Die
DB spielt weiter auf Zeit und setzt weiter auf Arbeitsverdichtung
Im Dezember 2014 wurde von den GDL
Verhandlungsführern, nach dem Streikabbruch am 08. November und den
folgenden Verhandlungen, der Durchbruch in der laufenden Tarifrunde
verkündet. Das Management der Deutschen Bahn hatte zugesagt,
die GDL darf auch für ihre Mitglieder beim Zugpersonal der DB
verhandeln und Tarifverträge abschließen. Tarifverträge die jedoch
nach Ansicht der DB inhaltsgleich mit denen der EVG sein müssen, was
ihr die GDL dann auch zugestanden hat.
Ein erster Tarifabschluss, über einmalig 510 € (brutto)
für den Zeitraum Juli bis Dezember 2014, wurde vereinbart. Doch
dafür wurde auf Forderungen bei der Arbeitszeit und Entgeltstruktur
verzichtet. Tatsächlich gibt es bis heute nichts greifbares zu
feiern, was uns das Arbeitsleben erträglicher macht. Auch die EVG
hat im gleichen Zeitraum noch keinen Cent und auch keine Stunde
weniger Arbeitszeit für ihre Mitglieder erreicht.
Ein Spiel
auf Zeit und ein Ausspielen der Gewerkschaften ist die Strategie der
DB Manager. Denn im Mai 2015 soll die Tarifeinheit des Gesetzgebers
rechtskräftig werden, womit dann nur noch allein die
Mitgliederstärkste Gewerkschaft in einem Betrieb die
Tarifverträge abschließt. Auch wenn das Gesetz der Tarifeinheit
verfassungswidrig ist, muss dies dann erst noch so vom
Verfassungsgericht bestätigt werden. Bis dahin werden jedoch
Tatsachen geschaffen und ggf. auch eine neue Regierung gewählt.
Zurück
zur Tarifauseinandersetzung. Da spielt die DB die Gewerkschaften
gegeneinander aus. Indem der EVG ein nicht inhaltsgleiches Angebot zu
dem der GDL für eine Einmalzahlung unterbreitet wurde, wurde damit
die Ablehnung dieses Angebotes durch die EVG provoziert. Teile der
Belegschaft der DB sollten mit dem Angebot der DB statt der 510 €
nur 340 € erhalten. So setzte die EVG der DB ein Ultimatum bis zum
30.01.15/16:00 Uhr, ein Angebot für alle Beschäftigten vorzulegen.
100 € für jeden Monat seit dem Auslaufen der EVG
Tarifverträge in 2014 für alle Berufsgruppen. Das sind dann bis zu
800 € pro Kopf und Beschäftigter. Doch die Frage der
Durchsetzung dieser rein finanziellen Forderung steht mit dem Ende
des Ultimatum im Raum. Wenn es zu Streiks der EVG kommt, bleibt
die Wirksamkeit dieser Streiks wohl auf die Beschäftigten unter den
rund 50'000 EVG Mitgliedern im DB Konzern beschränkt die an
exponierten Stellen im Eisenbahnsystem sitzen.
Fast
zeitgleich hat es nun Verhandlungen zwischen GDL und DB AG in Berlin
und Frankfurt/M. gegeben, die jedoch ohne Ergebnis blieben. Eine neue
Tarifstruktur soll es zukünftig bei der DB AG geben, womit aber auch
der BuRa-LfTV der GDL als solcher Flächentarifvertrag infrage
gestellt wird. Eine Ausweitung des Vertretungsanspruches der GDL auf
das gesamte Zugpersonal soll es nach Ansicht der DB beim BuRa-LfTV
nicht geben. Auch gibt es nun mit dem Zahlmonat Februar wohl keine
510 €, solange mit der EVG diesbezüglich kein inhaltsgleicher
Tarifvertrag vereinbart wurde. Diesen Anspruch auf Inhaltsgleichheit
in den Tarifverträgen haben die GDL Verhandlungsführer dem DB
Management selber zugesprochen. Nun fällt dieses Zugeständnis
an die DB den GDL Vertretern auf die Füße. Ohne EVG gibt es nunmehr
auch keinen Tarifabschluss mit der GDL bei der DB AG.
Die
Forderungen der GDL nach der Absenkung der Arbeitszeit und Lenkzeiten
auf den Zügen wurde nunmehr bis zum heutigen Tage noch nicht
einmal im Ansatz verhandelt. So wurden damit aber auch noch keine
weiteren Kompromisse bei diesen, unser aller, Forderungen gemacht.
Auch wenn es nun keine Fortschritte von den Verhandlungen der
GDL zu berichten gibt, so gibt es am kommenden Montag den 02.Februar
einen weiteren Verhandlungstermin mit der DB AG, bzw.
Arbeitgeberverband (AgvMoVe). Doch auch dort wird es wohl nicht zu
wirklichen Fortschritten kommen. Nicht mit einem Arbeitgeber der auf
Zeit spielt.
So steht
die GDL, aber auch die EVG, und stehen wir als Beschäftigte der DB
AG wieder dort wo wir schon vor 7 Monaten standen. Um unsere
Forderungen gegenüber einem skrupellosen Arbeitgeber durchzusetzen,
ist wohl der Verhandlungstisch ein weiteres Mal gescheitert. Der Ort,
wo wir als Belegschaft und Beschäftigte unsere Forderungen für
erträglichere Arbeitsbedingungen gegenüber unser aller Arbeitgeber
ans Tageslicht bringen und einen wirksamen Druck ausüben können,
ist wohl nur der Ort vor den Zügen, Werkstätten und Bahnhöfen, in
einem gemeinsamen Streik aller Beschäftigten aus allen Bereichen und
Gewerkschaften.
DB spielt uns gegeneinander aus. Zumindest versucht sie es. Erfolg wohl eher fraglich. Der ausbleibende Erfolg hilft uns aber auch nicht wirklich weiter. Im Gegenteil, er blockiert sowohl die GDL als auch die EVG. Steht also die wieder (oder immer noch und dringender denn je) die Frage im Raum, wann setzen sich die beiden Gewerkschaften zusammen und machen in den entscheidenden Fragen Nägel mit Köpfen? Die Basis diskutiert und fordert dies schon lange!!! Allein es hat sich noch niemand gefunden der hier mal Tacheles mit den Entscheidungsträgern redet. Zudem will sich keiner als erster eine Blöße geben und über seinen Schatten springen.
AntwortenLöschenSo, die heutige Verkündung der DB einer Zahlung die WEIT über dem liegt was CW für gut befunden hat ist Tatsache. Soviel zum Hochschaukeln der Forderungen um stets besser dazustehen als der andere. Man könnte aber auch davon ausgehen, dass GDL Mitglieder bescheiden nur den kleineren Betrag nehmen werden und damit zufrieden sind was ihre Führung ausgehandelt hat ... (Ironie Taste wieder "aus"...) . Es verspricht noch interessant zu werden ....
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