Seit fast
einem Jahr zieht sich der Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn hin.
Immer wieder wurden in diesem Zeitraum die Forderungen der GDL und
die der EVG, nach dem Vertretungsanspruch ihrer Mitglieder und einer
Absenkung der Belastungen der Schichtarbeiter, dem DB Vorstand
übermittelt. Dennoch verweigerten sich die DB Manager den
Gewerkschaften immer wieder, ihre vom Grundgesetz geschützten
Forderungen zu erfüllen.
Selbst die
Streikmaßnahmen der GDL haben die DB Manager nur dazu genutzt, um in
den Medien Stimmung gegen die Rechte der Gewerkschaften zu machen.
Mit jeder Streikunterbrechung und mit jedem Streikabbruch wurden den
GDL Verhandlungsführern nur leere Versprechungen gemacht, angeblich
ihre Forderungen zu erfüllen. Doch bis heute sind außer einem
Schweigegeld keine wirklichen Ergebnisse für uns Beschäftigten zu
erkennen.
Die
Tarifdiktatur der Bundesregierung bereits im Sichtweite, versucht das
DB Management immer wieder einen Tarifabschluss mit der GDL aus dem
Weg zu gehen. Dabei benutzen die DB Manager sich auch gerne der EVG,
um ihrer Forderung nach inhaltsgleichen Inhalten bei den zukünftigen
Tarifverträgen Nachdruck zu verleihen. Inhaltsgleiche Tarifverträge,
oder auch gesetzliche Tarifdiktatur genannt.
Da all die
Manager bei der Deutschen Bahn von uns Beschäftigten immer mehr
Produktivität bei unserer Arbeit abverlangt, wäre es nun, wo die
Tarifverhandlungen nun fast ein Jahr andauern, an der Zeit, dass die
Manager der DB ihre Produktivität erhöhen, um endlich zu einem
Tarifabschluss zu kommen. Ein Lokführer, der immer wieder seine
Zugfahrt unterbricht, weil er eigentlich gar nicht ans Ziel kommen
will, wäre von den gleichen Managern längst wegen
Arbeitsverweigerung entlassen worden.
Daher
hilft jetzt wohl nur noch ein unbefristeter Streik, um mit
diesem Streik die Manager der DB zu produktiven Tarifverhandlungen
heranzuführen, damit wir endlich unsere Forderungen nach einer
Absenkung unserer Arbeitsbelastungen umgesetzt sehen. Ein Streik, der
erst sein Ende findet, wenn nach produktiver Arbeit die
Unterschriften unter unseren Tarifvertrag getrocknet sind.
Wer sich
als Manager der Deutschen Bahn eine Erhöhung seiner Boni um 174%
gestattet, von dem darf man doch wohl eine produktive Arbeitsleistung
abverlangen. Oder nicht ...?
Allein mit
dem Willen und der Entschlossenheit von uns Beschäftigten, sich
nicht länger von den DB Managern bei der Umsetzung unserer
Forderungen hinhalten zu lassen und uns von ihnen auch nicht auf die
verfassungswidrige Schlachtbank einer Tarifdiktatur der
Bundesregierung führen zu lassen, sollte Grund genug sein, um noch
einmal die Kraft und Entschlossenheit von uns Beschäftigten mit
einem unbefristeten Streik zu demonstrieren.
Ein
Kollege kommentierte es so:
"Ich hätte da mal einen Vorschlag. Den TAG X. EVG+GDL beginnen
einen unbefristeten Streik und das ganze Land gleich mit (Post,
Krankenhäuser, Lehrer, etc.). Diese Vorzeigekapitalisten gehören
entsorgt. Warten wir mal ab, was der 1.Mai so bringt. Da wird wohl
nichts hübsch friedlich bleiben. 25 Jahre nach der Entmachtung der
Altherrenriege in der DDR, stehen wir wieder vor einem
"Scherbenhaufen" (Krieg in der Ukraine, IS, Greece, etc.)
weil die hohen Herren den Hals nicht voll genug bekommen. Die
"soziale Marktwirtschaft" ist genau so zusammengebrochen
wie der "real existierende Sozialismus". Aber was kommt
dann?"