Die Piloten der Lufthansa
werden kommende Woche von Mittwoch bis Freitag streiken. Das teilte die
Piloten-Gewerkschaft Cockpit mit. Der Arbeitsausstand werde von
Mittwoch null Uhr bis Freitag 23:59 Uhr dauern.
Die 5400 Lufthansa-Piloten, die in
Cockpit organisiert sind, verstärken damit den Druck im Tarifkonflikt.
Sie kämpfen für mehr Geld und dafür, dass eine betriebsinterne Frührente
beibehalten wird. Die Lufthansa hat die entsprechende Vereinbarung
bereits gekündigt. Der Verband fürchtet unter anderem, dass Piloten ohne
tarifliche Absicherung dastehen, wenn sie aus gesundheitlichen Gründen
fluguntauglich werden.
Bislang sind
Piloten auf der Basis einer Vereinbarung zwischen dem Unternehmen und
der Gewerkschaft im Alter von 55 bis 60 Jahren in Frührente gegangen, im
Durchschnitt mit etwa 58Jahren. Die Lücke zwischen dem Ausscheiden und
dem gesetzlichen Rentenalter überbrückt die von der Lufthansa
finanzierte Übergangsversorgung. Doch nun haben einige Piloten geklagt,
bis zum Alter von 65 Jahren fliegen zu dürfen, und vor Gericht recht
bekommen.
Die Lufthansa argumentiert, damit sei die Grundlage für das bisherige
Arrangement entfallen, es müsse durch eine neue Regelung ersetzt werden.
Diese soll den Piloten weiterhin ermöglichen, früher als mit 65 Jahren
auszuscheiden, aber sie müssten sich finanziell an den Lasten
beteiligen. „Unsere Tarifkommission hat der Lufthansa erklärt, dass sie
bereit ist, eine Deckelung der Kosten für die Übergangsversorgung zu
vereinbaren“, sagt Ilona Ritter, die Vorsitzende Tarifpolitik der VC.
Die Fluggesellschaft habe aber die Vorschläge nicht konstruktiv
aufgegriffen.
Das Unternehmen widerspricht; man sei den Piloten in zentralen Fragen
entgegengekommen. Lufthansa bietet eine Gehaltserhöhung von 5,2 Prozent
an, allerdings bei langer Laufzeit bis Ende 2015. Auch soll das
Gehaltsplus nicht mehr wie ursprünglich angeboten vom
Unternehmensergebnis abhängen. Bei der Übergangsversorgung sollen die
Piloten stufenweise über mehrere Jahre in ein neues System rutschen. Das
Mindestalter für den Ruhestand soll nach und nach auf 60Jahre angehoben
werden. Die Finanzierung soll in weiteren Verhandlungen geklärt werden.
Vor einer Woche hatten sich in einer Urabstimmung gut 99
Prozent der Gewerkschaftsmitglieder dafür ausgesprochen, für einen
neuen Tarifvertrag für die Übergangsversorgung zu streiken, ohne ein
konkretes Datum zu nennen. Neben der Lufthansa sind auch die
Frachttochter Lufthansa Cargo sowie Germanwings betroffen.
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