVG und GDL festschreiben wolle. "Was wir heute erlebt haben, ist ein beispielloser Rückschritt", teilt Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber mit. Er wirft der GDL vor, mit ihrer Kehrtwende das Scheitern herbeigeführt zu haben. An den Gesprächen waren auch Funktionäre der EVG (Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft) beteiligt.

Nun geht es um die Frage, welche Gewerkschaft in den anstehenden Tarifverhandlungen welche der rund 170.000 Bahn-Mitarbeiter vertreten darf. Dies war bisher in einem Grundlagentarifvertrag geregelt, der aus dem Jahre 2008 nach dem letzten großen Streik der GDL stammt und Ende Juni ausgelaufen war. Nun will die GDL, die bis dato die rund 20.000 Lokführer (EVG und GDL Mitglieder) vertreten hatte, für das gesamte Zugpersonal vertreten. Die EVG wiederum will nun auch die Lokführer wieder vertreten.

Kein geordnetes Miteinander mehr

Damit drohen am Mittwoch die Verhandlungen der Deutschen Bahn mit der GDL zu platzen, wo von seintens der Bahn über Löhne verhandelt werden soll. Die Vertreter der Deutschen Bahn wollen nun zunächst die neue Lage prüfen.

Nebeneinander existierende und konkurrierende Tarifverträge will die Deutsche Bahn jedenfalls nicht akzeptieren. "Tarifkonkurrenz funktioniert im Alltag absolut nicht und ist Gift für ein geordnetes Miteinander", warnte Personalvorstand Weber und lies außerdem mitteilen, "eine Verständigung auf eine neue Form der Zusammenarbeit" sei die einzige Möglichkeit.

Die Bahn habe dazu Vorschläge gemacht und sei auch weiterhin zu Gesprächen bereit. Ziel der Bahn ist es, die anstehenden Tarifverhandlungen für rund 140.000 Beschäftigte zwischen den beiden Gewerkschaften aufzuteilen.Was einer von der Bundesregierung geplanten gesetzlichen Tarifeinheit vorgreifen würde.

Die GDL sieht das anders: Eine Tarifeinheit bedeute nichts anderes als die gezielte Umgehung von Pluralität und Wettbewerb, sagte der Verhandlungsführer der GDL Claus Weselsky. Die GDL verlangt fünf Prozent mehr Geld, bessere Schichtregelungen und eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit von 39 auf 37 Stunden - für das gesamte Zugpersonal. Die Bahn hat dies bereits unannehmbar genannt. Die Gewerkschaft EVG hat noch keine Forderungen formuliert.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen